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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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zu erwarten war.
    Sytkan brach das Schweigen. »Dies ist keine leere Drohung. Eure Beleidigungen sind primitiv, Vuldaroq, aber unsere Drohung ist es nicht. Reitet nach Norden. Verlasst unser Land und nehmt meinen guten Rat an. Kehrt nach Dordover zurück. Ihr werdet in Arlen nichts als den Tod finden.«
    Vuldaroq schniefte höhnisch. »Ich werde reiten, wohin ich will.«
    »Nach Norden werdet Ihr reiten.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann werden wir Euch angreifen. Aeb hat die Erlaubnis zu handeln. Er braucht keinen weiteren Befehl.«
    Vuldaroq überlegte und lächelte. Er zuckte mit den Achseln.
    »Pferde laufen schnell. Eure Kreaturen sind zu Fuß unterwegs. Ich kann der Kavallerie befehlen, eine Meile nach Norden zu reiten, wenn Euch das beruhigt. Wir werden auf den Weg zurückkehren, sobald es uns beliebt, und dann werden wir vor Euch reiten.«
    »Wie wenig Ihr doch vom Bewusstsein eines Protektors versteht. Er ist geboren, alle Drohungen und Aggressionen
gegen Xetesk zu beseitigen. Ihr könnt nicht schnell genug reiten, und wir werden Euch aufspüren. Fordert es nicht heraus.«
    »Ich bin es Leid. Wir haben dreihundert Berittene und einhundertfünfzig Magier. Ihr seid nur zwanzig und habt lediglich vier Magier. Macht Platz.«
    »Ihr seid eine bunt gemischte Truppe«, sagte Sytkan. »Und wir werden Euch nicht weichen. Alle Xeteskianer sind verpflichtet, ihr Land zu verteidigen, so wie Ihr das Eure verteidigt. Wenn Ihr schon keine Höflichkeit habt, dann zeigt wenigstens etwas Respekt.« Eine Spur versöhnlicher sprach er weiter. »Kommt schon, Vuldaroq, keiner von uns will hier kämpfen. Ihr wisst, dass ich Euch nicht passieren lassen kann. Ihr verliert nicht das Gesicht dabei, Ihr tut einfach nur, was richtig ist.«
    »So sei es.« Vuldaroq nahm sein Pferd herum und trabte durch die vier Reiter breite vorderste Reihe der Kavalleristen. Sofort stiegen von weiter hinten Feuerkugeln hoch und prallten vom Schild der Xeteskianer ab. Der Schild hielt, das Feuer waberte an der durchsichtigen Barriere und verpuffte spritzend und spuckend auf dem Boden. Dampfwolken stiegen hoch.
    »Verdammt, Vuldaroq«, murmelte Sytkan.
    Aeb brauchte keine weitere Aufforderung.
    Erste Reihe, die Pferde. Zweite Reihe, Unterstützung an den Flanken. Auseinanderziehen, dann von beiden Seiten in die Zange nehmen.
    Aeb stand, flankiert von Elx und Ryu, im Zentrum ihrer Kampfformation. Er war bereit, als die dordovanische Kavallerie sich in Bewegung setzte. Er ging in die Hocke und schwang die Axt gegen die Beine des vordersten Pferds. Er traf das linke Bein knapp über dem Knie und zog die Axt zurück. Das Tier kreischte und stieg hoch. Aeb bewegte
sich sofort weiter nach vorn und entging den zuckenden Hufen. Der Reiter stürzte vom Pferd und sah als Letztes das Blitzen des Schwerts, das seinen ungeschützten Hals durchbohrte.
    Links und rechts schlugen Aebs Brüder unten mit der Axt und oben mit dem Schwert zu. Pferde und Reiter brachen zusammen, als der brutale Angriff in Gang kam. Blut spritzte hoch in die Luft, bis der Dunst sich rosa färbte, und ringsum mischten sich die Angstschreie der Pferde mit den drängenden Rufen der Reiter, die versuchten, gleichzeitig ihre Tiere unter Kontrolle zu halten und den Gegner zu bekämpfen.
    Aeb wurde von allen Seiten bedrängt. Er schlug mit der Axt um sich und spürte, wie sie sich tief in eine ungeschützte Flanke grub. Das Pferd sprang zur Seite, der Reiter blieb oben und ließ das Schwert heruntersausen, das Aeb jedoch abblocken konnte. Dabei verlor der Mann das Gleichgewicht, und der nächste Axthieb holte ihn aus dem Sattel. Er starb unter den Hufen seines verängstigten Pferds, das mit wild verdrehten Augen dem Tod zu entrinnen suchte, den es mit geblähten Nüstern witterte.
    Aeb ließ das Tier fliehen, weil es die Verwirrung der Gegner nur noch verstärkte, und wandte sich seinem nächsten Ziel zu. Vor ihm war die Kavallerie zum Stehen gekommen, links köpfte Elx einen Reiter, der den Fehler gemacht hatte, sich vorzubeugen und nach einem vermeintlich ungeschützten Rücken zu schlagen.
    Neu formieren. Im Zentrum zurückziehen. Die Flanken bleiben stehen. Sie ziehen sich zusammen. Angriff steht unmittelbar bevor.
    Aeb sah sich um. Kein Protektor war gefallen, aber ein Dutzend Reiter waren tot. Er wich zurück, jeder Schritt
war sicher, weil ein Bruder ihn führte. Über ihm zogen weitere Feuerkugeln vorbei und zerplatzten harmlos am Schild der Xeteskianer. Von dort kam keine magische

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