Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
Vom Netzwerk:
bin. Mein Herz entspannt sich allmählich, und ich werde von einer warmen Woge der Euphorie erfasst. Erst als ich aufstehe, merke ich, dass ich mir in die Hose gepisst habe.

    Ich brauche ganze zwanzig Minuten, um meine Hose unter dem Handfön zu trocknen, und als ich zu den anderen zurückkehre, sind sie gerade dabei aufzubrechen.
    Burt plaudert mit Betty und bringt sie mit einem Witz zum Lachen, den er wahrscheinlich schon hundertmal erzählt hat, während Tony, den Blick unverwandt auf Burt gerichtet, sich gerade seinen Regenmantel überzieht. Chuck Norris gibt der tauben Kellnerin verführerische Handzeichen, worauf ihr die Schamesröte ins Gesicht steigt. Cher sprüht sich etwas Atemspray in ihren riesigen, geöffneten Mund, und James Mason kippt den Rest seines starken Kaffees hinunter, bevor er seiner toten Mutter etwas zumurmelt, ihre Antwort abwartet und dann wie ein Irrer kichert.
    Ich gehe zu Tony hinüber, er beobachtet mich aus den Augenwinkeln. Nickt mir unmerklich zu und versucht sich nichts anmerken zu lassen. »Wenn sich rausstellt, dass Burt tatsächlich dahintersteckt, schick ich dir seinen Kopf zu.«
    »Danke, Tony. Vielen Dank.«
    »Ich denke aber immer noch, dass es was Persönliches sein könnte. Vielleicht hast du ihn falsch verstanden, während du dir vor Angst in die Hosen gemacht hast.«

    Ich halte mich vollkommen bedeckt. »Und, äh... was, wenn dem so wäre?«
    Tony wirft mir einen Blick zu und versetzt mir einen kräftigen Schlag gegen meinen inzwischen fast leblosen Arm. »Ich breche ein und töte ihn für dich. Der Club könnte etwas neuen Schwung vertragen.« Er lacht laut und wendet sich zum Gehen, nicht ohne dem Geschäftsführer und dem Oberkellner einen ziemlich bösen Blick zuzuwerfen und auf dem Weg nach draußen - »Platz da, du Trottel« - einen Gast zur Seite zu stoßen. Dann verschwindet er in die stürmische, feuchte Nacht.
    Bettys Gelächter reißt mich aus meiner Konzentration, und als ich mich umdrehe, sehe ich, wie Burt ihr den Handrücken küsst. Während er sich mit einem »Lebt wohl, meine Prinzessin« verabschiedet, lässt er seine Hand wie ein Mitglied der britischen Königsfamilie herumwirbeln. Die zuckersüße Verzweiflung der Szene widert mich an; ohne Burt wäre die Welt wirklich ein besserer Ort.
    »Pack dich warm ein, Mr. Mason, es ist ein saumäßiges Wetter heute Nacht.« Cher tritt ihre Zigarette aus, während sie James seinen Mantel reicht und nach ihrem eigenen greift.
    Plötzlich wirkt er verloren und schutzlos. »Ist das das Ende, Cher?«
    »Des Clubs, meinst du?«
    »Ja. Diese Abende bedeuten mir alles. Aber ich habe so ein Gefühl, als würde sich eine kleine Katastrophe anbahnen.«
    Cher wirft James einen hoffnungslosen Blick
zu, während sie ihm in den Anorak hilft. »Ich weiß.«
    »Ich hab sonst nichts, wo ich hingehen könnte, Cher.«
    »So geht’s uns allen.«
    Mit schlurfenden Schritten und hängendem Kopf zieht James von dannen. Cher tritt an die Bar, um sich Geld für den Zigarettenautomaten wechseln zu lassen, und ich gehe auf Burt zu. Mit einem breiten Grinsen helfe ich ihm weiter in den Mantel, obwohl ich nur einen Arm bewegen kann.
    »Das war eine tolle Geschichte vorhin, Burt. Echt witzig. Ich konnte nicht mehr. Ich dachte, ich platz gleich vor Lachen.«
    »Oh... äh, danke. Sie hat dir also gefallen?«
    »Ich hab mich fast totgelacht, ja totgelacht.« Ich stoße ein völlig aufgesetztes Lachen aus.
    Burt nickt zufrieden. »Ja, ich muss sagen, die Geschichte hatte ihre Momente.«
    Jetzt, wo ich mich als sein Kumpel aufgespielt habe, lege ich Burt einen Arm um die Schultern. Ich merke, wie er einen kurzen Blick auf meine Hand wirft, als ich seinen Bizeps drücke, doch ich bin entschlossen, das hier durchzuziehen. »Pass auf, Burt, ich hatte gehofft, dass wir mal miteinander reden können...«
    Burt wirft mir einen leicht misstrauischen Blick zu. »Ja?«
    Ich sehe mich um und senke dann meine Stimme. »Es geht um Tony.«
    »Tony Curtis?«
    »Es gibt da etwas, das du wissen solltest. Ich kann dir das nur nicht hier erzählen.«

    »Warum nicht?«
    »Das geht eben nicht. Ich, äh... ich kann es noch nicht beweisen.«
    »Beweisen? Was ist denn los?« Burts dünne, nasale Stimme ist jetzt so dicht an meinem Ohr, dass es klingelt.
    »Warte, bis ich die Beweise habe. Stehst du im Telefonbuch?«
    Sofort schüttelt Burt meinen Arm ab. »Meine Nummer kriegst du nicht, du kleine Schwuchtel.«
    Ich starre Burt eindringlich an. »Es geht um Leben

Weitere Kostenlose Bücher