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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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zu bezeugen, dass du das Abkommen gelesen hast.«
    » Ich dachte, du wärst das!«
    » Nun, ich würde mich geehrt fühlen, aber vielleicht möchtest du noch ein bisschen darüber nachdenken. Du brauchst Verbündete, Arrant. Gemäß dem Brauch wird die Person, die sich ein Illusionisten-Erbe als Begleiter wählt, zu seinem engsten Unterstützer. Der Mensch, der immer an seiner Seite steht, wenn es Probleme gibt.«
    » Wen hast du mitgenommen?«
    » Korden«, sagte er. » Ich habe Korden mitgenommen. Und Sarana«, fügte er leise und mit dem Hauch eines Lächelns hinzu, als er sich erinnerte, » hat Garis mitgenommen.«
    Ligea rieb über den Cabochon in ihrer Hand. Es war eine alte Angewohnheit, etwas, das sie dann zu tun pflegte, wenn sie besorgt war. Sie sah zu Gevenan hinüber, der dasaß und die nackten Füße auf einem der kleinen Marmortische liegen hatte. Seine Fußsohlen sahen aus wie die Rinde eines uralten Olivenbaums.
    » Na schön«, sagte sie. » Ich gebe dir die Ermächtigung, Geld anzufordern, um Informanten zu bezahlen. Ich möchte, dass sämtliche Mitglieder der Familie Lucii hier in Tyrans beobachtet werden, und ich möchte jede Information aus Gala, die du bekommen kannst. Wir müssen wissen, ob sie eine Armee aufbauen– und Schiffe haben, um sie zu transportieren. Wir müssen wissen, wo und wann sie auf tyranischem Boden landen. Informationen sind der Schlüssel– unsere Armee nützt uns nichts, wenn sie am falschen Ort auf sie wartet. Devros muss auf Schritt und Tritt überwacht werden, denn er wird die Invasionsarmee anführen müssen, wenn er glaubwürdig bleiben will.«
    » Wieso bringe ich ihn nicht einfach um?«, fragte Gevenan. » Wäre einfacher.«
    » Weil es genau das wäre, was Rathrox getan hätte.« Sie unterließ es hinzuzufügen, dass sie das damals womöglich auch selbst getan hätte. » Führe mich nicht in Versuchung. Wie auch immer, es hätte einen entscheidenden Nachteil. Die Hochgeborenen mögen es gar nicht, wenn einer der Ihren einem Attentäter zum Opfer fällt. Sie schließen dann die Reihen, und ich würde mich nicht mit weniger, sondern mit mehr Widerstand herumschlagen müssen.«
    » Stimmt.« Er nahm die Füße vom Tisch und stand auf. » Ich kümmere mich darum. Was ist mit dir– hast du etwas aus Kardiastan gehört?«
    » Ja. Der Kurier hat heute einen Brief von Arrant gebracht. Ich hatte recht. Temellin ist blind.«
    » Bei Ocrastes’ Eiern!« Er starrte sie entsetzt an. » Wirst du nach Madrinya gehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. » Das geht nicht«, flüsterte sie. » Wie könnte ich, wenn Tyrans kurz vor einem weiteren Krieg steht?«
    Er stieß den Atem aus, den er lange angehalten hatte.
    Sie fragte sich, ob er wohl auch nur im Entferntesten ahnte, wie schwer ihr diese Entscheidung gefallen war.

12
    Als Arrant erwachte, hörte er die Stimme seines Bruders in seinem Geist rufen. » Was?«
    Wach auf, du schlafender Klotz von einem Faulpelz!
    Arrant öffnete ein Auge, warf einen Blick auf die Fensterläden und stöhnte. » Zu den trockenen Höllen, Tarran, die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen.«
    Wieso verbringt ihr Menschen nur immer so viel Zeit mit Schlafen? Das ist Verschwendung! Und wer weiß, wie viel Zeit ich noch haben werde? Im Augenblick passiert hier nicht viel, daher denke ich, dass ich mich eine Weile wegschleichen kann.
    Arrant öffnete das andere Auge. » Ich habe Unterricht. Ich brauche meinen Schlaf. Geht es Vater gut?« Temellin war bereits mit dem ersten Kontingent von Kriegern– Magori und Nicht-Magori– zur Illusion aufgebrochen, nachdem der Rat seine Pläne, gegen die Verheerung zu kämpfen, gebilligt hatte. Arrant machte sich jedes Mal Sorgen um ihn, wenn er daran dachte, dass sein Vater gegen etwas kämpfte, das er nicht sehen konnte.
    Es geht ihm gut. Irgendwelche Fortschritte, was dein Schwert angeht?
    » Nein.«
    Oh. Ich schätze, die knappe Antwort lässt darauf schließen, dass du dich zum Narren gemacht hast.
    » Ziemlich, ja. Ich habe gestern ein Loch in die Wand der Waffenkammer gebrannt. Firgan sagte, man sollte mir verbieten, mein Schwert im Umkreis von einer halben Meile um die Stadt herum zu benutzen. Vier Monate, Tarran, und ich bin noch keinen Deut vorangekommen.«
    Arrants Kopf schwang herum, um das Zimmer zu mustern. Was haben all diese Pergamentrollen hier zu suchen?
    » Hör auf damit! Ich kann meinen Hals allein bewegen, danke.«
    Sie hatten in Tyr herausgefunden, dass Tarran in der Lage war, in begrenztem

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