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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Stellen, wo wir keine Schilde haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer der Kraftkegel sich erschöpft.«
    »Was ist mit den Gefangenen?«
    »Sie haben den Platz geräumt, aber sie sind langsam. Und weiter vorn im Korridor wird gekämpft.«
    »Wie lange haben wir noch?«, fragte Hirad.
    »Wie gut sind die Bogenschützen der Wesmen?«, lautete die Gegenfrage des Unbekannten.
    Sie waren gut genug.
    Ein Brüllen war auf dem Platz zu hören, und einige Augenblicke später rannten die ersten julatsanischen Stadtwächter an den Rabenkriegern vorbei nach Norden.
    »Wenn wir bleiben, sterben wir«, sagte Hirad. Vor ihm sammelten sich die Wesmen und machten sich zum Angriff bereit.
    Der Unbekannte nickte bedächtig und beugte sich zu Ilkar hinüber.
    »Ilkar, wir müssen hier weg. Wenn ich deine Schulter drücke, lässt du den Kraftkegel fallen und läufst. Sieh dich nicht um.« Ilkars Antwort bestand nur aus einem kleinen Nicken. Denser gab die Anweisung an Erienne weiter.

    »Bereit, Hirad? Denser?« Der Unbekannte wartete, bis sie genickt hatten, dann legte er Ilkar die Hand auf die Schulter und drückte. Der Magier stieß die Hände vor, und der Kraftkegel schoss mitten zwischen die überraschten Wesmen, ehe er sich auflöste. Er warf gut ein Dutzend Kämpfer um und sorgte vorübergehend für Verwirrung. Das war der Vorsprung, den der Rabe brauchte.
    »Lauft!«, schrie Hirad. Und der Rabe lief. Denser schnappte sich die langsamere Erienne und sprang mit Schattenschwingen in die Luft. Hirad wandte sich auf dem Platz nach links und sah eine Welle von Wesmen auf die freie Fläche drängen. Vor ihnen lief eine Hand voll julatsanischer Krieger und Magier, die verzweifelt dem Ansturm zu entkommen suchten.
    Nicht weit vor ihnen hasteten die befreiten Gefangenen zum Kolleg. Jeder Anschein von Ordnung war verschwunden, und sie stürmten blindlings voran, während zu beiden Seiten die Wächter des Kollegs und der Stadt erbittert gegen die Wesmen kämpften, die den Durchgang wieder sperren wollten.
    Geschützt von Ilkars hartem Schild rannten die drei Rabenkrieger los und deckten die Flucht der Einwohner. Über ihnen stieß Denser immer wieder herunter, und Erienne schoss Heißen Regen ab, um den Angriff der Wesmen zu stören und kostbare Zeit zu erkaufen. Als sie sich den verteidigten Zugängen zum Fluchtkorridor näherten, riefen der Unbekannte und Hirad den julatsanischen Wachen zu, sie sollten sich aus dem Kampfgeschehen lösen und sich zurückziehen.
    Sie schlossen rasch zu den fliehenden Gefangenen auf; vor ihnen erhoben sich schon die Mauern des Kollegs. Große Ausbrüche von magischem Feuer räumten den
gepflasterten Platz bis zum Südtor des Kollegs frei und verbargen glücklicherweise die verwesenden, stinkenden Leichenberge.
    Sie waren der Sicherheit nahe, ganz nahe, als die letzten Verteidiger in den Gassen unter dem Druck der Wesmen zurückweichen mussten und die Feinde ins Freie stürmten und ihre Waffen gegen die verängstigten Stadtbewohner erhoben.
    »Denser, blockiere den Zugang!«, brüllte der Unbekannte. Er rannte schneller, um der Falle zu entgehen, in die sie zu geraten drohten. Hirad fluchte und stürzte sich ins Gedränge. Sein Schwert durchtrennte das Rückgrat eines Wesmen-Kriegers, der gerade eben seine Axt in den Schädel eines alten Mannes gehackt und ihn in Sichtweite der Zuflucht getötet hatte.
    Der Dunkle Magier und Erienne flogen über ihn hinweg. Heißer Regen kam herunter, dieses Mal ein starker Guss, ein Vorhang aus brennenden Tropfen, die orangefarben, rot und weiß auf den Stein, die Ziegel und die Menschen regneten.
    »Rennt, lauft zu den Toren, los!«, rief er. Hinter ihnen stürmten die Wesmen auf die Straße, der Pfeilhagel prallte von den Mauern ab und fuhr zwischen die fliehenden Julatsaner. Hirad fällte einen weiteren Angreifer mit einem Schlag auf die Oberschenkel, bückte sich und hob ein Kind auf, das vor seinen Füßen gestolpert war, und rannte weiter. Ringsum schrien die Feinde.
    »Los, los!«, rief er. Ilkar ließ den harten Schild fallen und rannte jetzt ebenfalls, der Unbekannte war dicht vor ihm. Über ihre Köpfe hinweg flogen die magischen Geschosse der julatsanischen Magier – Feuer, Eis und Hagel – in die Reihen der Angreifer hinein. Der Vorstoß wurde sichtlich langsamer und geriet ins Stocken, als die Wesmen von der
Magie niedergemäht wurden, gegen die sie sich nicht wehren konnten.
    »Schließt die Tore«, rief Hirad, als sie nahe genug waren. Die

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