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Der Cocktailparty-Effekt

Der Cocktailparty-Effekt

Titel: Der Cocktailparty-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Thivissen , Mihrican Oezdem , Christine Amrhein
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auch bei uns. Sie weisen uns den Weg zu Menschen, die uns genetisch eher unähnlich sind, um möglichst gesunde Nachkommen zu produzieren – bei zu viel genetischer Ähnlichkeit wäre das Risiko von Kindern mit Gendefekten größer. Die genaue Wirkungsweise der Pheromone muss allerdings noch weiter erforscht werden.
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Wie merkt man sich am besten eine lange Nummernfolge?
    Ob Handynummern oder Nutzerkonten: An eine längere Zahl wie 5380942140 kann man sich leichter erinnern, wenn man sie bündelt, in Chunks aufteilt. Das sind Informationseinheiten, die zum Beispiel aus einzelnen Zahlengruppen bestehen. Beim Chunking ordnet das Gedächtnis diese Informationen neu an. So könnten wir unser Beispiel in Zweier-Chunks aufteilen: 53 80 94 21 40. Anstelle von zehn Zahlen müssten wir uns nur fünf Chunks merken. Dadurch spart das Gehirn Gedächtniskapazität, die wir für das Erinnern anderer Informationen verwenden können.
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Macht es Sinn, bei großer Angst wie gelähmt zu sein?
    Evolutionär gesehen schon. Viele Tiere, die Beute machen wollen, reagieren auf Bewegung. Und wenn wir uns vorstellen, dass wir als Jäger und Sammler durch die Savanne gezogen sind und das hungrige Raubtier mitunter erst spät bemerkt haben, kann eine solche Körperstarre durchaus sinnvoll sein. Viele Tiere verfügen ja auch über einen Totstellreflex.
    Heutzutage, wo wir eher selten durch wilde Tiere bedroht werden, tritt eine solche lähmende Angst vor allem in Situationen auf, die über einen längeren Zeitraum als besonders gefährlich und mitunter auch ausweglos erlebt werden. Wir haben das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, und sehen eigene Stärken und Auswege nicht mehr. Dabei kann sich unsere Muskulatur anspannen und Puls und Blutdruck können so stark sinken, dass wir in Ohnmacht fallen.
    Ein bisschen paradox ist die lähmende Angst aber schon: Denn sie kann die zunächst in Gefahrensituationen auftretende sogenannte Kampf-oder-Flucht-Reaktion behindern. Eigentlich führt Angst zu einer Aktivierung unseres Körpers, zu einer Mobilisierung unserer Kräfte und Sinne – es werden Hormone ausgeschüttet, die uns darauf vorbereiten sollen, entweder zu kämpfen oder zu fliehen. Deshalb steigen auch Herzfrequenz und Blutdruck, wir beginnen vielleicht zu schwitzen und machen uns so zum Wegrennen bereit. Indem wir schneller atmen, werden unsere Muskeln zudem besser mit Sauerstoff versorgt, und unsere Pupillen sind geweitet, um alles sehen zu können.
    Das Wort Angst stammt im Übrigen von dem lateinischen Ausdruck „angustus“ (eng). Denn typisch für diese Emotion ist ein Gefühl der Enge, zum Beispiel im Brustkorb. Angst ist daher psychisch wie physisch ein unangenehmes Gefühl, aber nichtsdestotrotz überaus sinnvoll und für unser Leben unverzichtbar – warnt sie uns doch vor Gefahren und Bedrohungen.
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Warum hören wir in Supermärkten oft langsame Musik?
    Weil wir uns dann unbewusst langsamer bewegen und somit länger im Geschäft verweilen. In einer längeren Zeitspanne entwickeln wir mehr Bedürfnisse, ziehen mehr Produkte in Betracht und kaufen schließlich mehr ein. Zu diesem Ergebnis kamen bereits Untersuchungen in den 1980er-Jahren, in denen das Verhalten von Supermarktkunden unter verschiedenen Bedingungen beobachtet wurde: keine Musik, schnelle Musik und langsame Musik. Die Verweildauer der Kunden und die Einnahme an der Kasse lagen bei langsamer Musik signifikant höher als wenn schnelle oder gar keine Musik zu hören war. Das Erstaunliche ist, dass Kunden, die nach dem Einkauf befragt wurden, angaben, dass sie sich gar nicht oder nicht sicher daran erinnerten, dass im Geschäft Musik lief. Ähnliche Ergebnisse erbrachten Untersuchungen in Restaurants. Wenn im Lokal langsame Hintergrundmusik lief, verbrachten Gäste mehr Zeit, aßen und tranken mehr und gaben folglich mehr Geld aus.
    Das heißt nun nicht, dass überall langsame Musik laufen sollte, damit das Geschäft boomt. Bei speziellen Angeboten wird die Zielgruppe berücksichtigt. In einem Geschäft für junge Leute steigern logischerweise eher schnelle Rhythmen das Einkaufsverhalten. Junge Menschen fühlen sich schließlich wohler in einer Disko-Atmosphäre. Die Kundin eines gehobenen Damen-Bekleidungsgeschäfts würde bei gleicher Musik indes das Weite suchen. In einem Weingeschäft hat – wie Studien belegen – klassische Musik Vorteile gegenüber Pop-Musik. Hörten Kunden klassische Musik, kauften

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