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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Ihr daraufhin getan?«
    »Ich ließ die Achse zu einem anderen Schmied bringen. Damals war ich recht wütend auf Euren Vater. Ihr müsst verstehen, dass ich als junger Herzog nicht daran gewöhnt war, dass jemand so mit mir sprach. Ich spielte sogar ernsthaft mit dem Gedanken, ihn für seine Aufsässigkeit bestrafen zu lassen, beherrschte mich aber. Zwei Monate später brach die Achse erneut.« Er hielt kurz inne, als wir durch die Tür der großen Halle traten.
    Der gusseiserne Leuchter hing mitten über der Haupttafel. »Was habt Ihr dann getan?«, drängte ich meinen Gastgeber.
    »Ich schluckte den Stolz hinunter und brachte das Ding wieder zu ihm. Er verlor kein Wort darüber, aber seine Augen verrieten mir, was er über meine Dummheit dachte. Als er fertig war, bezahlte ich ihm das Doppelte von dem, was er verlangte. Danach habe ich nie wieder einen anderen Schmied beschäftigt.« Er lächelte, als die Erinnerungen kamen.
    »Diese Geschichte kannte ich noch nicht, aber was Ihr sagt, sieht ihm wirklich ähnlich«, stimmte ich zu. Als ich nach oben blickte, verstand ich, warum mich mein Vater auf den Lüster aufmerksam gemacht hatte.
    Die meisten Menschen denken nicht an Kunst, wenn sie es mit Eisenarbeiten zu tun haben, und Royce war tatsächlich nie ein Künstler gewesen, oder jedenfalls nicht im engeren Sinne. Er hatte einfach nur sehr gute Arbeit geleistet. Der Lüster war sogar recht einfach konstruiert. Lange, elegant geschwungene Speichen gingen vom Mittelpunkt aus und trugen einen Ring für die Lampen. Ich kannte seine Arbeitsweise gut genug, um zu wissen, wo sich die Schweißnähte befanden, doch mit dem bloßen Auge konnte man sie nicht erkennen. Er hatte das Metall geschmirgelt und nachbearbeitet, bis alle Unebenheiten an den Nahtstellen verschwunden waren.
    Für ein ungeschultes Auge mochte dies einfach ein schöner Leuchter sein, aber ich konnte erkennen, wie gewissenhaft Royce gearbeitet hatte. Das Ergebnis war in jeder Hinsicht vollkommen. Lange starrte ich das Stück an, bis es mir vor den Augen verschwamm und ich die Tränen wegwischen musste.
    Er hatte ihn nicht für mich oder für sonst jemanden hervorgebracht. Wie alles andere hatte er auch dieses Stück ausschließlich aus der Freude am Erschaffen selbst geschmiedet. Seine Botschaft war mir sofort klar. Wieder hörte ich die Worte, die er mir so oft gesagt hatte: Wenn es eine Sache wert ist, getan zu werden, dann ist sie es auch wert, richtig getan zu werden.
    Mein Vater hatte nicht immer Erfolg gehabt, denn er war ebenso unvollkommen gewesen, wie ich es war, aber er hatte es wenigstens immer und überall versucht. Ich konnte nur hoffen, seinem Vorbild gerecht zu werden.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass mein eigener Vater gestorben ist, als ich mit der Arbeit an diesem Buch begann. Sein Tod hatte großen Einfluss auf die Stimmung der Erzählung. Vieles von dem, was ich über Royce Eldridge schrieb, beruht auf den Erinnerungen an ihn und auf den Dingen, die er mir in meiner eigenen Kindheit erzählte. Natürlich musste ich Anpassungen vornehmen, aber dem Geiste nach entspricht es ihm durchaus. Sein letzter Auftritt in dem Buch und der Epilog wurden unmittelbar durch meine eigenen Erfahrungen während seiner letzten Tage angeregt. Ich kann nur hoffen, dass es ihm gefallen hätte.

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