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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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schaffte es schließlich doch und trug sie zum Bett. Sie sträubte sich und wollte aufstehen, doch ich stieß sie sanft zurück und griff nach dem verzauberten Anhänger an ihrem Hals. Ein Ruck, und die Kette zerriss. » Shibal «, sagte ich und ließ Penny schlafend zurück.
    Als ich die Treppe hinuntersprang, wäre ich vor Müdigkeit beinahe gestürzt und griff mit dem Geist hinaus, um abermals die Erde anzurufen. Dort draußen spürte ich eine Macht, die über alles hinausging, was ich mir je vorzustellen vermocht hatte. Ein kleiner Teil von ihr ging auf mich über, stärkte meinen Körper und schenkte mir neue Lebensenergie. Ich war ziemlich sicher, dass die Wirkung nicht lange anhalten werde, aber ich hatte keine Zeit, mich richtig auszuruhen.
    Unten im Hof erholten sich die Männer noch von dem Schreck. Ich erinnerte mich an Dorians Ansprache – und vor allem an den einen Ausdruck, der möglicherweise noch mehr Menschen getötet hatte als das Wort »sollte«. »Jetzt ist der Augenblick gekommen! Lasst uns diesen Hundesöhnen zeigen, aus welchem Holz die Männer Lothions geschnitzt sind!«, rief ich. »Für Lothion!«
    »Für Lothion!«, wiederholten sie.
    »Für Cameron!«, schrie ich.
    Sie griffen den Ruf auf und wiederholten ihn immer wieder, bis ich ihre Herzen im Takt mit meinem schlagen spürte. Ich öffnete den Mund und schrie aus Leibeskräften: »Angriff!« Wie ein großes Raubtier rannten wir los und legten eilig den Raum zwischen uns und dem Feind zurück.
    Zuerst versuchte einer der gegnerischen Hauptleute noch, die Truppen zu formieren. Er stellte sich in den Steigbügeln auf und bemühte sich, eine Aufstellung für seine Leute zu finden, die unseren Angriff abfangen sollte. » Lyet Bierek! «, rief ich im Rennen. Über seinem Kopf flammte ein Licht auf, dann ertönte ein lauter Knall, und sein Pferd stieg hoch und warf ihn ab. Die Männer in seiner Nähe waren geblendet und rannten verwirrt umher. Binnen Sekunden brach die Kampfmoral völlig zusammen, und das Heer von Gododdin war besiegt.
    Von diesem Punkt an verwandelte sich der Angriff in eine ausgedehnte Jagd. Weder wir noch die Männer, die wir verfolgten, konnten lange Zeit laufen. Bald schritten wir nur noch hinter ihnen her. Einige stolperten und stürzten, und diejenigen, die wir fingen, starben schnell. Wer in den Reihen der Verteidiger keine Kraft mehr hatte, blieb einfach stehen und ruhte sich aus oder folgte später nach. Stunden vergingen, bis wir das Lager an der Talstraße erreichten. Der verstreute Überrest von Gododdins Heer vereinigte sich mit den Verletzten, die sie dort zurückgelassen hatten.
    Ich litt unter starken Schuldgefühlen, als ich den letzten Beutel mit Steinen hervorholte. Der Sieg war unser, aber wir mussten ganz sichergehen. Wenn die Feinde, die irgendwie überlebt hatten, am folgenden Tag doch noch einmal einen Angriff auf die Beine stellten, waren wir verloren. Ich knirschte mit den Zähnen und unterdrückte mein Mitgefühl. Hier gab es keinen Raum für Gnade. Ein Wort und eine kurze Willensanstrengung, und ich zerquetschte den Beutel in meiner Hand.
    Der Boden erbebte, die Männer sanken auf die Knie. Später sollte ich erfahren, dass die Erschütterung sogar noch in der Hauptstadt Albamarl zu spüren gewesen war. Am Ende des Tals, dort, wo mein Vater den Damm errichtet hatte, stieg eine gewaltige Wolke aus Rauch und Wasserdampf auf. Felsen und große Eisbrocken flogen meilenweit. Einer landete sogar in Lancaster im Burghof und zerschmetterte einen Karren. Sekunden später erreichte uns auch der Lärm, der aus dieser Entfernung nur als ein dumpfes Grollen zu hören war.
    Schon wenige Minuten später kam auch das Wasser, ein breiter, tosender Strom, der die Feinde und die Verwundeten aus dem improvisierten Lager spülte. Die Männer schrien vor Angst, als das Wasser sie erreichte, und viele starben in dem Augenblick, als die Woge sie gegen Felsen und Bäume warf. Die anderen ertranken, ehe der Wasserspiegel wieder sank. Eine Stunde später war nur noch ein Durcheinander von Treibgut zu sehen. Die toten Menschen und Pferde waren vom Eingang des Tals bis zum westlichen Ende verstreut.
    Noch nie zuvor in der ganzen Geschichte waren an einem Tag so viele Menschen gestorben, und ich war der Hauptverantwortliche.

Ein voller Monat war seit unserem Sieg vergangen, und noch immer fanden wir Leichen. Es waren so viele, dass wir die meisten liegen ließen, wo sie waren. Wir hatten nicht genügend Arbeitskräfte, um all

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