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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Reaktion.
    Die dordovanische Kavallerie hatte sich in den Dunst zurückgezogen, doch die gespenstische Stille wurde von lauten Befehlen durchbrochen. Man konnte etwa sechzig Schritt weit sehen. Die Protektoren hatten sich in zwei Gruppen von jeweils zehn aufgestellt, zehn Schritt entfernt vom Blutbad, das sie angerichtet hatten. Jeweils acht standen seitlich, nur Aeb und drei andere hielten die Mitte des Weges. Lange bevor sie etwas sehen konnten, begann der Boden zu vibrieren, als die Kavallerie sich im Trab näherte. Durch den Nebel war das Klirren von Metall und das Schnauben ungeduldiger Pferde zu hören.
    Aeb wartete, seine Protektoren standen fest und reglos. Schatten bewegten sich vor ihnen im Dunst und im Regen wie Gespenster. Langsam schälten sie sich heraus, und Aeb konnte ihre Formation erkennen. Sein Puls ging schneller, und auch bei seinen Brüdern breitete sich die Erregung aus, die sie immer vor dem Kampf spürten. Hinter ihm saßen die Magier auf ihren Pferden. Sie hatten die anderen Schilde verstärkt und den harten Schild fallen lassen. Sie waren bereit, im Notfall sofort zu fliehen, vertrauten aber zunächst auf ihre Protektoren.
    Etwa fünfzig Schritt entfernt begann die Kavallerie auf einen laut gerufenen Befehl hin mit ihrem Angriff. Die Reiter schrien, die Waffen funkelten im Regen, stark und elegant galoppierten die Pferde.
    Aeb hatte den Angriff richtig eingeschätzt, noch bevor er begonnen hatte. »Nehmt die vorderen Reihen, Meister Sytkan. Die Flanken müssen ausgeschaltet werden.«

    Sie versuchen einen Flankenangriff, macht euch bereit. Bleibt gebückt, schlagt schnell zu. Erst die Äxte. Wir sind eins.
    Wir sind eins, lautete die Antwort.
    Auch Xetesk verfügte über Waffen, und Sytkan, der bereits einem magischen Angriff ausgesetzt gewesen war, hatte keine Hemmungen, auf die gleiche Weise zurückzuschlagen. Er hatte den Spruch vorbereitet, sobald das Scharmützel begonnen hatte. Als die ersten Pferde der acht Reiter breiten Formation über die Leichen der gefallenen Kameraden galoppierten, verschränkten er und ein zweiter Magier die Arme vor der Brust und stießen die Hände zu den Flanken der Kavallerie hin vor.
    »Höllenfeuer.«
    Ein Dutzend im Regen dampfende und zischende Feuersäulen brachen aus dem Himmel herunter und fegten den Dunst weg. Jede suchte eine lebende Seele. Links hielt der dordovanische Schild und ließ die Flammen abprallen und seitlich auf den Boden treffen, wo sie die feuchte Erde versengten, bis die Pflanzen sich entzündeten. Reiter und Pferde gerieten in Panik. Auf der rechten Seite wurde der Schild jedoch durchbrochen, und die Kavallerie darunter hatte keine Chance.
    Männer wurden im Feuersturm zerfetzt und hatten nicht einmal mehr Zeit zu schreien, bevor ihre Körper zerplatzten. Die Feuerlanzen fuhren weiter hinunter und zermalmten auch die Pferde, bis sie im Boden verschwanden.
    Die rechte Flanke löste sich entsetzt auf, die noch lebenden Pferde bockten, brachen aus und rasten mit ihren ohnmächtigen Reitern mitten in die Angriffsformation hinein. Die verängstigten Pferde versuchten, sich durch Sprünge in Sicherheit zu bringen, Reiter wurden abgeworfen,
und die Tiere prallten ungeordnet gegeneinander. Männer, deren Beine zwischen zwei Pferden zerquetscht wurden, schrien auf.
    Links richtete das spritzende Feuer ein ähnliches Chaos an, auch wenn es weniger Verletzte gab. Nur im Zentrum machte der Angriff Fortschritte. Die gut trainierten Pferde waren nervös, rannten aber mit aufgerissenen Augen weiter und wurden nur dort langsamer, wo sie den Leichen der Gefallenen ausweichen mussten.
    Mitten auf dem Weg hockte Aeb. Er hatte die Axt erhoben und hielt sie mit beiden Händen. Das Schwert brauchte er jetzt nicht, es lag vor seinen Füßen im Schlamm. Er konzentrierte sich auf ihre Schritte, prägte sich den Rhythmus ein und berechnete die rasch kleiner werdende Distanz. Schließlich rollte er sich nach links und nach vorne ab, bis er wieder in der Hocke saß, und schlug mit der Axt nach oben. Er spürte, dass er Fleisch traf und packte fest zu, bis die Klinge sich tief in den Körper gefressen hatte und er durch die Geschwindigkeit des Pferdes mitgerissen wurde. Er hielt den Kopf unten.
    Das Tier zitterte. Aeb schaute hoch und sah, dass er ihm die Axt tief in die Hinterhand getrieben hatte. Er hielt fest und zog die Waffe dabei nach unten. Der Reiter konnte nicht gezielt zuschlagen, weil er zu sehr mit seinem verletzten Pferd beschäftigt war. Das

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