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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Euch doch um, Selik. So viele Möglichkeiten, einen Unfall zu erleiden.« Vuldaroq tätschelte Seliks Schulter. »Hmm … so viele Dordovaner. Und nur eine einzige Schwarze Schwinge.«
     
    »Ich dachte, du bist der Meister-Taktiker«, sagte Hirad, als wieder einmal bedrücktes Schweigen in der Küche herrschte. Der Rabe, Ren, Darrick und Aeb saßen am Tisch vor geleerten Suppenschalen. Im Esszimmer schlummerte Lyanna, Arrin passte auf sie auf, und die anderen Elfen der Gilde kümmerten sich um die Al-Drechar, die wieder schliefen. Im Lagerraum, in dem Ilkar die Elfen gefunden hatte, war für Thraun ein Bett aufgestellt worden. Es war nicht ideal, aber so war er wenigstens in der Nähe und hatte es warm.
    Draußen wurde das Wetter wieder schlechter. Der Wind frischte auf, und Regenböen peitschten gegen das Haus. Es war ein seltsam beruhigendes Geräusch, als es nach einer ruhigen Phase folgte, die den Dordovanern viel mehr geholfen hatte als den Verteidigern.
    Niemandem war entgangen, dass die Wetterbesserung mit der Zeit zusammengefallen war, die Lyanna mit
ihrer Mutter und ihrem Vater verbringen konnte, bis sie sich mürrisch damit abfand, dass sie zu Bett gehen musste.
    Als die Nacht anbrach und die Protektoren im Haus patrouillierten und sich in der Nähe der Landestelle versteckten, erklärte Darrick den anderen Kämpfern, welch schwierige Aufgabe vor ihnen lag, und die Stimmung verschlechterte sich zusehends.
    »Hirad, du könntest ruhig mal versuchen, etwas konstruktiver zu sein«, sagte Ilkar.
    »Aber er hat uns gerade erklärt, dass das Haus praktisch nicht verteidigt werden kann.« Hirad zeigte mit dem Finger auf Darrick.
    »Nein«, erwiderte Darrick geduldig. »Ich habe vielmehr gesagt, dass es nicht gebaut wurde, um Leute draußen zu halten. Es ist ein gastfreundliches Haus, offen und leicht zugänglich. Es ist keine Festung, und wir würden Tage brauchen, um es entsprechend herzurichten. Was ich vorschlage, ist die meiner Ansicht nach einzige Möglichkeit, Erfolg zu haben. Falls jemand andere Vorschläge hat, dann würde ich sie gern hören.«
    »Du bist der Taktiker, das ist deine Sache«, knurrte Hirad.
    »Und ich habe meinen Vorschlag gemacht«, erwiderte Darrick kühl.
    »Dann erkläre ihn mir noch einmal, und zwar so, dass ich nicht wieder glaube, es sei ein reiner Selbstmordversuch.«
    Der Unbekannte rutschte auf seinem Stuhl herum, und das Kratzen seines Stuhls war eine wohlüberlegte Störung des Wortwechsels.
    »Es ist Nacht«, sagte er, und seine Stimme duldete keinen Widerspruch. »Wir wissen, dass jetzt jederzeit Spione
oder Assassinen ums Haus schwärmen können. Ich will dich eines fragen, Hirad. Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Nein, aber …«
    »Dann halte den Mund. Denn wir müssen unsere Positionen abstimmen, dann müssen wir abwechselnd noch ein paar Stunden schlafen, und dann müssen wir den ganzen Tag kämpfen. Wenn wir nicht zusammenhalten, dann werden wir schnell abgeschlachtet, und ich habe nicht die Absicht, Eriennes großartige Arbeit an meinem Bein zu vergeuden. Trotz eurer Sorgen habe ich vielmehr die Absicht, morgen mehr Blut am Schwert zu haben als alle anderen zusammen.
    Da wir gerade von Erienne sprechen: Ich will, dass sie und Denser ein abgelegenes Zimmer bekommen, das von Protektoren bewacht wird, damit sie das genießen können, was vermutlich ihre letzte Nacht zusammen ist.« Er sah Hirad scharf an, bis der Barbar sich zurücklehnte, ausgiebig seufzte und ins Leere starrte.
    Ilkar sah es, wie er es schon hundertmal gesehen hatte. Er wusste, was Hirad bewegte, und der Unbekannte wusste es auch. Der Barbar wollte nur dafür sorgen, dass sie das Richtige taten. Allerdings brachte er seine Bedenken sehr ungeschickt zum Ausdruck.
    »Ich will, dass wir siegen«, sagte Hirad. »Und es tut mir Leid, Erienne und Denser, aber ich will nicht, dass dies eure letzte Nacht ist, weil das bedeutet, dass wir morgen alle tot sind.« Er stieß den Stuhl zurück, schnappte seinen Pott und ging zum Wassertopf. Seine Stiefel tappten laut über den Steinboden.
    »Ihr wisst, dass er Recht hat, oder?« Denser saß am Ende des Tischs und hielt Erienne im Arm, die den Kopf an seine Schulter gelehnt hatte.

    »Aber wir streiten uns jetzt schon eine Stunde, und es gibt keinen besseren Weg.«
    »Außerdem braucht er dringend etwas Unterricht in höflicher Konversation«, sagte Ilkar.
    Das brach die düstere Stimmung, und sogar Hirad kicherte, als er seinen Becher auffüllte. Nur Aeb, der

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