Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
chaotischen Gedanken gefunden. Was Firgan betrifft. Nimm dich vor diesem Mann in Acht. Mir hat nicht gefallen, was er empfunden hat, als er als Jugendlicher sein eigenes Schwert erhalten hat.
    » Damals warst du ja wohl noch nicht am Leben.«
    Nein, aber es ist jetzt in meinen Erinnerungen, genau wie die Runen. Es ist nichts, das wir konkret benennen könnten – nur das Gefühl, dass er die Macht mehr wegen der Möglichkeiten begehrt, die sie ihm bietet, und nicht wegen all des Guten, das sie vollbringen kann.
    » Sollten die Illusionierer ihm dann nicht das Illusionistenschwert verweigern?«
    Nein. Es ist Teil des Abkommens, dass wir uns nicht in die Angelegenheiten der Magori einmischen, erinnerst du dich? Wir stellen die Schwerter zur Verfügung. Was ihr mit ihnen macht, ist eure Sache. Wenn wir die Regeln ändern würden, könnten wir die Magie schädigen, und ich bin nicht sicher, ob wir es danach wieder in Ordnung bringen könnten. Magormagie ist vor so langer Zeit entstanden, dass wir nur sehr unklare Vorstellungen davon haben, wie sie funktioniert. Wir haben das Wissen nicht dadurch lebendig gehalten, dass wir darüber nachgedacht haben – es schien keinen Grund zu geben, das zu tun. Wenn natürlich ein Illusionist das Abkommen bricht, würde es keine weiteren Schwerter mehr geben. Aber nun, dazu wird es auch so kommen, nicht wahr? Keine Schwerter mehr, und zwar schon bald.
    Ein Kloß bildete sich in Arrants Kehle. Er wollte alle möglichen Dinge sagen: Kämpf dagegen an. Stirb nicht. Bleib bei mir. Ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass du weg bist. Ich habe Angst … aber er zügelte diesen Wunsch. Tarran brauchte seine Kraft, nicht seine Angst. Stattdessen fragte er: » Hast du Angst?«
    Ich … ich will nicht Nichts sein.
    » Du wirst eins mit dem Land werden, wie wir alle, wenn wir sterben. Um jene zu nähren, die nach uns kommen. Um ein Teil von ihnen zu werden. Wir werden eines Tages zusammen sein.«
    Ich wäre lieber so, wie ich jetzt bin.
    » Ich… ich weiß. Das wäre mir auch lieber. Aber es ist besser als nichts.« Vielleicht. Er wollte irgendetwas Tröstliches sagen, aber er fand die Worte nicht. Sein Blick folgte einem Schwarm fliegender Dachhuschler. Arrant, der noch in seiner Nachtkleidung dastand, spürte die Kühle der Morgenluft und dachte an den Tod. Daran, wie Tarran starb.
    » Wie bald ist bald?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Aber sein Bruder war bereits gegangen.
    » Das sind keine guten Neuigkeiten«, sagte Firgan. Die Worte galten seinem Vater, aber sein Blick war auf Serenelle gerichtet, die mit einer Näharbeit dasaß. Es war ein schwüler Tag, und ihr Anoudain klebte an ihren Brüsten. Firgan ergötzte sich daran. Sie funkelte ihn an.
    Er lächelte zurück und sprach weiter. » Noch vor kurzem hast du uns erzählt, dass Temellin trotz seiner Blindheit nichts von seiner Macht aufgeben will, und jetzt sagst du, dass er die Vereidigung seines Balgs erneut verschiebt? Ich hatte gehofft, dass es bald so weit wäre.«
    » Er ist immer noch in der Illusion und möchte dabei sein, was ja verständlich ist«, erwiderte Korden.
    » Der Junge wird über sein eigenes unempfängliches Schwert stolpern, und die Leute werden sich daran erinnern, wenn der Augenblick gekommen ist, über seine Eignung als Illusionisten-Erbe abzustimmen. Temellin verschiebt die Zeremonie und hofft, dass Arrant sich im Laufe der Zeit verbessern wird.«
    » Ist sein Schwert so unempfänglich?«
    » Ich habe ihn noch nicht unterrichtet. Frag Serenelle. Sie gehen teilweise in die gleichen Klassen.«
    » Es ist unvorhersehbar«, sagte sie. » So wie sein Cabochon. Es hat sich nichts geändert.«
    » Was denken die anderen Schüler von ihm?«, fragte Firgan sie.
    Sie zuckte mit den Schultern. » Woher soll ich das wissen? Ich frage sie nicht.«
    » Dann rate«, schnappte er.
    Sie zuckte zusammen und antwortete. » Er hat sich ein gewisses Maß an Respekt verschafft. Er gibt nie auf, wenn er versagt, was ständig passiert, wenn es um seine Magormacht geht. Wenn er in irgendetwas anderem ebenfalls schlecht wäre, würden die Schüler ihn vielleicht auslachen, aber das ist nicht der Fall. Er steht in allen Fächern an der Spitze, abgesehen von den Magorstudien. Er kann besser reiten als irgendjemand sonst– was bemerkenswert ist, da er noch nie ein Slecz geritten hatte, bevor er nach Kardiastan gekommen ist. Und die Schüler respektieren ihn wegen der Tatsache, dass er sie im normalen Schwertkampf selbst dann

Weitere Kostenlose Bücher