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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Landwirtschaftsministeriums identifiziert. Um diese Illusion zu verstärken, war es von untadelig gepflegten Rasenflächen umgeben, auf denen hier und da dekorative, Schatten spendende Bäume standen, unter denen sich mit Kies bestreute Fußwege über den Rasen schlängelten. Das Gebäude selbst war so unscheinbar, wie es in einer von der Grandeur monumentaler Staatsarchitektur geprägten Stadt möglich war. Im Norden grenzte es an die riesige Baumasse, die das Außenministerium beherbergte, und das Gebäude des Medizinischen Diensts der Navy; im Osten war sein Nachbar die Nationale Akademie der Wissenschaften. Von seinem Büro aus hatte der DCI einen ernüchternden Blick auf das Denkmal für die Vietnamveteranen und auf einen schmalen Streifen des blendend weißen Lincoln Memorial.
    Anne Held hatte nicht übertrieben. Bourne musste drei separate Sicherheitskontrollen passieren, bevor er die innere Eingangshalle betreten durfte. Die Kontrollen fanden in der bomben- und feuerfesten öffentlichen Eingangshalle statt, die in Wirklichkeit ein Bunker war. Hinter dekorativen Wandverkleidungen und Säulen aus Marmor verbargen sich einen halben Meter dicke Splitterschutzwände aus hoch verdichtetem Beton, der mit Kevlargewebe und Stahlmatten armiert war. Hier gab es kein Glas, das hätte zersplittern können, und die gesamte Elektroinstallation war wirkungsvoll geschützt. Am ersten
Kontrollpunkt musste er einen Codesatz sagen, der dreimal täglich wechselte; am zweiten wurden seine Fingerabdrücke eingescannt. Am dritten Kontrollpunkt hielt er sein rechtes Auge an ein bedrohlich wirkendes mattschwarzes Gerät, das seine Netzhaut fotografierte und sie digital mit dem bereits gespeicherten Bild verglich. Diese zusätzlich eingeführte Hightech-Kontrolle war ausschlaggebend, weil es heutzutage möglich war, Fingerabdrücke durch Silikonüberzüge auf den Fingerkuppen zu fälschen. Niemand wusste das besser als Bourne, der schon mehrfach mit diesem Trick gearbeitet hatte.
    Ein weiterer Kontrollpunkt befand sich unmittelbar vor den Aufzügen, und den letzten – eine nach Code-Mesa-Vorschriften provisorisch errichtete Kontrollstelle – musste Bourne auf dem Flur vor der Bürosuite des CI-Direktors im vierten Stock passieren.
    Sobald er über die Schwelle der dicken, mit Stahl gepanzerten und mit Rosenholz verkleideten Tür trat, sah er Anne Held. Untypischerweise befand sie sich in Gesellschaft eines käsig blassen Mannes, unter dessen Anzug bei jeder Bewegung Muskelpakete spielten.
    Sie bedachte ihn mit einem angespannten kleinen Lächeln. »Ich habe den DCI vor ein paar Minuten gesehen. Er sieht um zehn Jahre gealtert aus.«
    Â»Ich will nicht zu ihm«, sagte Bourne. »Martin Lindros ist der einzige Mann im CI, aus dem ich mir etwas mache und dem ich vertraue. Wo ist er?«
    Â»Er ist seit drei Wochen mit weiß der Himmel welchem Auftrag im Einsatz.« Anne war wie immer tadellos gekleidet: Zu einem anthrazitfarbenen Hosenanzug von Armani trug sie eine feuerrote Seidenbluse und Pumps von Manolo Blahnik mit acht Zentimeter hohen Absätzen. »Aber ich gehe jede Wette ein, dass irgendwelche Meldungen, die der DCI heute erhalten hat, diesen ganzen Wirbel ausgelöst haben.«

    Der käsig blasse Mann eskortierte ihn wortlos durch einen Korridor nach dem anderen – ein absichtlich verwirrendes Labyrinth, durch das Besucher jedes Mal auf einem anderen Weg geführt wurden –, bis sie die Tür zum Allerheiligsten des Direktors erreichten.
    Dort trat sein Begleiter zur Seite, ohne jedoch wegzugehen. Ein weiteres Merkmal von Code Mesa, dachte Bourne, während er schmallippig in das winzige Objektiv der Überwachungskamera lächelte.
    Im nächsten Augenblick hörte er das Klicken, mit dem das elektronische Schloss von innen geöffnet wurde.
    Â 
    Der DCI stand am anderen Ende eines Büros von der Größe eines Footballfelds. In einer Hand hielt er eine Akte und in der anderen eine brennende Zigarette, was gegen das strikte Rauchverbot in staatlichen Gebäuden verstieß. Wann hat er wieder zu rauchen angefangen?, fragte Bourne sich. Neben ihm stand ein zweiter Mann – groß, muskulös, mit langem, finsterem Gesicht, blondem Bürstenhaarschnitt und gefährlich wirkender Beherrschtheit.
    Â»Ah, da sind Sie endlich.« Die Absätze der Maßschuhe des Alten klickten

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