Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
Vom Netzwerk:
und Tod.« Ich halte seinem eisigen Blick stand. »Deinen Tod.«
    Burts Gesicht ist plötzlich wie versteinert, und er wirkt wie eine schlecht gemeißelte Statue. Er fängt einen Satz an, stockt dann jedoch. Er scheint vollkommen verwirrt.
    Ich beuge mich noch dichter zum ihm und blicke ihm dabei weiter in die Augen. »Das ist was Persönliches, verstehst du? Tony hat mir anvertraut, dass er dich nicht leiden kann, Burt. Nicht im Geringsten. Ehrlich gesagt, niemand im Club tut das. Weil du in das Muster so vieler Serienmörder passt. Sie haben es alle auf dich abgesehen. Tja, wie auch immer. Gute Reise.«
    Ich lasse Burt mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen stehen. Er sieht aus, als hätte man ihn gerade auf dem elektrischen Stuhl gegrillt.

JETZT NICHT ZUSAMMENKLAPPEN
    Ich kann es kaum abwarten, die Nachricht von Burts Tod zu hören, doch bis jetzt ist nichts passiert. Seit zwei Tagen kann ich nicht mehr schlafen, und es wird Zeit, dass endlich was geschieht. Das ist schlimmer als das Warten auf Weihnachten.
    Vom Zoo aus telefoniere ich im Flüsterton mit Betty. Agent Wade ist mir die ganze Zeit gefolgt, doch ich konnte ihn abschütteln, als ich auf der Rückseite einer provisorischen Toilette rausgeklettert und eine Anliegerstraße hinuntergelaufen bin. Mein Arm steckt nicht mehr in der Schlinge, ich kann ihn jetzt etwas freier bewegen.
    »Hat Tony schon rausgefunden, wer der Mörder ist?«
    »Wenn, dann sagt er es niemandem.«
    Ich muss unbedingt mehr in Erfahrung bringen und rede beschwörend auf Betty ein. »Warum erzählt er keinem was? Der Killer könnte jeden Moment wieder zuschlagen.«
    »Er hat mir nur gesagt, dass ich nichts unternehmen soll... dass er einen Plan hat.«

    »Aber was für einen Plan?«
    Betty ist ein wenig genervt von mir, und ich weiß, dass ich aufpassen muss, damit ich nicht übertreibe. »Keine Ahnung. Sobald ich es weiß, sag ich dir Bescheid. Okay?«
    »Hat er, äh... naja... dir gegenüber Burt erwähnt?«
    »Burt. Burt Lancaster?«
    »Ja.«
    »Nein.«
    Verdammt!
    »Warum? Was ist mit Burt?«
    »Keine Ahnung. Der Typ ist einfach gruselig. Dem steht doch groß ›Killer‹ auf die Stirn geschrieben.«
    »Das ist bei uns allen so, Douglas.«
    Das ist deine Meinung, Betty.
    »Beruhig dich. Du leidest ja unter Verfolgungswahn. Atme erst mal tief durch, Douglas. Eins, zwei - und atmen... Gut so. Eins, zwei - geht’s dir schon besser, Douglas? Los jetzt - eins, zwei. Atme, Douglas, du klingst, als würdest du hyperventilieren.«
    Irgendwas an ihrer Art, meinen Namen auszusprechen, jagt mir einen Schauer über den Rücken. Die Zelle, in der ich stehe, ist mit Visitenkarten und Nummern von Callgirls und Sex-Hotlines gepflastert. Während ich auf die billigen Anzeigen starre, stelle ich mir Betty als Domina vor.
    »Nimmst du eigentlich auch mal deine Brille ab?«
    »Wie bitte?«
    Erst da merke ich, was ich gesagt habe; schnell
wende ich mich von den Sex-Anzeigen ab und gebe mir Mühe, mich zu konzentrieren. Es passieren so viele Dinge gleichzeitig, dass ich mir langsam wie ein Boxer vorkomme, der gegen einen unsichtbaren Gegner kämpft. Schlag auf Schlag prasselt auf mich herab, ohne dass ich weiß, wie und wann ich mich zur Wehr setzen soll.
    »Ich, äh... ich meine... wenn du tust, was du so tust... nimmst du da deine Brille ab?«
    »Äh... nein... Ich würde nicht das Geringste erkennen. Ich wüsste nicht mal, welches Ende vom Schweißbrenner ich anzünden müsste.« Betty lacht, doch es klingt nicht überzeugend. Sie findet mich immer noch merkwürdig, und ich wünschte, ich könnte diese Gespräch noch mal von vorne beginnen. »Warum fragst du?«
    »Es ist nur so, dass ich manchmal auch eine Brille trage, wenn ich... also... Keine richtige, sondern eine mit Fensterglas. Um mein Aussehen etwas zu verändern.«
    »Aber du hast seit Jahren niemanden getötet.« Nur allzu schnell führt dieses Gespräch in eine Sackgasse. »Ja, das ist diese schreckliche Blockade - sie verleidet mir mein ganzes Leben, Betty.«
    »Einatmen, Douglas. Eins, zwei... ein und wieder aus...«
    Betty zuliebe atme ich ein, und mir wird sofort schwindlig. »Es war eine ziemlich harte Zeit für mich. Mit dem Killer und diesem anderen Penner, der mich auf dem Kieker hat.«
    »Oh, hey. Wegen diesem Typen, der dich erpresst... Ich glaube, ich habe einen Plan.«
    »Ja?«

    Ich beschließe, ihr zuzuhören und ab und zu vielleicht »ja« oder »mhm« zu brummen. Das ist meine einzige Möglichkeit, dieses Gespräch

Weitere Kostenlose Bücher