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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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außerhalb des Gebäudes stehen am Haupttor. Ich konnte keine Anzeichen einer Patrouille erkennen, aber das ist kein Grund, sorglos zu sein. Wie ihr sehen könnt, ist das Hauptgebäude nur dreißig Schritt entfernt. Wir sind hier im tiefen Schatten und können vom Haus aus nicht entdeckt werden. Ich schätze, dass das Haupthaus an der Längsseite hundertfünfzig Fuß und auf dieser Seite neunzig Fuß misst.« Will deutete hinter sich, dann sah er Hirad an. »Jetzt liegt es bei euch.«
    »Kein Problem«, sagte der Barbar. »Über die Richtung werde ich entscheiden, wenn wir drin sind, und der einzige Weg hinein führt durch das nächste Fenster.« Er lief zur Ecke des Hauses, und als er sie erreicht hatte, blickte er
nach links zur kürzeren Seite, wo sich der Vordereingang befand. Dann spähte er durch das dunkle Fenster, das direkt vor ihm lag, nach drinnen. Er zuckte die Achseln und wollte gerade etwas sagen, als er Jandyrs Hand auf seiner Schulter spürte. Der Elf beugte sich vor und nickte.
    »Es ist leer«, flüsterte er. »Ein Arbeitszimmer oder so etwas. Eindeutig klein und ganz sicher leer.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Hirad. Er holte mit der Faust aus.
    »Was machst du denn da?«, zischte Will.
    »Einbrechen«, sagte Hirad.
    »Ich weiß was Besseres.« Will fischte einen dünnen Streifen Metall aus dem Gürtel und schob ihn zwischen die Fensterflügel. Er stocherte einen Moment herum, fand den Riegel und drückte den Metallbügel hoch, bis er umklappte. Das Fenster schwang langsam auf. »Bitte, nach dir.« Er trat einen Schritt zurück.
    Hirad starrte ihn an, dann kletterte er über die Fensterbank und tappte zur einzigen Tür des Raumes. Während die anderen einstiegen, lauschte er, doch er konnte nichts hören. Er drehte sich wieder um.
    »Also gut. Wenn sich die Gelegenheit bietet, dann gehen Talan, Richmond, Alun und Will nach oben. Ich bleibe mit den anderen unten.« Er öffnete die Tür einen Spalt, gerade weit genug, um zu sehen, dass es auch dahinter dunkel war. Er winkte Jandyr zu sich. Der Elf schaute kurz hinein, dann zog er sich zurück und schloss die Tür.
    »Es ist klein. Ein Ankleidezimmer oder so etwas. Vorne und rechts gibt es mit Vorhängen verdeckte Ausgänge, am Ende der linken Wand ist eine Tür.«
    Hirad nickte und nahm seinen Umhang ab. Die Katze sprang heraus, sah sich um und erkundete mit Nase und Ohren die Lage. »Gut, wir trennen uns hier. Talan, nimm
die linke Seite.« Er öffnete die Tür und trat ein. »Falls jemand nicht sicher ist, was zu tun ist, soll er einen Rabenmann fragen. Alles bereit?« Zustimmendes Gemurmel verriet ihm, wo die anderen standen. Er zog das Schwert aus der Scheide und grinste Richmond und Talan an. »Der Rabe!«, brüllte er. »Der Rabe und das Wüten!«
    Er lief zum Ausgang und riss den Vorhang zur Seite. Von der anderen Seite fiel Licht herein. Er heulte, und die anderen Rabenkrieger nahmen den Ruf sofort auf. Dann marschierte er einen kurzen Gang hinunter und ließ das Schwert über die Steinwand klappern. Wie im Rausch hörte er, dass Will und die anderen in den unschönen Chor einstimmten.
    Die bestialischen Schreie und Rufe, das Klirren von Metall auf Stein und die schweren Stiefel auf den Dielen machten einen Höllenlärm. Er spürte das Blut durch seine Adern toben, er spürte, wie seine Muskeln sich spannten, es rauschte in seinen Ohren, und seine Augen brannten wild. Er lief jetzt nicht mehr, sondern rannte mit voller Geschwindigkeit ins Licht und bemerkte kaum, dass die Katze blitzschnell an ihm vorbeilief.
    Dort drinnen waren Männer, es waren zwei. Er bleckte lachend die Zähne und fiel über sie her. Der erste erstarrte vor Schreck, und Hirad zögerte nicht, streckte ihn nieder und war im Nu zum zweiten unterwegs, dessen lächerliche Gegenwehr weggefegt wurde wie ein lästiger Strohhalm aus dem Haar. Wieder brüllte er mit voller Lautstärke und hielt kurz inne, um sich zu orientieren.
    Er befand sich in einer Küche, direkt vor einer Doppeltür. Ein Stück weiter gab es eine weitere Tür. Jandyr und Thraun standen vor einer dritten.
    »Siehst du, wie es geht, siehst du es? Jetzt trennen wir uns, jeder nimmt eine Tür. Brüllt laut und bleibt in Bewegung, sonst sterbt ihr.« Er drehte sich um, trat die Tür ein,
vor der er stand, stürmte durch die Öffnung und stieß abermals einen Schrei aus. Die Katze folgte ihm.
     
    Talan brach durch die Tür direkt vor ihm und sah rechts ein Fenster und links eine Tür. Ohne zu zögern deutete er nach

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