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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Schwachen.
    Datura zweifelte nicht daran, dass er um die Katzen aus dem Verrammelten Haus weiterhin einen Bogen machen konnte. Der Tiger hatte ihn erschreckt, und Datura war gerannt, bis er den schlammigen Pfad zum Stufenbrunnen erreicht hatte. Ein Blick auf die in Panik geratenen Unbezähmbaren hatte ihm verraten, dass sich das Blatt gewendet hatte. Er hatte zugesehen, wie sie sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuten. Noch bevor die Wilden Katzen die Verfolgung hatten aufnehmen können, war er die Straße entlanggerannt. Der Stufenbrunnen war verlassen und schien ihm ein guter Zufluchtsort zu sein, also hatte er sich auf den antiken Stufen niedergelassen. Und jetzt dachte er über die Wilden Katzen nach.
    Die Einzige, vor der er sich ein wenig gefürchtet hatte, war die mit der unangenehmen klaren Sicht der Dinge gewesen– die Siamkatze, die ihn aus blauen Augen so ernst angestarrt hatte, als könnte sie bis auf den Grund seiner Seele blicken. Und nun war sie tot, ihr Blut hatte die Ringelblumen getränkt, nachdem Ratsbane und seine Gang sie erledigt hatten. Es gab also nichts mehr für ihn zu fürchten.
    Träge überlegte er, ob er die anderen Katzen, die er gesehen hatte, töten sollte. Datura hatte sich Katar bereits als Opfer auserkoren. Der Kater würde einen hübschen Kampf liefern, aber einen fairen. In dem gelben Auge des weißen Katers lag ein höhnisches Grinsen. Für ihn war die einzige Art Kampf, auf die er sich einließ, jene, bei der man den Sieg davontrug.
    Wenn es in dem kleinen Garten um das Verrammelte Haus schon so viel Beute gab, wie viel musste dann in Nizamuddin zu jagen sein? Datura spürte, wie sich seine Muskeln entspannten bei dem Gedanken daran, welche Fassungslosigkeit sich unter den Wilden Katzen breitmachen würde, wenn sie nach und nach von einem unsichtbaren Feind dezimiert wurden. Er würde sich immer wieder an einzelne heranschleichen, bis er zu ihrem größten Albtraum geworden war.
    Datura gähnte, streckte sich und überlegte, ob er zurückkehren und eine der toten Mäuse fressen sollte oder ob es ein größerer Spaß wäre, ein paar frische Tiere zu töten, während Nizamuddin noch gelähmt war vor Angst. Gerade beschloss er, noch ein Nickerchen zu machen, bevor er diese Entscheidung traf, als seine Schnurrhaare plötzlich kribbelten.
    Ein gepflegtes Tier, halb so groß wie er, saß rechts von ihm auf einem unteren Absatz und beobachtete ihn ruhig und unverfroren. Der silberbraune Kopf war frisch gekämmt und die Krallen waren eingefahren.
    Das gelbe Auge des Katers leuchtete auf und seine Schnurrhaare zuckten bei der Aussicht aufs Töten. » Sei gegrüßt, Frischfleisch«, sagte er.
    Das Wesen gab keine Antwort. Die Augen funkelten kurz rot auf, doch ansonsten blieb es, wo es war.
    » Möchtest du fliehen oder wollen wir kämpfen?«, fragte Datura.
    Noch immer bekam er keine Antwort, doch dann begann die Mungodame zu tanzen, indem sie sich von einer Pfote zur anderen bewegte.
    » Du hast mich noch gar nicht nach meinem Namen gefragt«, sagte sie und schwankte erst langsam und dann immer schneller hin und her.
    Datura lächelte höhnisch und die Schnurrhaare strahlten Abneigung aus. » Ich frage das Frischfleisch nie, wie es heißt«, sagte er und stieg auf die Stufe hinab, wo seine Beute tanzte. Er wollte die Sache rasch beenden und dann ein wenig schlummern.
    Kirri bewegte sich so schnell, dass er ihren Angriff erst wahrnahm, als ihre Zähne in seine rechte Pfote, seinen Hals und seine entblößte Kehle gebissen hatten.
    » Kirri«, sagte sie. » Ich heiße Kirri. Man sollte immer den Namen desjenigen kennen, von dem man getötet wird, Datura.«
    Blut strömte aus seinen Adern, und der weiße Kater knurrte vor Wut, doch sie war mit Angst vermischt. Er schlug zurück, aber Kirri tänzelte einfach aus dem Weg, und sein Hieb ging ins Leere. Schnell leckte Datura sich den Hals, um die Blutung zu stillen, und merkte, dass sie eine große Ader erwischt hatte.
    » Tanzen kannst du ja, Frischfleisch«, sagte er. » Aber kannst du auch kämpfen?«
    Der Kater sprang vor und wollte Kirri bei lebendigem Leib mit den Zähnen häuten. Doch die Mungodame wartete bis zum letzten Moment und warf sich dann flach auf den Boden. Daturas Kehle war ihren scharfen Zähnen schutzlos ausgeliefert, und der Kater schrie, als sie fest zubiss. Er warf sich herum, um seine Hinterpfoten zum Einsatz zu bringen, schlug nach dem Mungo und sah mit Befriedigung, wie an ihrem Schwanz einige Blutstropfen

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