Der Club der Lust
ich eine große Story über ihn aufdecken könnte, um aus dieser Provinz rauszukommen.» Er nahm einen tiefen Schluck direkt aus seiner Bierflasche, und etwas an dieser lässigen Geste ließ NataliesMuschi vor Lust zucken. «Wieso sollte ich da Ihnen auf meine eigenen Kosten helfen?»
Natalie versuchte Zeit zu schinden und nahm ebenfalls einen Schluck von ihrem Bier. Keine gute Idee, denn als sie die Flasche an die Lippen führte, blitzte vor ihrem geistigen Auge sofort ein Bild auf: Sie hockte auf den Knien und wartete mit geöffnetem Mund auf Alex’ wohl geformten Schwanz. Das Bild war so anschaulich, dass sie sofort wie ferngesteuert auf seinen Schritt starrte. Als sie wieder aufsah, merkte sie, dass er sie anschaute und dabei auch ihren verräterischen Blick mitbekommen hatte. Er lachte leise und änderte seine Sitzposition. Wie peinlich. Natalie sah erneut hinunter, als würde sie vorsichtig eine giftige Schlange betrachten, die sie jederzeit angreifen konnte.
Sein Prügel war hart und zuckte in der Hose.
«Verdammtes Bier. Das passiert mir immer, wenn ich das Zeug trinke», sagte er in leichtem Plauderton. Im Gegensatz zu Natalie schien es ihm überhaupt nichts auszumachen, so eindeutig erregt zu sein.
Natalie schluckte und versuchte sich zu konzentrieren. Doch das gestaltete sich schwieriger, als sie gedacht hatte. Einen Moment lang konnte sie sich nicht mal erinnern, weshalb sie überhaupt in diesem Pub saß. Im Augenblick wollte sie diesen schick gekleideten jungen Kerl jedenfalls am liebsten nach draußen in eine versteckte Gasse ziehen und ihn dort bis zur Besinnungslosigkeit ficken.
Genau wie es mit dem «Lehrer» im Zug gewesen war …
«Ich könnte ein gutes Wort beim
Modern Enquirer
für Sie einlegen», schlug sie vor. Das war der erstbeste Vorschlag, der ihr einfiel, der natürlich aber auch völliger Blödsinn war. Schließlich schien es, als hätte sie dort im Moment keinerlei Einfluss. Und selbst wenn sie noch Alans Liebling gewesen wäre, stellte der
Enquirer
doch keine Leute aufgrund persönlicher Freundschaften ein.
Alex warf ihr einen langen, funkelnden Blick zu. Er wusste eindeutig, dass sie ihn verarschte. Seine Augen verrieten aber, dass er die Angelegenheit nicht nur höchst amüsant, sondern auch äußerst sexy fand. Und dass er es erotisch fand, sie in solch einer ungewohnt nachteiligen Situation zu erleben, schien bei Natalie exakt die gleiche Wirkung hervorzurufen. Hatte sie ihn vor ein paar Minuten nur gewollt, so war Natalie jetzt verzweifelt geil auf ihn.
Alex sagte immer noch nichts, nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche und schaute dann den Bruchteil einer Sekunde auf seine sichtbare Erektion.
Natalie wurde ganz schwach. Sie war krank vor Lust und Scham und spürte gleichzeitig einen Strudel anderer Emotionen, die allesamt nicht definierbar waren. Sie fühlte sich nachhaltig beschmutzt – so als hätte sie sich im Dreck gewälzt und wäre jetzt die geilste aller geilen Schlampen. Hinzu kam eine rasende Wut auf sich selbst, aber Natalie war auch auf Alex Hendry sauer. Wenn sie mit diesem attraktiven, aber verabscheuungswürdigen Mann nicht bald Sex haben würde, könnte sie jeden Moment tot umfallen.
«Mistkerl!», murmelte sie leise. «Ich bin keine Prostituierte und werde nicht mit Ihnen schlafen, nur damit Sie mir helfen. Ich kriege das auch ohne Sie hin, vielen Dank!», ergänzte sie mit lauterer Stimme.
Doch Alex saß einfach nur weiter da, lächelte und spielte viel sagend an seiner Bierflasche. Da sah Natalie Rot.
«Wie oft muss ich es Ihnen denn noch sagen? Ich werde nicht mit Ihnen ficken, nur um an ein paar jämmerliche Informationen zu kommen!», brüllte sie außer sich, obwohl sie genau das schon mehr als einmal getan hatte. Natalie bemerkte durchaus, dass sie mit ihrem Gekeife ein grell gekleidetes amerikanisches Touristenpaar am Nebentisch vor den Kopf stieß, das sich offenbar empört fragte, warum man jemanden wie sie nicht einfachhinauswarf. Am liebsten hätte Natalie sowohl diesem Paar als auch Alex gesagt, dass sie sich verpissen sollten.
«Ich muss nicht mit Ihnen ins Bett gehen, um herauszufinden, was ich wissen will», sagte sie ihm noch einmal mit ruhiger Stimme. «Es wird so vielleicht etwas länger dauern, aber ich kriege das sehr wohl ohne Sie hin. Ich bin schließlich Journalistin.»
«Dann ficken Sie eben mit mir, weil Sie es wollen», entgegnete er mit noch leiserer Stimme, die das F-Wort für die hellhörigen Touristen
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