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Der Brandstifter

Der Brandstifter

Titel: Der Brandstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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lange.« Ich nahm ihn beim Arm und steuerte mit ihm auf einen Zeltausgang zu und von dort aus in einen ruhigen Winkel des Gartens. Er kam widerstandslos mit, wahrscheinlich durch den direkten Körperkontakt viel zu überrumpelt, um sich dagegen zu wehren. Außerdem war er gut zehn Zentimeter kleiner und 20 Jahre älter als ich und nicht unbedingt topfit zu nennen. Ich war ihm kräftemäßig überlegen, und das wusste er sehr gut. Und schließlich hatte ich darauf gebaut, dass er jegliches Aufsehen würde vermeiden wollen.
    Durch den Garten floss ein kleiner Bach, an dem eine schmiedeeiserne Bank stand. Eingerahmt durch die überhängenden Zweige einer Weide war es ein unglaublich malerischer Anblick, obwohl der Baum um diese Jahreszeit kahl und der Boden unter der Bank aufgeweicht war. Zudem wurde die romantische Idylle durch den kleinen, missmutigen Mann im zu engen Anzug getrübt, der neben mir auf der Bank saß und dessen Perücke im Nacken unschön abstand.
    » Aber das hätte doch bestimmt auch Zeit gehabt, bis wir wieder in London sind«, schimpfte er.
    » Wollen Sie es denn nicht einfach hinter sich bringen?« Ich holte mein Notizbuch aus der Tasche und schlug es auf. » Sie waren vier Jahre lang Rebecca Haworths Arbeitgeber. Ist das richtig?«
    » Wenn Sie das sagen.« Auf meinen genervten Blick hin, den ich nicht unterdrücken konnte, fügte er seufzend hinzu: » Also ja, ich habe sie vor viereinhalb Jahren eingestellt. Sie war ein wichtiges Mitglied meines Teams, und ich habe sie wirklich sehr ordentlich bezahlt.«
    » Was war sie für ein Mensch?«
    Er starrte ins Leere und überlegte. » Hätten Sie mich das vor einem Dreivierteljahr gefragt, dann hätte ich Ihnen geantwortet, dass sie eine hervorragende Mitarbeiterin ist: fleißig, engagiert, hat ihre Arbeit immer ernst genommen. Sie hatte einen ausgezeichneten Draht zu unseren Kunden und war im Unternehmen sehr beliebt.«
    » Mochten Sie Rebecca?«
    Er drehte sich zu mir und zog die Augenbrauen hoch. » Nicht mehr, als der Situation angemessen war. Wir hatten eine durchaus positive, rein berufliche Beziehung, mehr nicht.«
    » Warum hat Rebecca das Unternehmen verlassen?« Ich wollte gern seine Version der Ereignisse hören.
    » Sie ist gegangen, weil ich sie darum gebeten habe. Von allein hätte sie das nicht getan, das kann ich Ihnen versichern. Doch leider hatte sie sich ein paar unschöne Angewohnheiten zugelegt– oder genauer gesagt eigentlich nur eine einzige– und war dadurch sehr unzuverlässig geworden. Somit konnte ich sie nicht mehr in meinem Unternehmen beschäftigen, weil dies unserem Ruf zu sehr geschadet hätte.«
    » Haben Sie Rebecca direkt auf ihren Kokainkonsum angesprochen?«
    Er breitete entschuldigend die Hände aus. » Was hätte ich denn sagen sollen? Ich wollte meine Zeit nicht mit ihr verschwenden. Wenn sie sich mehr für ihren Job als für ihre Drogen interessiert hätte, dann wäre es nicht so weit gekommen, dass sie nicht mehr in der Lage war zu arbeiten. Sie hatte sich schon entschieden. Ich habe das Ganze nur noch offiziell gemacht.«
    » Dann haben Sie sie also gefeuert, ohne ihr eine Chance zu geben, ihre Sucht zu überwinden.«
    » Wie Sie unschwer feststellen können, hat sie selbst gekündigt.« Sein Ton klang näselnd, schrill und in diesem Moment außerordentlich arrogant.
    » Ganz gewiss hätte sie vor dem Arbeitsgericht keine Chance gehabt. Aber sie hat doch schon ziemlich lange bei Ihnen gearbeitet. Von ihren Kollegen habe ich gehört, dass es sie sehr mitgenommen hat, Ventnor Chase zu verlassen.«
    » Und das ist noch untertrieben.« Er kicherte leise vor sich hin. » Ich hätte ihr ja vielleicht noch eine Chance gegeben, wenn sie nicht auf eine solche Weise reagiert hätte. Das hat mir gezeigt, dass sie jegliches Urteilsvermögen und all ihre Selbstachtung verloren hatte. Sie bot mir das an, was man, glaube ich, sexuelle Gefälligkeiten nennt? Was ich selbstverständlich abgelehnt habe.« Er holte ein violettes Taschentuch hervor, das perfekt zu seiner Krawatte passte, und tupfte sich damit bedächtig die Oberlippe ab. » Das war in meinen Augen ein ganz außerordentlicher Vorgang. Ich wusste zwar schon seit geraumer Zeit, dass sie häufig wechselnde Partner hatte, aber da habe ich immer ein Auge zugedrückt. Doch als sie damit auch am Arbeitsplatz anfing, war für mich das Maß endgültig voll.«
    » Sie war sicher verzweifelt«, sagte ich leise. Ganz bestimmt war sie das.
    » Das geht mich nichts an. Ich

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