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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ich kann sie retten.«
    »Dass sagst du immer wieder. Dann teile ihr doch mit, sie soll nicht Arlen anlaufen, und dann treffen wir sie ein Stück weiter die Küste hinunter. Nur keine Panik.« Hirad schob einen weiteren Ast ins Feuer, einige Funken stieben am dampfenden Topf vorbei hoch. Ilkar kam herüber und setzte sich gegenüber vom Barbaren ans Feuer.
    »Ich gerate nicht in Panik, Hirad. Ich mache mir nur Sorgen um meine Frau und meine Tochter. Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    »Und ich mache mir Sorgen um meine Drachen, aber ich helfe dir trotzdem.«
    »Bei den Göttern«, murmelte Ilkar leise. »Muss das jetzt sein?«

    »Ja, sie sind ja auch so hilflose Wesen«, sagte Denser. »So verletzlich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie ohne dich überleben könnten.«
    »Sie sterben, Denser«, knurrte Hirad. »Aber davon hast du sicher nichts gehört, als du in einem bequemen Turm gesessen und Leckereien gegessen hast.«
    »Ganz so war es nun auch wieder nicht.« Denser setzte sich demonstrativ etwas bequemer und versuchte, die Situation zu entschärfen.
    »Nein, sicher nicht, aber ich meine, die Früchte deiner harten Arbeit sind doch überall zu sehen, oder?« Hirad machte eine ausholende Geste mit beiden Armen. »Sind die Protektoren befreit? Sind die Drachen der Kaan in der Lage, wieder nach Hause zurückzukehren?«
    »Das sind nur zwei Dinge, mit denen …«
    »Nur? Falls es deiner Aufmerksamkeit entgangen ist, Denser, diese beiden Dinge haben Balaia gerettet. Die Drachen haben sich freiwillig ins Exil begeben, und die Protektoren haben unter großen Verlusten vor dem Haus von Septern gekämpft. Leider ist das aber schon eine Weile her, und vielleicht hat über die Jahre deine Erinnerung gelitten.« Hirads beißende Bemerkung hallte laut über den Lagerplatz hinweg. Danach herrschte nachdenkliches Schweigen.
    »Hirad, ich weiß, wie wichtig es für dich ist«, sagte Ilkar schließlich. »Aber im Augenblick müssen wir uns um dringendere Dinge kümmern. Und wenn wir Erienne und dann die Al-Drechar finden, könnte damit auch dein Problem gelöst werden.«
    Hirad nickte. »Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, und es tut mir Leid. Ich wollte nur, dass er weiß, was er getan hat. Oder was er nicht getan hat.« Er zielte mit dem Finger auf Denser.

    »Auch auf die Gefahr hin, wie ein Dummkopf dazustehen, was hat die Suche nach den Al-Drechar mit Hirads Drachen zu tun?«, fragte Denser.
    »Die Kaan glauben, die Al-Drechar könnten das Dimensionsrätsel lösen«, erklärte der Unbekannte. »Immerhin besitzen sie Septerns Wissen. Noch etwas. Hirad hat Recht damit, dass die Kaan sterben und die Protektoren noch nicht befreit sind …«
    »Ach hör auf, ich …«
    »Unterbrich mich nicht, Denser«, warnte der Unbekannte. »Ich weiß, dass die Machtpolitik auf dem Berg kompliziert ist, aber du bist jetzt ein Seniormeister. Wir haben bisher noch keine Ergebnisse gesehen. Keine Fortschritte. Und wir wollen Antworten haben. Sobald Lyanna in Sicherheit ist.«
    Denser sah den Unbekannten stirnrunzelnd an. Ein Mundwinkel zuckte, als er antwortete. Eine kleine, nervöse Reaktion.
    »Wir müssen uns damit abfinden, solange wir Lyanna nicht in Sicherheit gebracht haben – und die Al-Drechar vermutlich gleich dazu –, sind die Drachen und die Protektoren unsere geringsten Sorgen.«
    »Umso schlimmer, dass du es so lange hast laufen lassen«, sagte Hirad. Er stellte die Becher in einer Reihe auf und füllte sie mit Kaffee.
    Denser schüttelte den Kopf. »Das Problem ist meines Erachtens, dass du noch nicht verstanden hast, wie ernst das alles ist.«
    »Dann erkläre es mir doch einfach mal.« Hirad hielt Denser einen Becher hin. Die Bewegung war so heftig, dass etwas Kaffee überschwappte. »Wenn wir Lyanna nicht schnell finden und vor Dordover in Sicherheit bringen, dann haben wir noch länger schlechtes Wetter.«

    Denser riss die Augen auf. »Hast du es ihm denn nicht erklärt?«, fragte er Ilkar.
    Der Elf zuckte mit den Achseln. »Versucht haben wir es ja …«
    »Ich verstehe«, sagte Denser. Er nickte resigniert. »Dann will ich mich bemühen, es in Worte zu fassen, die du verstehen kannst.«
    »Nicht so überheblich, Mann aus Xetesk.«
    »Entschuldige. So sollte es nicht klingen.« Er trank einen Schluck. »Das hier ist keine Schlechtwetterphase, die irgendwann vorbei ist. Schlechtes Wetter, das beschreibt nicht annähernd das, was im Gange ist. Dies ist erst der Anfang. Wir haben bisher schon ein

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