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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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zuschlagen und angreifende Streitkräfte schwächen und demoralisieren konnten. So arbeitete sich die Stadtwache zum Kolleg zurück.
    Im Innern des Korridors hielt der Rabe die Zivilisten in Bewegung, lockte und drängte und ermunterte, während Ilkars beweglicher harter Schild, der bald darauf von Denser und Erienne verstärkt wurde, einen guten Schutz vor den Pfeilen bot, die hin und wieder auf die rennenden Menschen abgeschossen wurden.
    Hirad wusste natürlich, dass die Wesmen sich durch die eingestürzten Gebäude nicht lange aufhalten ließen, und wie die abgeschossenen Pfeile verrieten, hatten einige Angreifer bereits einen Weg durch die Parallelstraßen gefunden, wenngleich es nicht genug waren, um die gut ausgebildete Stadtwache von Julatsa zu überwältigen, die bisher alle Angriffe abgewehrt hatte. Doch der Punkt würde kommen, an dem ihre Linien schwächer wurden, und als Hirad
sah, dass der Rückzug auch ohne den Raben geordnet vonstatten ging, traf er seine Entscheidung.
    »Unbekannter!«, rief er laut, um die Schreie und Rufe der Menschen und die gebrüllten Kommandos der Hauptleute der Stadtwache zu übertönen. »Der Südmarkt.«
    Der Unbekannte nickte. »Der Rabe! Der Rabe zu mir!« Die drei Magier ließen die Schilde fallen und bezogen hinter den beiden Kriegern ihre Position. Sie rannten zum offenen Platz, zum südlichen Markt, auf dem in friedlichen Zeiten Korn und frisches Gemüse verkauft wurden.
    Auch dort drängten sich die Menschen, Soldaten schrien, Alte und Junge rannten, und Waffen klirrten. Die Wesmen stürmten ohne Rücksicht auf die Sprüche, die Tod und Verderben in ihre Reihen schleuderten, gegen die Verteidiger an.
    Hirad bewegte sich nach links über den Markt, wo die Abwehrkette der Julatsaner zurückweichen musste. Er brauchte sich nicht zu vergewissern, ob der Rabe ihm folgte. Vor ihm stürmten hunderte von Wesmen durch eine breite Zufahrt herbei und stürzten sich in den Kampf. Nicht mehr als zwei Dutzend julatsanische Wächter und zwei Magier stellten sich ihnen entgegen. Wie die gelegentlich abprallenden Pfeile verrieten, hatte einer der Magier einen harten Schild aufgebaut.
    »Denser, wir brauchen Feuerkugeln. Ilkar, unterstütze den Magier mit dem Schild. Erienne, gib ihnen, was du hast, um sie aufzuhalten. Unbekannter, zu mir.« Hirad rannte zum Zentrum der Abwehrkette, zog mit der linken Hand einen Verletzten zur Seite und schwang mit der Rechten die Klinge. Er holte weit über Kopf aus und trieb den Stahl in die Schulter seines Gegners. Hinter ihm gab der Unbekannte dem Anführer des julatsanischen Trupps neue Befehle.

    »Nimm die Hälfte deiner Männer und decke den Rückzug im Süden. Lass die Magier bei uns. Die Leute sollen in Bewegung bleiben. Es steht nicht schlecht, aber wir sind noch nicht zu Hause.«
    »Ja, Sir«, sagte der Truppführer. Einige Augenblicke später war der Unbekannte neben Hirad und verschaffte sich mit der Klinge den Platz, den er brauchte. Mit einem von unten nach oben geführten Schlag holte er einen Wesmen-Krieger von den Beinen, nachdem dieser vergeblich versucht hatte, den Schlag abzublocken. Er prallte gegen einige andere, die hinter ihm herandrängten, der Stiel seiner Axt war zersplittert, seine Hände waren blutig. Hirad knallte dem nächsten Gegner die Faust ins Gesicht und stach gleichzeitig seine Klinge dem anderen mitten in den Bauch.
    »Sir?« Hirad schüttelte den Kopf. »Ob er wohl wusste, wer du bist?« Er schlug einem weiteren Gegner die Klinge ins Gesicht, doch der Angreifer konnte parieren und brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit.
    Der Unbekannte warf dem Barbaren einen kurzen Blick zu. Sein doppelschneidiges Schwert schwang in einem Defensivmanöver im Halbkreis herum und traf nichts, hielt aber die Gegner auf Distanz. Hirad sah, dass der große Mann ein wenig amüsiert den Mund verzog und mit den Achseln zuckte.
    »Er hat einfach meine natürliche Autorität anerkannt«, sagte er.
    »Überheblicher Kerl.« Hirad lachte.
    »Großes Schwert.« Der Unbekannte zwinkerte und hob die Klinge. »Das reicht meist aus.«
    Der Druck auf die julatsanischen Verteidiger hatte etwas nachgelassen. Die Ankunft des Raben hatte die geschwächten Stadtwächter beflügelt und ihren Gegnern Stoff zum Nachdenken gegeben. Die Wesmen direkt vor
ihnen wirkten verunsichert, doch immer noch prallten Pfeile vom harten Schild ab, der inzwischen wahrscheinlich von Ilkar allein gehalten wurde.
    Densers Feuerkugeln platzten mitten in diese kleine

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