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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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die Toten einzusammeln, geschweige denn, sie zu begraben. Am Ende begnügten wir uns damit, uns um diejenigen zu kümmern, die in der Nähe von Washbrook lagen. Wir schichteten sie übereinander und äscherten sie ein. Der Geruch hielt sich noch tagelang. Wer es erlebt hatte, würde den üblen Gestank vermutlich sein Lebtag nicht mehr vergessen.
    Trotz der großen Zahl von Leichen, die wir verbrannt hatten, und der anderen, die wir verstreut im Tal fanden, war ich sicher, dass eine ansehnliche Anzahl nie entdeckt werden würde. Wir konnten ganz gewiss keine genaue Zählung vornehmen, doch es schien so, als seien sehr viele Tote verschwunden. Ich hoffte, dass sie bis zum Formbysumpf geschwemmt worden waren, hatte aber ein ungutes Gefühl. Außerdem hatten in der letzten Zeit einige Patrouillen Männer beobachtet, die nachts die Gegend unsicher machten. Daher holten wir nach wie vor die Leute über Nacht in die Burg. Der Krieg war zwar vorbei, aber es gab immer noch vieles, das wir fürchten mussten. Zu meinen wichtigsten Vorhaben gehörte es nun, die Palisade zu reparieren und einen größeren und dauerhaften Wall rings um Washbrook zu errichten.
    Dorian wurde lebendig und unversehrt im Burghof gefunden. Die Explosionswelle vor der Burg hatte ihn gegen einen Stein geschleudert, neben dem er besinnungslos liegen geblieben war. Er war gar nicht sehr erbaut darüber, dass er unseren letzten Angriff versäumt hatte.
    Marcus wurde zwischen den toten Verteidigern der Mauer entdeckt. Er war zwar schwer verletzt, aber bei Bewusstsein. Ein Schwert hatte sein Bein durchbohrt, in der Schulter steckte ein Pfeil. Später heilte ich seine Wunden, doch von diesem Tag an klagte er immer wieder über Schmerzen im Bein. Ich war sicher, gut gearbeitet zu haben, und hegte den Verdacht, dass er nur jammerte, um mich zu ärgern. Nachdem seine Göttin uns verlassen hatte, veränderte sich auch sein Verhalten. Er war jetzt düsterer, lachte nicht mehr so oft und blieb häufig still. Ich machte mir Sorgen, dass er sich nie wieder richtig erholen werde.
    Mehr als einhundert unserer Männer waren bei der Verteidigung der Mauerbresche gefallen. Männer aus Lancaster und Washbrook. Männer, die mein Land erst seit Kurzem als ihre Heimat betrachtet hatten. Wenigstens hatten ihre Angehörigen überlebt. Mit der Zeit würde unsere Gemeinschaft aufblühen und gedeihen.
    Cyhan wurde in eine Zelle in Lancaster gesperrt, da ich auf Cameron immer noch keine Möglichkeit hatte, Gefangene festzuhalten. Seine Gemütsverfassung stimmte alle traurig, die ihn achteten und als einen zuverlässigen Gefährten schätzen gelernt hatten. Ich hegte immer noch die Hoffnung, wir könnten ihn freilassen, aber bisher hatte ich noch nicht die Zeit gefunden, mich um ihn zu kümmern. Letzten Endes wollte ich ihm einen Platz bei uns oder die Möglichkeit anbieten, nach Albamarl zurückzukehren.
    Vom König waren keine Botschaften gekommen, doch seine Späher waren in der Nähe von Lancaster gesichtet worden. Deshalb hatte ich angenommen, er wisse über den Ausgang unserer Schlacht Bescheid. Ich hatte keine Ahnung, was ich in Zukunft von ihm erwarten konnte, war aber sicher, dass es nichts Angenehmes sein würde.
    An einem warmen Frühlingstag besuchten Penny und ich wieder einmal die Burg Lancaster. James und Genevieve begrüßten uns in der Eingangshalle. Ich verzichtete auf jede Förmlichkeit, umarmte sie beide, trat einen Schritt zurück und erklärte mit gespieltem Ernst: »Ihr erinnert Euch ja sicher an Penelope. Erlaubt mir, sie Euch noch einmal vorzustellen, jetzt allerdings als meine Frau und Gräfin di’Cameron. Penelope Illeniel, hiermit stelle ich dir Durchlaucht James und Durchlaucht Genevieve vor, den Herzog und die Herzogin von Lancaster.« Anschließend verneigte ich mich und hielt ihre Hand hoch, damit James sie nehmen konnte.
    James lachte, denn sie hatten beide längst erfahren, dass wir schon vor einem Monat geheiratet hatten. »Mordecai, ich hoffe, Ihr wisst auch, wie man eine Dame behandelt.« Er beugte sich vor und küsste Pennys Hand.
    »Nun necke ihn nicht so, James«, schalt Genevieve ihn. »Manche Dinge muss man wirklich auf die richtige Art tun.« Sie nahm Penelopes Hand und sah sie lange an, dann umarmte sie sie. »Ich habe gehört, dass Ihr ein Kind erwartet«, sagte sie, als sie sich wieder voneinander lösten.
    Penny lächelte schüchtern. »Das hat man mir gesagt, und mein Körper scheint der gleichen Meinung zu sein.« Unwillkürlich legte

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