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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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muss eine Vorstellung haben, in welcher Verfassung ihr seid.«
    Ephemere schaffte es, spröde zu lächeln. »Ich nehme an, keiner von uns hat besonders gute Neuigkeiten zu überbringen.«
    »Nein«, bestätigte Ilkar. »In Arlen hat es eine Menge Ärger gegeben, als wir versucht haben, Erienne zu befreien, und jetzt ist uns eine größere Streitmacht dicht auf den Fersen. Der Rabe hat vierundzwanzig xeteskianische Protektoren mitgebracht, die uns helfen. Aber die Dordovaner sind uns zahlenmäßig überlegen; wir wissen nicht einmal genau, wie stark sie sind, und sie könnten noch heute Abend angreifen. Sie werden jeden hier töten, wenn sie nicht aufgehalten werden.«
    »Es ist doch immer wieder interessant, wie die Kollegien ihre Bündnisse schmieden. Dass Xetesk uns hilft, wundert mich so wenig wie die Tatsache, dass Dordover
uns zerstören will. Aber du, Ilkar aus Julatsa, wem gilt deine Loyalität?«
    »Als Julatsaner mache ich mir Sorgen wegen der Rückkehr auf den Einen Weg«, gab Ilkar zu. »Es ist eine Bedrohung, so klein sie auch scheinen mag, wenn ich euch jetzt sehe. Doch Erienne und Denser sind meine Freunde. Sie gehören zum Raben, und ich werde alles tun, was ich kann, um ihnen zu helfen.«
    »Und du bist ein Elf, Ilkar. Ehre und Achtung sind ein Teil deines Wesens.«
    Ilkar nickte. »Was ist mit euch? Wie fühlt ihr euch, nachdem ihr erwacht seid?«
    »Ich nehme an, das Haus ist nicht mehr im allerbesten Zustand?«, erkundigte sich Ephemere, als habe sie seine Frage nicht gehört.
    »Das ist stark untertrieben«, entgegnete Ilkar. »Und deshalb muss ich wissen, wozu ihr noch imstande seid. Die Dordovaner werden uns mit ihrer Magie angreifen, und wir müssen das Haus abschirmen. Wir können nicht hoffen, alle Lücken zu schließen, aber wir sollten uns wenigstens vor der Magie schützen.«
    »Das ist eine Frage, die ich im Augenblick nicht beantworten kann«, sagte Ephemere. »Lyannas Ausbrüche haben uns viel Kraft gekostet. Wir sind alt und erholen uns nicht mehr so schnell wie früher. Es war schon schwer genug, sie in ihrer Nacht zu behüten, doch sie hat unsere Reserven für ihr außergewöhnliches Licht benutzt. Wir werden uns ankleiden und essen und in unserem Obstgarten unsere Übungen machen, falls vom Garten noch etwas übrig ist, und später werden wir es dir dann mitteilen. Aber erwarte bitte nicht zu viel.«
    Ilkar stand auf, da die Besprechung offensichtlich beendet war. Ihre Gegenwart machte ihn befangen, er fühlte
sich wie ein Knabe vor einem großen Meister. »Es tut mir Leid, dass ich euch so bedrängen muss, aber der Rabe hat nur drei Magier, und die Dordovaner haben möglicherweise zwanzigmal so viele. Die Lage ist ernst.«
    »Bevor du gehst, musst du mir noch zwei Dinge verraten. Was ist mit der Mannschaft der Meerulme und mit Ren’erei?«
    »Ren’erei ist wohlbehalten bei uns«, sagte Ilkar. »Die Mannschaft wurde von den Hexenjägern der Schwarzen Schwingen gefangen genommen, und ich fürchte, es hat sie das Leben gekostet. Es tut mir Leid.« Er zuckte mit den Achseln. »Was noch?«
    »Vielleicht irre ich mich, aber als ich schlief, spürte ich die Berührung alter Geister, die uns suchten. Mächtige Geister. Es ist lange her, seit ich das letzte Mal Drachen der Kaan gespürt habe.«
    Ilkar nickte. »Du irrst dich nicht. Drei Kaan haben uns auf der Reise hierher geholfen. Einer wurde von den dordovanischen Magiern getötet, die anderen beiden sind schwer verletzt. Zu schwer, um uns noch weiter zu helfen. Sie ruhen sich irgendwo im Archipel aus.«
    »Hmm, ihr Bewusstsein war ruhig, fast resigniert. Du musst mir später erklären, wie es kommt, dass sie hier sind. Vielleicht können wir ihnen helfen.«
    »Was ihre Gesundheit angeht, so könnt ihr sicherlich helfen, aber sie brauchen mehr als das. Sie haben den Zugang zu ihrer eigenen Dimension verloren und sind in Balaia gestrandet. Deshalb sind sie und Hirad Coldheart hergekommen. Hirad ist Sha-Kaans Drachenmann.«
    »Sha-Kaan ist hier?«, keuchte Ephemere. »Welche Ehre. Ich muss mit diesem Hirad reden.«
    Ilkar zog eine Augenbraue hoch und verkniff sich ein Lächeln. Das war eine Unterhaltung, die er auf keinen
Fall verpassen wollte. Er wandte sich zum Gehen, doch bevor er sie erreichte, wurde die Tür zum Ballsaal von Arrin geöffnet.
    »Ilkar?« Ephemere hielt ihn noch einmal auf. Er drehte sich um. »Ich würde gern Erienne und Lyanna sehen. Könntest du ihnen bitte sagen, dass wir für sie bereit

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