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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Art Sockel hoch in der Tunnelwand lag. Etwas, das aussah wie ...
    »Hier rüber«, sagte er. »Beeil dich.«
    Er lief wieder los, doch diesmal nicht in einem leichten Trab, sondern so schnell er konnte.
    Hinter ihm bemühte sich Heather, mit ihm Schritt zu halten.
     
    Perry Randall drückte auf den Sendeknopf seines Funkgeräts und hoffte, dass er sich noch im Sendebereich aufhielt.
    »Hier ist Klapperschlange. Bitte melden! Hier ist Klapperschlange!« Er ließ den Knopf los und lauschte aufmerksam, um zwischen dem Knistern und Krachen der Statik eine Stimme auszumachen.
    Nichts.
    Lautlos fluchend warf er einen Blick auf das Leuchtzifferblatt seiner Uhr und richtete dann den Strahl seiner Ministablampe auf den Plan im hinteren Teil seines Logbuchs. Er war im zweiten Sektor der zweiten Ebene, und Natter sollte im nächsten Sektor auf derselben Ebene arbeiten. Wenn die Hüter ihre Arbeit getan hatten, dürften Jeff Converse und Francis Jagger nicht allzu weit entfernt sein. Waren sie jedoch eine Ebene tiefer, konnte es sein, dass Mamba sie erledigte, bevor er selbst zum Schuss kam.
    Nicht, dass es ihm etwas ausmachen würde, wenn einer der anderen Jagger erwischte – er war Randall scheißegal. Als sie bei der Sitzung des Hunt Committees Jaggers Akten durchgesehen hatten, war es offensichtlich gewesen, dass er eine leichte Beute sein würde – groß und dumm wie ein Rhinozeros und nur gefährlich, wenn man ihm zu nahe kam. Tatsächlich vermutete Randall, dass Jagger bereits erledigt worden und dass derjenige, der ihn erwischt hatte, schon auf dem Rückweg in den Club war, nachdem er den Kadaver auf dem Plan eingezeichnet hatte, wo die Helfer ihn abholen und zu Malcolm Baldridge bringen würden. Jeff Converse aber wollte Perry Randall für sich selbst haben – wollte ihn seit dem Abend, an dem Converse, über sein Opfer gebeugt, in der U-Bahnstation festgenommen worden war. Natürlich hatte Heather bis zu dem Tag, an dem er verurteilt wurde, behauptet, der junge Mann sei unschuldig, doch das hatte ihn nicht überrascht. Der Junge hatte einen gewissen Charme, auf den seine Tochter hereingefallen war; ihn selbst hatte er keine Sekunde lang täuschen können. Nicht, dass es jetzt noch wichtig gewesen wäre – der Kerl würde innerhalb der nächsten Stunde sterben, und es würde ihm ein ganz besonderes Vergnügen sein, gerade dieses Exemplar selbst zu erledigen.
    Nur hatte Perry Randall jetzt das untrügliche Gefühl, dass etwas Merkwürdiges vorging.
    Wieder drückte er auf den Sendeknopf. »Hier ist Klapperschlange. Kontrollzentrum bitte melden. Hier ist Klapperschlange.« Er ließ den Knopf los. Lauschte. Noch immer nichts.
    Als er es noch einmal versuchen wollte, wurde die Stille des Tunnels von Gewehrfeuer zerrissen.
    Nicht von einem einzelnen Schuss, sondern von einer ganzen Salve aus einem halbautomatischen Gewehr.
    Mit vor Erregung prickelnden Nerven riss Perry Randall sich den Stöpsel aus dem Ohr und wartete auf die nächste Salve, um feststellen zu können, aus welcher Richtung die Schüsse kamen.
    Er griff nach seinem Nachtglas und spähte durch den grünlichen Dunst verstärkten Lichts.
    Drei Ratten, vor Sekunden noch unsichtbar, huschten über den Tunnelboden und suchten nach irgendetwas Essbarem. Im nächsten Moment witterten zwei gegenseitig ihren Geruch, erstarrten, entdeckten sich und stürzten sich aufeinander, beide entschlossen, die andere aus dem eigenen Gebiet zu verjagen. Erregt beobachtete Randall, wie die Nager sich ineinander verbissen, und als die eine Ratte schließlich aufgab, die Wand hinauf huschte und in einem breiten Spalt in Deckennähe verschwand, war er enttäuscht.
    Der Kampf hätte nicht damit enden dürfen, dass einer der Widersacher den Kampfplatz verließ.
    Der Verlieret hätte nicht fliehen dürfen.
    Der Verlierer hätte sterben müssen.
    Und heute würden die Verlierer sterben. Das Gesicht vor Erwartung gerötet und erhitzt, wandte Perry Randall seine Aufmerksamkeit wieder ungeteilt der Jagd zu.
    Er hörte ein anderes Geräusch, das Geräusch laufender Schritte, fuhr so schnell wie eine angreifende Klapperschlange herum und spähte angestrengt in den grünlichen Dunst.
    Doch selbst mit dem Nachtglas entging es ihm beinahe.
    Beinahe, aber nicht ganz, denn Randalls Augen waren genauso scharf wie sein Verstand, und obwohl die ferne Gestalt fast verschwand, bevor er begriff, dass sie da war, hatte er sie entdeckt.
    Ein Mann war im nächsten Quergang vor ihm verschwunden.
    Ein

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