Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Hirad schon sagte, wir werden niemanden zurücklassen.«
    Der Kornspeicher war jetzt nahezu geräumt. Ein Mann, der ein Kind auf den Schultern und ein Baby auf dem Arm hatte, lief vorbei, ihm folgten zwei jüngere Frauen, die eine winzige ältere Frau zwischen sich trugen, die anscheinend das Bewusstsein verloren hatte.
    »Wie weit sind wir, Lallan?«, fragte Ilkar.
    »Sieht gut aus, wir haben es fast geschafft.«
    Plötzlich flammte hinter ihnen ein grelles Licht auf und zeichnete scharfe, tiefe Schatten auf den Platz. Hirad drehte sich um. Brennende Tropfen fielen wie schwerer Regen vom Himmel. Sie waren auf einen kleinen Bereich im Süden konzentriert. Denser flog mit Erienne sofort wieder höher hinauf, und die Pfeile verfehlten ihn, soweit Hirad es erkennen konnte. Doch das Klappern der Holzpfeile, die auf den Steinboden fielen, verlor sich im Tosen, als Eriennes Heißer Regen sein Ziel fand.
    Hinter den Gebäuden wurden Hornsignale gegeben, Männer riefen, einige schrien erschrocken oder vor Schmerzen und Überraschung laut auf. Man hörte rennende Füße, und wo der Heiße Regen eingeschlagen war, züngelten Flammen hoch und leckten am Holz. Ihr Schein beleuchtete den Kampf.
    Denser und Erienne flogen eine Kurve und stießen rasch wieder herab. Sie zogen eine lange, schmale Bahn von Heißem Regen hinter sich her. Wieder surrten Pfeile, die ihre Ziele aber nicht erreichten. Die Schützen waren zu langsam, um die schnell fliegenden Magier zu treffen, die schon wieder zum Kornspeicher abschwenkten.

    Sie landeten in einer Staubwolke, als die letzten Julatsaner, von Lallan angetrieben, aus der Tür gerannt kamen. Denser setzte Erienne ab und schüttelte seine eingeschlafenen Arme.
    »Wir stören sie, aber wir halten sie nicht auf. Ich …«
    Mit lautem Heulen stürmten die ersten Wesmen auf den Platz.
    Sie kamen, wie eine Flut ein Tal überschwemmt, und füllten die Fläche mit ihrer Zahl und die Luft mit ihren Schreien, als sie endlich ihre Feinde sahen.
    Die befreiten julatsanischen Gefangenen gerieten in Panik und rannten los, sie kreischten voller Angst, und wo bisher Ordnung geherrscht hatte, lösten sich die Gruppen auf, und die Menschen stolperten und drängten zum Nordausgang des Platzes.
    »Bewegt Euch schnell, aber bleibt ruhig. Helft Euren Freunden, und stoßt sie nicht zur Seite!« Lallans Stimme übertönte den Lärm, doch die Leute hörten nicht auf ihn. Der Unbekannte drehte sich zu ihm um.
    »Verschwindet hier«, sagte er. »Seht Euch nicht um. Hirad, es wird Zeit.«
    Hirad schätzte den Ansturm der Wesmen ab und kam zu dem Schluss, dass der Rabe die Straße knapp vor den Wesmen erreichen konnte.
    »Also gut, ihr drei, wir brauchen ein paar Trümmer, um sie aufzuhalten. Es tut mir Leid, Ilkar, aber wir müssen einige Gebäude zerlegen.« Er deutete auf ein Verwaltungsgebäude der Stadt und eine Kaserne am Nordrand des Platzes neben dem Kornspeicher.
    »Kein Problem«, sagte Ilkar. »Kommt her, ihr zwei.« Der Julatsaner rannte mit Erienne und Denser, der die Schattenschwingen abgelegt hatte, um die letzten befreiten Julatsaner herum.

    »Also gut, großer Mann, wir zwei übernehmen dann die Rückendeckung.«
    Der Unbekannte nickte. »Das dachte ich mir schon. Also los.« Die beiden Krieger drehten sich um und folgten den fliehenden Julatsanern und scheuchten sie zum schwer bewachten Ausgang des Platzes.
    »Rennt weiter. Kein Grund zur Panik, wir sind hinter Euch.« Hirad trieb die verschrecken Männer, Frauen und Kinder an. Links neben ihm hob der Unbekannte ein gestürztes Kind auf und rannte los, um das weinende Mädchen einer jungen Frau auf die Schulter zu setzen. Dann drehte er sich zu den anstürmenden Wesmen um und warnte Hirad.
    »Runter!«
    Pfeile zischten über Hirads Kopf hinweg und trafen die wehrlosen Zivilisten. Ein Dutzend von ihnen stürzte, die Marschkolonne löste sich auf, und die Leute rannten in alle Richtungen davon, um den tödlichen Pfeilen auszuweichen.
    »Nein!«, rief Hirad. »Weiter, geht weiter geradeaus.« Aber sein Ruf ging im Lärm unter. Hinter ihm nahm unterdessen das Brüllen der Wesmen an Lautstärke zu, und das Stampfen der Füße pflanzte sich sogar durchs Pflaster auf dem Platz fort. »Ilkar!«, brüllte Hirad. Ilkar drehte sich zu ihm herum. »Harter Schild! Harter Schild! Schirme den Ausgang ab!«
    Ein Pfeil pfiff an Hirads rechtem Ohr vorbei und blieb in der Schulter eines älteren Mannes stecken. Der Mann stürzte, und einige andere blieben stehen und

Weitere Kostenlose Bücher