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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Körper ein großes Stück der vom Meer überspülten Felsinsel bedeckte und die Vibrationen im Wasser ringsum spüren konnte.
    Verletzlich und ungeschützt vor einem Angriff von oben wartete er im fremden Brutland eine Spanne, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam. Schließlich wurde seine Geduld belohnt. Ein Beben im Fels zeigte ihm, dass aus der Tiefe ein großer Drache nach oben kam. Sha-Kaan richtete sich auf und bog den Hals zum förmlichen ›S‹, um Tanis-Veret zu begrüßen, der gleich darauf aus dem Wasser brach, das in alle Richtungen spritzte. Wellen breiteten sich von der Stelle aus, an der er die Oberfläche durchbrochen hatte.
    Das Wasser lief über seinen schwarz verschmierten Körper, als er in den Himmel stieg. Die eleganten Flügel waren am Rand ausgefranst. Er bellte missmutig und spuckte einen langen Feuerstoß in die Luft, während er langsam im Kreis flog, bis er schließlich schwerfällig in der Nähe landete und sich mit dem Schwanz Wasser über den vernarbten unteren Rücken schaufelte. Er hob den Hals und starrte Sha-Kaan böse an.
    »Willst du nun die endgültige Vernichtung der Veret befehligen, Sha-Kaan?« Er betrachtete den Himmel, als rechnete er damit, jeden Moment feindliche Drachen zu sehen.
    »Nein, Tanis-Veret. Ich bin gekommen, um deiner Brut eine Überlebenschance zu bieten«, sagte Sha-Kaan. Er neigte ganz leicht den Kopf, um eine Spur von Ehrerbietung zu zeigen.
    »Leere Worte«, spuckte der alte Veret. »Deine Augen haben nicht gesehen, was du angerichtet hast.«
    »Und jetzt sind wir …«
    »Unter unseren Füßen klammern sich die Letzten meiner Brut an die schwache Hoffnung, dass die Naik ihr Versprechen
halten und uns in Frieden lassen, wenn die Kaan vernichtet sind. Weniger als siebzig sind wir noch, und viele liegen, dem Tode nahe, in unseren Fusionskorridoren. Von denen, die noch fliegen können, bin ich noch der am wenigsten schlimm Verletzte, und doch werden die Schuppen auf meinem Rücken niemals mehr zusammenwachsen, so wild waren die Feuerstöße, die Klauen und die Zähne der Kaan.« Tanis-Veret sah Sha-Kaan in die Augen. Seine Stimme war tonlos und gebrochen vor Erschöpfung. »Ich kann nicht einmal mehr genug Drachen abstellen, um die Grenzen zu schützen. Lass uns allein, Sha-Kaan, du hast genug angerichtet.«
    Doch Sha-Kaan bewegte sich nicht, was ein offener Akt der Aggression war, falls Tanis-Veret sich entschloss, es so aufzufassen. Doch der verletzte Drache schüttelte nur den Kopf.
    »Ich verstehe«, sagte er.
    »Beim Himmel über uns, Tanis, nein, du verstehst es nicht!«, donnerte Sha-Kaan. »Ich bin zuvor zu dir gekommen und habe dich gebeten, dich nicht mit den Naik zu verbünden und darauf zu vertrauen, dass wir euch vor ihnen beschützen, aber du wolltest nicht hören, und deshalb waren wir gezwungen, euch zu bekämpfen, weil ihr das schwächste Glied in der Kette wart.
    Auch wenn es dir jetzt nicht mehr hilft: Die Kaan haben keine Freude daran gefunden, euch zu vernichten. Und jetzt bieten wir euch die Chance, doch noch zu überleben.«
    Ein Lachen grollte in Tanis-Verets Brust. Er knurrte. »Wie könntest du uns helfen? Auch die Kaan sind am Ende. Dieses Treffen ist ein Treffen der Toten. Das Tor ist so groß, dass ihr es nicht mehr verteidigen könnt. Wir können es alle sehen. Wenn die Naik noch einmal ihre Verbündeten
aufbieten, werdet ihr vernichtet, und mit euch eure Fusionsdimension.«
    Sha-Kaan neigte den Kopf. Tanis-Verets unvollständiges Wissen hatte ihn zu falschen Schlussfolgerungen geführt. »Aber wir haben jetzt das Mittel, um das Tor zu schließen, und wir wollen, dass du uns Zeit lässt, es zu tun.«
    »Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum ich deinen Worten glauben sollte.«
    »Ich mache dir ein Angebot, Tanis-Veret«, sagte Sha-Kaan. »Es liegt bei dir, ob du es akzeptieren willst. Ich übe keinen Druck auf dich aus. Ich bin unter großen Gefahren allein gekommen, um mit dir zu reden, und ich fühle mich geehrt, da du mir immer noch eine Audienz gewährst. Bewohner meiner Fusionsdimension sind hierher gereist und setzen ihre Fähigkeiten ein, um das Loch in meinem Himmel zu schließen. Es ist durch ihre Magie entstanden, und es kann durch die gleiche Magie beseitigt werden. Doch sie werden am Boden und verletzlich sein, während sie arbeiten.
    Wenn du dich auf der Seite der Kaan am Kampf beteiligst, dann können wir sie verteidigen, und wenn sie Erfolg haben, dann werden die Kaan sehr bald wieder stark sein. Ich glaube

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