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Der Brand der Cheopspyramide

Titel: Der Brand der Cheopspyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Segura ist tot! Keine andere Erklärung möglich!«
    »Was ist geschehen?« rief Gonzales.
    »Der Radiobericht ging vom Kriegsministerium aus. Der Inhalt folgender: Der Häuserblock in Toledo, in dem das Polizeigebäude mitten drin, in die Luft geflogen. Furchtbare Katastrophe! Auch die benachbarten Blocks schwer in Mitleidenschaft gezogen!«
    Sie sahen sich schweigend an. »Das war Jose del Seguras Werk«, rief Gonzales, »keine andere Erklärung!«
    Was war da geschehen?
    »Das Schicksal Rodrigo Almenars wohl dasselbe«, vollendete Gonzales.
    Der Zeiger der Uhr war unaufhaltsam weitergewandert. Ein Uhr nachts. Die anderen Zehn, jetzt würden sie es vollbringen. Die Hand, mit der Gonzales den Hörer griff, zitterte leicht. Er hielt ihn ans Ohr, setzte ihn wieder ab, schaute auf den Apparat.
    »Verworrene Geräusche! Ist etwas hier nicht in Ordnung?«
    Eisenecker riß ihm den Hörer aus der Hand. Ein leichtes Lächeln glitt über seine Züge. »Wir werden keinen Bericht bekommen. Sie senden in Madrid Störungswellen… machen jede Sendung unmöglich.«
    »Ah, sie haben also triftige Gründe, das Nachrichtengeben zu verhindern. Aber diese Gründe dürften für uns sicherlich nur Angenehm sein«, fuhr Gonzales fort.
    *
    Die Katastrophe in Toledo. Das Schicksal Jose del Seguras. Was war da vorgegangen?
    Der Prado Publico in Toledo fast menschenleer. Unter einer hochragenden Tanne lag Jose del Segura. Ein isolierter Draht von einem hohen Ast des Baumes bis zu ihm, der da halb verborgen im Grase saß. In der Abenddämmerung für einen zufällig Vorübergehenden unsichtbar.
    Del Segura öffnete einen kleinen Sendeapparat, schloß ihn an.
    Er sah auf die Uhr. Die verabredete Stunde war noch nicht herangekommen. Es hieß warten. – Langsam schlich der Zeiger der Uhr vorwärts. Unerträglich diese Langeweile. Alles in ihm fieberte… drängte zur Tat. Dort drüben hinter dem Wasserturm das erste Arsenal. Das andere jenseits der Stadt.
    Barcelona. Dort sein Jugendfreund Rodrigo Almenar. Waffenbruder in den Guerillakämpfen. Der stand jetzt auch vor einem Sender, ungeduldig die Stunde erwartend.
    Einen Gruß mit ihm austauschen? Es schoß ihm plötzlich durch den Sinn. Er rief an. Der antwortete. Kaum, daß er die Stimme des Freundes vernommen, fiel es ihm schwer auf die Seele… durfte er das tun, jetzt in diesem Augenblick? War’s nicht leichtsinnig?
    Hätte er’s doch nicht getan! Der Freund erzählte in seiner breiten baskischen Mundart, fand kein Ende. Immer ungeduldiger wurde Segura, gab jetzt das Schlußzeichen.
    Er streckte sich lang aus. Warten, noch eine volle Stunde. Nach einiger Zeit richtete er sich auf, sah auf die Uhr. Der Zeiger war eine Viertelstunde weitergelaufen. Er wollte sich wieder hinlegen… da… kam nicht einer auf ihn zu? Schnell warf er sich hin. Zu spät. Eine barsche Stimme rief ihn an. Der Lichtkegel einer starken Lampe fiel auf ihn.
    »Stehen Sie auf, mein Herr! Ihre Legitimation?«
    Während del Segura sich erhob, »Ah!« der Fremde rief. »Sie waren es, der eben hier gesendet hat. Der Draht, Ihre Antenne. Hm…« er griff mit der Rechten in die Tasche, zog eine Waffe. »Ihre Papiere, mein Herr.«
    Segura sprach kein Wort, zog seinen Paß aus seiner Brieftasche, übergab ihn dem Fremden. Ein Geheimpolizist unzweifelhaft, der seine Sendeeinrichtung durch Anpeilen ermittelt hatte.
    »Sie sind der frühere Offizier der spanischen Armee, Jose del Segura?«
    »Der bin ich!«
    »Sie sprachen eben mit Barcelona.«
    »Gewiß.«
    »Der Inhalt Ihres Gespräches?«
    »Nun, haben Sie ihn nicht mit angehört?«
    »Allerdings.«
    »Allerdings? Nun, dann weiß ich nicht, was Sie von mir wollen. Oder vermuten Sie in diesem harmlosen Gespräch irgendein finsteres Staatsgeheimnis?«
    Der Polizist stand einen Augenblick überlegend da. »Hier ist nicht der Ort, um uns darüber auszusprechen. Folgen Sie mir zur Wache.«
    Del Segura war eben im Begriff, dem an die Kehle zu springen, da sah er zwei weitere Gestalten auf sich zukommen. Der Beamte mochte wohl die Absicht Seguras instinktmäßig gefühlt haben, er hielt ihm die Waffe vor die Brust.
    »Folgen Sie mir ohne Widerstand, mein Herr!«
    Eine Viertelstunde darauf stand del Segura dem Polizeikommissar gegenüber. »Ich will Sie vorerst nicht danach fragen, welchen Zweck Ihre Radiounterhaltung mit Barcelona hatte, Sie würden mir doch nicht die Wahrheit sagen. Doch eine andere Frage. In Ihrem Besitz eine große Armeepistole, dazu zwei Patronen.«
    Er wies auf

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