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Der Clown ohne Ort

Der Clown ohne Ort

Titel: Der Clown ohne Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Martini
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lag sie katzenäugig auf einem Ast, ihre Muschi blitzte an samtenen Hotpants vorbei, ins Glück, der Drive, der Sex, die Drogen, L, Tragik ist ein entspannender Angstgeber. Als wir duschten: Nackt, fröhlich, frei, tanzten wir da vor aller Augen aus der Zelle, neidische Blicke erntend liebten wir uns ins Gewitter, dein Spitzenkleid, L, ich ahnte ihre Nippel.
    Aufsetzen will ich mich, es geht nicht, Gurt oder schlicht Entkräftung, die den Verstand – Komet, der Schlohweiße, alles gut, Mut, Neugierde und Brüche, wohl lebenslustig diese scharf blitzenden Augen, wohlig die jungen Dinger, enthaarte Waden eines alten Mannes. Chinesische Fluglampions, im schlierigen Mondregenbogen ein Powackeln, die Lustbekannten – Anna, die rothaarige Engländerin, die ich nicht mehr traf, Mona und Lisa, die sich ein Zelt teilten, wie spät mir die schräge Kombination aufgefallen war. Der Sex, die Drogen, das Runterkommen, im toten Körper ein Gehirn. Sternverschiebungen.
    Sie setzen mich ab, Stellungswechsel, der Schwanz des Elefanten kitzelt mir die Zehen wach, Crêpes und Mango-Lassi statt frisch gepresstem Orangensaft zum Frühstück unglaublich viele schöne Frauen L, wie wir weinend im Zelt lagen, korsische Märchen hatte ich dir Scheidungskind vorgelesen:
    Von der Königstochter Maria
    (…) »Ich, mein Vater, liebe Euch, wie eine gehorsame und ergebene Tochter einen Vater wie Euch lieben muss.«
    Bei diesen Worten erbleichte der alte König. Da er glaubte, dass ihn seine Tochter nicht liebe, ergriff ihn ein heftiger Zorn.
    »Geh mir aus den Augen, undankbare Tochter, die niemanden liebt!«
    Und die Unglückliche musste gehorchen, denn sonst hätte ihr Vater sie töten lassen.
    Bevor sie fortging, stieg Maria in ihre Kammer hinauf, und dort weinte sie. (…)
    Antifa, apathisch im Sessel liegen, am Handgelenk Kyrillisch, Hans mit seinem silbernen Glitzerstab, ins krause Haar geflochten blühende Jasminzweige, Cocain’s a hell of a drug. Das Vergessen sind bunt lackierte Fingernägel. Man kann auch anders traurig sein – in längstens vier Monaten wird es fertig. Sommervögel, Stabspiel, Sond und Monne, die Tage, der Gestank trocknenden Blutes, es gibt kein Entkommen, auch nicht mit einem scheinsubversiven Frühstück bei Tiffany. Nicht zuhören können. Zum Berserker wird die gute Seele in der Ruhe nach dem Sturm. Seidenschlaufen, mit der Dämmerung kommen sie zum Vorschein, hauchdünn puffig ausstaffiert, was da kreucht und fleucht aus modrigen Plastikverstecken: Kokskrause oder Wurm: »Mag jemand von euch aphrodisierendes Speed haben?«
    Der Sex, der Drive, die Drogen, das Runterkommen, sich beim Starren ertappen müssen, um wieder zu sich zu kommen, glühende Heliumballons.
    Das Glühen verschwimmt. Von weitem sieht sie aus wie eine Alte. Zigarette, hoch im Flug, tief im Fall, mitschwingen. Im Hain gibt’s die schönsten Frauen. Und Jägermeister. Packen Sie das Glück beim Schopf! Oder besser ins Volkstheater abschmieren: Frauen sind die Beute, die sich vor ihren Jäger wirft. Bikinihöschen und Plastiktüten, Tom macht einen auf Roboter, auf Ecstasy, re-, real-, en garde! Mit Zigarettenpapier verklebt ein Buddha, papierne Sphären, Ashanti aka Brian ist wieder wach, laut gesprochen: Es gibt auch schüchterne Iren. Ich vermisse dich, Fragile, blinzele mir einen Tag, ohne dich, ’n Antisozialen, es donnert Geld für Müll. Müll oder Geld her, Riesenviech! Extra, adios Silberstreif.
    Ist nicht bequem, auf einer Krankenbahre getragen zu werden, noch weniger von ’nem Rüsseltier und ’nem stark beinbehaarten Zwerg mit Feldarbeiterteint. Er sollte doch bleich sein, mein Bergwerker. Glitzertränen in schwarz-roten Flaggen. Ich will weiter: ins Blaue, ins Bunte will ich! Licht auf den Berg! Licht ins Tal! Licht in den Berg! Menschen Land besitzen? Beat calling. L, ich spüre mein Herz.
    Mein Temporärtourette am Freitagmorgen, das Heu wird eingebracht, schnell, so kurz vor dem Gewitter. Das Hahnkrähen im Deletieren des Blätterrausches, beim Mückentanz im Baumschatten. Idealkrone für ein Sündenstündchen? In der Ferne flimmert ein Scheunendach wie der Glitzervorhang einer Revueshow in der Sommerhitze, Hundebellen und Bergquellwasser, auf Alemannisch unterhalten sich die Nixen, fläzen nacktrasierte Mösen stolz gen Sonne, Eislecken, das Vogelzwitschern klingt härter in der Großstadt. Die frisch gewaschene Jutetasche am Mirabellenast hängt schlaff im leichten Wind, Holzstümpfe stehen ihr Spalier. Lotos ist auch ein

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