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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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eine ausholende Geste. »Es ist gar nicht so einfach, fast fünfhundert Protektoren zu vernichten.«
    Hirad starrte ihn an. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Ilkar. Er nickte und atmete tief durch, bevor er weitersprach.
    »Ihr habt gesehen, wie groß Sha-Kaan ist, Styliann. Er allein könnte Euch schon vernichten, und das wisst Ihr. Ich will Euch nur daran hindern, unnötig Leben zu opfern, wenn …«
    Die Protektoren bewegten sich. Sie nahmen Aufstellung und marschierten langsam zur Scheune, Cil an der Spitze.
Denser und Styliann sahen offenen Mundes zu. Hirad kicherte, als ihm bewusst wurde, wohin sie gingen.
    »Vielleicht hören sie sowieso nicht mehr auf Euch«, sagte er schließlich.
    »Kommt zurück!«, befahl Styliann. »Cil, du kennst deinen Auftrag. Kehre an meine Seite zurück, sonst gehst du in den Untergang.«
    »Ich glaube, das solltet Ihr besser lassen«, sagte Denser leise.
    »Wie bitte?« Styliann starrte seinen ehemaligen Protektoren hinterher.
    »Ihr habt es gehört«, sagte Denser. »Das würde den Unbekannten sehr wütend machen. Und im Augenblick seid Ihr ganz allein. Sie werden schon zurückkommen.«
    Und wirklich, sie kamen nach einer Weile mit dem Unbekannten an der Spitze wieder zurück. Sein Gesicht war gefasst, und die alte Entschlossenheit war wieder da.
    »Ich denke, wir können dann gehen«, sagte er. »Styliann, Ihr dürft sechs Protektoren mitnehmen. Die anderen werden das Haus beschützen.«
    Styliann sperrte den Mund auf, aber es kam kein Wort heraus. Sein Gesicht lief knallrot an, und er bebte vor Wut.
    »Vor wem sollen sie das Gebäude denn beschützen?«, fragte Hirad.
    »Ich darf sie mitnehmen? Bei den blutenden Göttern, wie kommt Ihr dazu, mir vorschreiben zu wollen, was ich mit meinen Protektoren tun und lassen kann?«
    »Das werdet Ihr bald verstehen«, sagte der Unbekannte knapp.
    »Unbekannter«, schaltete Hirad sich noch einmal ein, »wogegen sollen sie das Haus beschützen?«
    »Die Wesmen kommen«, sagte der Unbekannte. »Sie
dürfen den Eingang zur Werkstatt nicht zuschütten, weil wir sonst nicht mehr zurückkommen.«
    »Warum sollten sie das tun?«, fragte Ilkar.
    »Julatsa ist gefallen«, sagte Cil, gegen das Schweigegebot verstoßend. »Sie wissen alles.«
     
    »Wie hast du das erfahren?«, wollte Ilkar von Cil wissen. »Ich habe überhaupt nichts gespürt.« Er war verzweifelt, seine Augen suchten auf der unbeteiligten Maske nach irgendeinem Hinweis, und seine Ohren wurden rot, als er gegen die Gefühle ankämpfte, die ihn überkamen.
    »Vielleicht werdet Ihr auch nichts merken«, sagte Styliann. »Eure Magier sind einer nach dem anderen durch die Schwerter der Wesmen gefallen. Die Störungen im Mana haben sich nicht aufaddiert. Und wir müssen annehmen, dass das Herz erfolgreich begraben wurde. Es tut mir aufrichtig Leid, dass Julatsa gefallen ist, aber vielleicht habt Ihr noch Glück gehabt. Schließlich werdet Ihr bald diese Dimension verlassen.«
    »Glück gehabt?«, spuckte Ilkar. »Diese Bastarde haben das Heim aller lebenden Julatsaner zerstört. Glück gehabt, meine Güte.«
    Denser räusperte sich. »Stylianns Worte waren nicht sehr klug gewählt, aber ich vermute, sie entsprechen dennoch der Wahrheit. Die Störungen, die sich in deinem Spektrum ausbreiten könnten, werden den Ort, zu dem wir gehen, wahrscheinlich nicht erreichen.«
    »Tja, hoffentlich ist mein Spektrum überhaupt noch da, sonst werden wir den Spruch nicht wirken können.« Er starrte auf den Stapel Papiere in Stylianns Hand.
    »Was?«, fragte Hirad stirnrunzelnd.
    »Kein Spektrum, kein Mana«, erklärte Erienne.
    »Das sind jetzt müßige Spekulationen«, schaltete sich
der Unbekannte ein. »Wir müssen umgehend hier verschwinden. Sofort.«
    »Nicht, bevor ich nicht erfahren habe, woher du weißt, dass Julatsa untergegangen ist«, sagte Ilkar.
    »Cil, du darfst frei sprechen«, sagte Styliann, der offenbar sehr neugierig geworden war. Cil schwieg eine Weile, sein Atem ging gleichmäßig, während er durchdachte, was er antworten sollte. Als er seine Antwort formulierte, war sie knapp und erklärte den wesentlichen Punkt.
    »Die Dämonen beobachten uns. Wenn wir als Einheit zusammen sind, können wir spüren, was sie sehen.«
    »Faszinierend«, sagte Styliann. »Die Nebeneffekte unserer Schöpfungen sind doch immer wieder erstaunlich.«
    »Genießt sie, solange Ihr noch könnt«, sagte der Unbekannte. Sein Gesicht war so leer wie die Mienen seiner früheren

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