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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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es in seine Brühe.
    »Ich soll ruhig bleiben?«, sagte Tessaya. »Der Rabe, verdammt soll er sein, ist aus der belagerten Stadt entkommen und will anscheinend mit den Drachen reden, um ein Bündnis gegen mich zu schmieden. Styliann und seine tödliche Truppe, die jetzt an die fünfhundert Köpfe zählt, hat tausende meiner Krieger massakriert, jawohl, einfach abgeschlachtet, und dabei selbst keine nennenswerten Verluste erlitten. Und wenn meine Späher richtig liegen, dann ist er unterwegs, um sich mit dem Raben zu treffen. Jetzt erfahre ich auch noch, dass meine Brüder im Süden aus einer Stadt fliehen, die sie schon erobert hatten und jetzt zerstören mussten, um sie nicht in die Hände der früheren Besitzer fallen zu lassen. Ihr Kampfgeist ist gebrochen, und diejenigen, die noch leben, fliehen hierher und hoffen auf mein Mitgefühl, das sie allerdings nicht bekommen werden. Das ist nicht unbedingt eine Situation, in der ich ruhig bleiben kann.«
    Er leerte sein Weinglas, ironischerweise war es ein roter
Blackthorne, füllte sein Glas nach und schob sich mit der freien Hand ein Stück Brot in den Mund.
    Arnoan lächelte milde. »Aber wie viel davon ist wahr, mein Lord? Darrick und Blackthorne, das kann ich noch verstehen. Aber Drachen? Und ein Tod aus dem Himmel? Sind wir nicht über diese Schauermärchen hinaus? Ich vermute eher, Senedais Bericht beruht auf den hysterischen Behauptungen eines Magiers, der sein Ende nahen sah und seinem Folterknecht Angst einjagen wollte.«
    »Das ist ihm offenbar gelungen.« Tessaya sah Arnoan über das Weinglas hinweg streng an.
    »Aber die Drachen müssen wir vergessen. Sie sind Geschöpfe aus Albträumen, die mit der realen Welt nichts zu tun haben. Sie existieren nicht«, erklärte Arnoan.
    »Angenommen, ich akzeptiere dies. Warum ist der Rabe dann aufgebrochen und wohin will er? Und warum ist Styliann nicht in Xetesk geblieben, um seine Stadt zu verteidigen? Warum führt er seine stärkste Streitmacht zu einem ganz anderen Ort?« Tessaya trommelte mit den Fingern auf den Tisch.
    »Offensichtlich ist der Rabe weggelaufen, sobald ihm klar wurde, dass das Kolleg fällt. Sie kennen keine Bündnistreue, sie sind Söldner«, sagte Arnoan. Tessaya hätte beinahe gelächelt, doch er war keineswegs amüsiert, sondern gereizt über die Leichtfertigkeit, mit welcher der Schamane über alles hinwegging.
    »Ich würde eher glauben, dass Drachen existieren, als dass der Rabe vor einem Kampf davonläuft. Versuche ja nicht herunterzuspielen, was dort passiert. Senedais Nachricht konnte man nicht missverstehen. Der Rabe ist mit Billigung und, wie ich annehmen muss, sogar mit der Hilfe der Julatsaner ausgebrochen.« Er hob die Hand, um Arnoans Einwände im Keim zu ersticken. »Da ist etwas im
Gange. Ich kann es spüren. Und wir sitzen einfach nur hier herum und warten, dass der Sturm ausbricht. Ich werde nicht mehr warten.«
    »Wir können ihren Spuren folgen und sie beobachten, wie wir es ohnehin schon tun«, schlug Arnoan vor. »Understone ist wichtig für uns, wir dürfen es nicht aufgeben.«
    »Vielleicht hast du den Mut zum Kampf verloren und bist ein zahnloser Tiger geworden, mein Schamane, aber ich bin es nicht.« Tessayas Stimme war leise und kalt. »Ich will dir erklären, wie es aussieht. Der Rabe ist unterwegs, um mit den Drachen zu verhandeln, und wenn nicht mit den Drachen, dann mit irgendeiner anderen Macht, von der sie glauben, sie könnte uns trotzen. Styliann und seine Missgeburten stoßen zu ihnen. Wenn wir sie nicht jagen und töten, werden sie im günstigsten Fall die Verteidigung von Korina verstärken, und das will ich verhindern. Im schlimmsten Fall aber finden sie einen Verbündeten, den wir nicht besiegen können.
    Lord Senedai nimmt es ernst genug, um sie mit dem größten Teil seiner Armee zu verfolgen. Lord Taomi kommt her und hat Baron Blackthorne und womöglich auch General Darrick auf den Fersen. Unser Ziel ist es, die Kontrolle über ganz Balaia zu gewinnen, indem wir die Hauptstadt einnehmen, und das gelingt uns nicht, wenn wir hier herumsitzen und warten, bis Taomi uns die Probleme bis vor die Türe schleppt.
    Du wirst Riasu anweisen, dass er die östlichen Befestigungen am Understone-Pass bemannen soll. Kein Magier darf nahe genug kommen, um die Wassermagie zu wirken. Er hat genug Männer, und er kann die Reserve abrufen. Wir werden zuerst zum Raben und dann nach Korina marschieren. Die Zeit wird knapp für uns, alter Freund, und wir müssen die

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