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Der Cartoonist

Der Cartoonist

Titel: Der Cartoonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Costello
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wieder heile küssen ?«
    Eifrig drückte
Kath einen übertriebenen Kuss auf Scotts Fingerspitze, was ihm höllisch wehtat,
doch er lächelte mit zusammengepressten Zähnen. »Danke, Liebes .«
    »Jody Loomis
war heute hier«, berichtete Kath. »Weißt du was? Sie ist zwölf und hat so einen
ekligen, weißen Pickel genau am Mundwinkel. Kein Wunder: Sie putzt sich nie die
Zähne, und ihr Bruder Tommy hat mir erzählt, dass sie sogar Jungs küsst...
igitt! Und ...«
    Scott legte
den Arm um seine Tochter. Während sie auf das Haus zugingen, informierte sie
ihn über die Höhepunkte ihres Tages. Wie immer hatte Kath mehr Spaß gehabt als ihr
Vater. Krista begrüßte die beiden an der Vordertür. Sie trug ein rosa Haarband
und einen Bikini, einen Hauch von Nichts, den er nie zuvor an ihr gesehen hatte
... und der eigentlich auch jetzt kaum zu sehen war.
    Er spürte, wie
sich bei ihm etwas höchst bedenklich regte.
    »Hallo,
Doktor! Guck mal, was ich hier habe ...«
    Krista hielt
ihm einen eisgekühlten Krug hin, der nur darauf wartete, mit Bier gefüllt zu
werden. Es gibt doch einen Gott, beschloss Scott und legte seine Hand an Kristas
Wange. Nachdem sie ihm einen Kuss gegeben hatte, folgte Scott ihr ins Haus. Die
Post legte er im Vorbeigehen auf dem Pfosten des Treppengeländers ab.
    Es dauerte
keine Minute, da schlürfte er schon das lang ersehnte Gebräu. Während er am
Wohnzimmerfenster stand und das Bier in großen Schlucken hinunterstürzte, sah
er zu, wie seine Tochter den Hang zum Anlegesteg hinunterhüpfte, um sich wieder
zu ihren Freunden zu gesellen. Als er hörte, dass Krista oben im Haus
herumkramte, musste er wieder an ihren aufreizenden Bikini denken. Plötzlich
fühlte er sich nicht nur aufgegeilt, sondern auch wild entschlossen, auf der
Stelle Sex mit ihr zu haben - und wenn er sie dazu überreden musste. Er leerte
das Bier mit einem Zug und eilte zur Treppe.
    Aber offenbar
bedurfte es gar keiner Überredungskunst: Krista schien es ähnlich zu gehen.
Nackt bis auf die Bikinihose stand sie vor dem Badezimmerspiegel und fuhr sich
mit den Fingern lässig durch die Locken ihres dichten, kastanienbraunen Haars.
Aus dem Spiegel schienen ihre Brüste ihm verheißungsvoll zuzuwinken.
    An Kristas
Brüsten - besser gesagt: ihrer Wirkung auf Scott, die an Hörigkeit grenzte -
war etwas, das ihn schon vor langer Zeit davon überzeugt hatte, dass Darwin
Recht hatte. Jedenfalls stammte Scott selbst ganz gewiss von einem Orang-Utan
ab.
    »Wie wär's
damit«, fragte sie mit gespielt schamhaftem Lächeln.
    »Gegenfrage:
Möchte sich der Löwenzahn dem Gewicht eines Mistkäfers beugen ?« ,
antwortete Scott und entledigte sich seiner Hose in einem Tempo, als sei sie
gerade mit einem Stinktier in Berührung gekommen. In Sekunden stand er nackt
da, halb erigiert und grinsend, mit einem Socken in der einen und einer
Fruit-of-the-Loom-Unterhose in der anderen Hand.
    Doch Krista
streifte sich bereits ein burgunderfarbenes T-Shirt über. »Starkes Stück«,
sagte sie grinsend. Und weg war sie.
    Scott knurrte,
während sich seine Erregung noch steigerte. Er kannte dieses Spielchen: zuerst
neckische Zurückweisung, später, im Bett, einfach unglaublicher Sex. Das
war eines der Dinge an Krista, die dazu beitrugen, dass ihre Beziehung immer
neu und voller Überraschungen blieb. Krista erlaubte ihm nie, irgendetwas als
selbstverständlich anzusehen.
    Er sprang unter die Dusche, blieb dort eine ganze Weile
und ließ die heißen Wasserstrahlen die Anspannungen der Arbeitswoche
fortspülen.
    4
    Nachdem Scott
geduscht hatte, setzte er sich in einen Liegestuhl auf der Sonnenterrasse,
schlürfte sein zweites Bier und blickte auf den Pike Lake hinaus. Durch die
umliegenden Hügel brach die Dämmerung hier früh ein; schon jetzt, um halb acht
Uhr abends, wurde das Licht schwächer. Dennoch hielt die fast greifbare,
dunstige Augusthitze an. Es war so, als hätte sich ein weicher Filter vor die
Augenlinse geschoben, was der Aussicht einen beinahe traumhaften Anstrich
verlieh. Scott konnte da draußen Bob Anderson erkennen. Der unerschrockene
Fischer tuckerte in seinem Aluminium-Kahn dahin, die verschwommene Silhouette
kauerte über der Angelschnur und einem Bier. Anderson war ein pensionierter
Landwirt für Milchprodukte und lebte mit seiner Frau in einem renovierten
Landhaus, das nur fünf Minuten Fußweg entfernt an der Cottage Road lag. Scott
war etwas überrascht darüber, dass Bob ohne seinen Busenfreund Fred Mills
unterwegs war, dessen

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