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Der Briefwechsel

Der Briefwechsel

Titel: Der Briefwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Peter-Unseld Handke
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bringen.
437 Nun konnte er das nicht mehr realisieren, aber dafür haben wir ihm jenen Wunsch erfüllt, an dem Hohl so viel lag: die »Notizen« in schöner Form und in einem Band. Denn er sah das ja als eine Einheit, während die beiden Bände eben doch, wie er meinte, sein »Werk« »auseinandergerissen« hätten. Ich hoffe, Dir gefällt die Ausgabe. 1
    Herzliche Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
Ludwig Hohl, Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung , deren erster Teil 1944, der zweite 1954 erschienen waren, wurden 1981 im Hauptprogramm des Suhrkamp Verlags publiziert. Der Autor war genau ein Jahr vor dem Diktat dieses Briefes, am 3. November 1980, gestorben.

438 1982
    [335; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    31. März 1982
    Lieber Peter,
    in der »Bibliothek Suhrkamp« ist jetzt »Die Stunde der wahren Empfindung« erschienen; ich freue mich sehr, daß wir diese Schilderung des Gregor Keuschnig im neuen Rahmen dieser Bibliothek herausbringen können. 1
    Herr Fellinger zeigte mir Deinen Brief. Wir erfüllen gerne Deinen Wunsch und weisen noch einmal in der Anzeige auf Francis Ponges »Notizbuch vom Kiefernwald« hin, vielleicht machen wir das gemeinsam mit einem Hinweis auf Boves »Meine Freunde«. Dieser Band gewinnt immer mehr Freunde, die Reaktionen sind erstaunlich. 2
    Ich verstehe Deine Entkräftung vom Übersetzen und Deinen Wunsch, eine Zeitlang doch wieder an die eigenen Sätze zu gehen. Um so mehr freue ich mich, daß Du weitere Gedichte von Gustav Januš übersetzen möchtest und in zwei, drei Jahren dann Walker Percys »The Last Gentleman«. 3
    Den Januš würden wir gerne in der » BS « bringen, freilich bräuchten wir dann für diese Herausgabe eine Einführung, Januš kennen nur wenige Leute hier, und es müßte begründet werden, warum wir ihn in diese Bibliothek der Klassiker der Moderne aufnehmen. Möchtest Du das machen – diese Einführung?
    Mit guten Grüßen
    Dein
    [Siegfried Unseld]
    1
439 Peter Handke, Die Stunde der wahren Empfindung , erschien am 31. März 1982 als Band 773 der Bibliothek Suhrkamp .
2
Francis Ponge, Das Notizbuch vom Kiefernwald und La Mounine (Original: Le Carnet du bois de pins. La Mounine ou Note après coup sur un ciel de Provence , 1952), deutsch von Peter Handke, erschien am 4. März 1982 als Band 774 der Bibliothek Suhrkamp .
3
P. H. hatte in einem Begleitbrief zur Übersendung seiner Übersetzung von Boves Roman Armand vom 26. März 1982 an R. Fellinger geschrieben: »ein bißchen entkräftet vom Übersetzen der letzten drei Jahre – im März 1979 habe ich mit dem ›Kinogeher‹ angefangen – bin ich ja nun doch; eigentlich fühle ich eine gewisse Erschöpfung. Die Gedichte von Gustav Januš, wenn es Ihnen und dem Verleger recht ist, werde ich freilich noch übersetzen, womöglich schon in diesem Juni und Juli. Dann aber denke ich, ich sollte zwei, drei Jahre meine Finger von den fremden Sätzen lassen. Wie versprochen, möchte ich dann doch ›The Last Gentleman‹ von Walker Percy angehen, und gern (lieber) auch noch ein Buch unseres herrlichen Emmanuel Bove. […] Vielleicht wäre eine Anzeige zu Ponge doch nützlich, da es keine Information sonst gibt.«
    [336; Anschrift: Salzburg]
    Frankfurt am Main
    14. April 1982
    Lieber Peter,
    über Suhrkamp Verlag Boston 1 erreichte uns die Einladung der University of Oklahoma, die Dir eine »senior tenured position« anbietet. Der Bostoner Verlag scheint sich als Adresse doch herumgesprochen zu haben. Ich nehme an, Du wirst auf dieses Anerbieten direkt reagieren. 2
    Freundliche Grüße
    Dein
    [Siegfried Unseld]
     
    Anlage 3
    1
440 Am 1. Mai 1980 wurde in Boston das Tochterunternehmen Suhrkamp Publishers Boston Inc. offiziell begründet.
2
Unter dem Datum des 23. April 1982 schrieb P. H. an Helene Ritzerfeld: »Es scheint, was ›Langsame Heimkehr‹ betrifft, tatsächlich so zu sein, daß Wim Wenders daraus, zusammen mit ›Über die Dörfer‹, einen Film machen möchte. Es wird kompliziert sein, weil die Medienrechte von ›Über die Dörfer‹ bei mir liegen. Lange habe ich herumgegrübelt. Nun will ich etwas sagen, was Verlag und Verleger möglicherweise in einen kleinen Zustand von Freude versetzen wird: um dem Zwiespalt zu entgehen, übertrage ich also dem S V die Medienrechte an ›Über die Dörfer‹. Die Einzelheiten müßten dann noch ausgehandelt werden. Auch was die Theaterrechte betrifft, möchte ich den Suhrkamp Theaterverlag sozusagen als meinen Agenten (ausgenommen

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