Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Kampfpause hinein. Sie flogen über die Köpfe der vorderen Wesmen hinweg und schlugen dort ein, wo die Gegner dicht gedrängt standen, um möglichst großen Schaden anzurichten und Panik und Chaos zu verbreiten.
    Obwohl es ein Anblick war, den er schon oft gesehen hatte, musste Hirad sich zusammenreißen, als die magischen Flammen ihr grausiges Werk taten und sich wie Säure durch Rüstung und Fleisch fraßen. Das Feuer brannte mit der Hitze eines Schmiedeofens und war ebenso schwer zu löschen. Die Wesmen, die dazu in der Lage waren, rannten vor den Flammen weg und ließen ihre brennenden Kameraden zurück. Die anderen zerrten wild an ihrer Kleidung und schlugen verzweifelt nach den Flammen. Haut und Haar verbrannten, bis die Verletzten unter schrecklichen Schmerzen starben.
    Hirad und der Unbekannte waren längst zum Angriff bereit, als die instinktive Flucht vor dem magischen Feuer eine Reihe völlig unvorbereiteter Wesmen vor ihre Schwerter trieb. Die Rabenkrieger führten die Julatsaner an, sie schlugen hart und schnell zu und machten die Feinde nieder, die mehr oder weniger wehrlos in die Klingen der Julatsaner stolperten.
    Bevor Densers magisches Feuer erlosch, fiel schon Heißer Regen zwischen die Reihen der verwirrten Wesmen, die sich sofort verstreuten und zurückzogen. Ihre verletzten und toten Kameraden blieben zurück, als sie eilig den brennenden Tränen auszuweichen suchten.
    Hirad lachte. »Lauft, Wesmen!«, rief er ihnen nach. »Ihr werdet den Osten niemals erobern.«

    Er und der Unbekannte bückten sich und erledigten mit den Dolchen die Gestürzten, die noch lebten, bevor sie die Klingen an den verkohlten Pelzen und den versengten Kleidern abwischten. Sie suchten weggeworfene Äxte, Messer und Schwerter zusammen und wanden oder hackten sie aus verkrampften Fingern.
    »Damit haben wir etwas Zeit gewonnen«, sagte der Unbekannte. Er sah sich um und nahm zusammen mit Hirad seine Position in der Verteidigungslinie wieder ein. Die eingesammelten Waffen gab er einem Soldaten, der in der Nähe stand. »Aber nicht viel. Schau mal, was sich da tut.« Er deutete mit dem Schwert lässig auf die Stelle, die er meinte, und schwenkte die schwere Waffe wie einen Spazierstock. Hirad folgte seinem Blick.
    Die Wesmen hatten sich in etwa dreißig Schritt Entfernung neu formiert, was gemessen am bisherigen Kampfverlauf ein riesiges Niemandsland war. Sie standen an einer Kreuzung, an der eine schmale Seitenstraße in die Hauptstraße mündete. Hinter ihrer etwas desorientierten Verteidigungslinie strömten weitere Wesmen auf die Straße. Sie waren offenbar nach Norden zum Kolleg unterwegs. Es waren nicht viele, aber man konnte annehmen, dass es auf der anderen Seite des Südmarktes ähnlich aussah.
    »Was wir jetzt überhaupt nicht brauchen können, ist ein langwieriger und ausgedehnter Angriff, bevor wir hinter den Kollegmauern unsere Verteidigung aufgebaut haben«, sagte der Unbekannte. »Wir müssen unsere Position wechseln.«
    Hirad sah sich über die Schulter um. Der Platz leerte sich zusehends, jetzt waren fast nur noch Stadtwächter und Soldaten hier.
    »Wir sollten hier verschwinden«, stimmte Hirad zu.
»Wenn wir bleiben, werden wir sowieso bald überrannt, ob wir nun vom Kolleg Verstärkung bekommen oder nicht.«
    Der Unbekannte nickte. »Einverstanden.« Er hob die Stimme. »Also gut. Auf mein Zeichen ziehen wir uns zurück. Denser, Erienne, passt auf Ilkar auf.«
    Unter den ruhigen Anweisungen des Raben wichen die Julatsaner über den Platz zurück. Die Wesmen setzten sich daraufhin sofort in Bewegung, sie schlossen auf und besetzten den frei gewordenen Raum, blieben aber vorsichtig und hielten sich nach wie vor in dreißig Schritt Entfernung.
    »Schild ist unten«, meldete Ilkar gleich darauf. »Moment mal. Das ist nicht gut. Wenn sie angreifen, werden sie uns überrennen. Wir müssen sie auf Abstand halten. Wir brauchen statische Kraftkegel, die jeden Zugang zum Platz versperren. Jeder Magier, der noch Sprüche wirken kann, soll mitmachen. Vertrau mir, Hirad.«
    »Immer«, sagte Hirad, und Ilkar begann sofort, den Spruch zu wirken. »Ich bleibe bei ihm. Ihr holt die anderen Magier her.«
    Erienne zögerte einen Moment und machte eine zaghafte Bewegung, doch Denser hielt sie zurück. Der Unbekannte wandte sich an den Truppführer der Julatsaner und übertönte die Rufe, die während ihres Rückzugs auf dem Platz zu hören waren.
    »Ihr habt es gehört. Wir müssen noch mehr Zeit gewinnen. Rennt.« Er

Weitere Kostenlose Bücher