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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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zwanzigjährige Partnerschaft in solcher Form nicht beschließen darf, und ich persönlich bin auch von dem poetischen Unternehmen »Langsame Heimkehr« zu sehr fasziniert, als daß wir jetzt die Gedanken an seine Einheit aufgeben sollten. Deshalb mache ich Dir den Vorschlag: Wir bringen das dramatische Gedicht als Buch heraus, die Details der Herstellung haben wir ja ohnehin festgelegt, von uns aus wird Herr Fellinger die Verbindung mit Dir halten. Die Auffüh
434 rungsrechte betreust Du selbst. Wie Du mir sagtest, ergibt sich bei Deinen eigenen Arbeiten nun eine Pause. Sollten wir sie nicht als Denkpause nutzen und danach miteinander reden, ob wir noch zusammenbleiben oder ob wir uns doch trennen müssen, oder ob wir für Dich in Österreich einen Ein-Autor-Verlag gründen sollen, der selbständig von Dir angewiesen operiert, wir könnten ja im außerdeutschen Ausland Deine Rechte verhandeln, damit dort die Kontinuität gesichert ist.
    Bitte überlege Dir, ob das nicht doch ein richtigerer Weg wäre. 1
    Freundliche Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Am 10. März 1981 schrieb P. H. an R. Fellinger: »Was das Stück betrifft, so habe ich inzwischen doch ein Bedürfnis, mich mit einem literarischen Menschen darüber zu unterhalten. Aber jetzt ist alles blockiert, und ich stümpere immer noch ein bißchen daran herum. In zwei Wochen werde ich Ihnen dazu schreiben können.« Zwischen dem 23. und 25. April 1981 fand in Salzburg ein Lektoratsgespräch zwischen P. H. und R. Fellinger statt.
    [331; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    26. August 1981
    Lieber Peter,
    heute liefern wir »Über die Dörfer« an den Buchhandel aus. Ich hoffe, Dir gefällt die Form des Buches; der Verlag hat sich Mühe gegeben, den Buchkörper so zu realisieren, wie es Deiner Vorstellung entspricht.
    Wir druckten eine erste Auflage von 25.000 Exemplaren, der Ladenpreis beträgt DM  24,–. Belege sind an Dich unterwegs. Du kannst über weitere Freiexemplare verfügen.
    435 Gleichzeitig erscheint in der »Bibliothek Suhrkamp« Emmanuel Boves »Meine Freunde«. Ich habe angefangen zu lesen. Das ist eine wirkliche Kostbarkeit für die »Bibliothek Suhrkamp«. Ich danke Dir für Deine Übertragung. 1 Bitte, laß uns wissen, wieviele Freiexemplare Du haben möchtest, wir schicken Dir jetzt ein erstes Exemplar.
    Schöne Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Emmanuel Bove, Meine Freunde . Aus dem Französischen von Peter Handke, erschien am 26. August 1981 als Band 744 der Bibliothek Suhrkamp . Der Band enthält eine Anmerkung (S. 207ff.) von P. H., in der zum ersten Mal ein Abriß von Leben und Schreiben des bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten Bove unternommen wird; wiederabgedruckt in P. H., Langsam im Schatten , S. 101-104.
    [332; handschriftlich]
    [Salzburg]
    31. August 1981
    Lieber Siegfried,
    über Deinen Brief habe ich mich gefreut.
    Ja, »Über die Dörfer« ist ein sehr schönes Buch geworden. Herr Fellinger hat sich sehr gekümmert und eine großartige Arbeit geleistet. Alles stimmt und ist am Platz. Und so ist es auch mit »Meine Freunde« von Emmanuel Bove; Fellinger war es da, der die fast schon verschütteten Quellen zu Boves Leben und seinen Büchern entdeckt hat. Das kann nicht mehr so leicht verlorengehen. Auch ich freue mich über die Übersetzung; die »Bibliothek Suhrkamp« ist auch genau der Ort (wie sie es auch für Francis Ponge sein wird, wie ich nun sicher weiß). So ein Buch, vollkommen in je
436 dem Satz, übersetzt zu haben (sicher nicht vollkommen in jedem Sinn), gibt doch eine andere, noch reinere und kindlichere Freude als ein eigenes Buch.
    Herzlich,
    Dein Peter
    [333; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    7. September 1981
    Lieber Peter,
    über Deinen Brief vom 31. August habe ich mich sehr gefreut. Es ist in unserer Zeit ja wirklich schwierig, etwas zu schaffen, bei dem »alles stimmt und am Platz ist«. So ist Deine Freude ganz die meine.
    Wir werden uns sehr darum bemühen, daß »Über die Dörfer« wie auch Boves »Meine Freunde« Leser finden.
    Herzliche Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    [334; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    3. November 1981
    Lieber Peter,
    in diesen Tagen erschien die einbändige Ausgabe der »Notizen« von Ludwig Hohl. Ich erinnere mich, daß Du mir einmal empfohlen hast, diese Ausgabe herauszubringen, und ich sprach mit Dir über meine Absprache mit Hohl; nach seinem letzten Werk »Von den hereinbrechenden Rändern« wollten wir die »Notizen« in einem Band

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