Der Computer Satellit
vorrangige Ziel für die Stoßtruppen wird es sein, bis zum Fusionskraftwerk vorzustoßen und es zu deaktivieren. Andere Einheiten haben den Befehl, diesen Hauptvorstoß zu unterstützen.« Er warf Dyer einen herausfordernden Blick zu. »Findet das die Billigung des Herrn Doktor-Generals?«
Dyer ignorierte den Sarkasmus und sah Krantz an.
»Was hat das alles noch für einen Sinn? Wir haben jetzt schon unsere Antwort. Siebenundfünfzig Menschen, die nie mehr heimgehen werden, reichen aus, um mir zu sagen, was wir mit TITAN anzufangen haben. Soweit sollte es nie kommen. Warum sollen wir noch mehr Tote riskieren? Ich bin dafür, dass wir jetzt alle evakuieren und die ganze verdammte Anlage hier von der IRB mit einem großen Atomsprengkopf in die Luft jagen lassen.«
Krantz nahm eine nachdenkliche Haltung ein und brachte seine Fingerspitzen vor seinem Gesicht zusammen. Er starrte sie, wie es schien, eine lange Zeit an und schüttelte dann langsam den Kopf. Seine Antwort war ruhig, aber fest.
»Ich denke, nein, Ray. Wie Sie schon sagten, haben wir nie erwartet, dass das Experiment einen so extremen Verlauf nimmt, aber so ist es nun mal geschehen. Wir befinden uns jetzt in einer kritischen Phase. Meiner Ansicht nach ist es psychologisch äußerst wichtig, dass wir es bis zu seinem Ende durchführen und als Sieger daraus hervorgehen. Wenn wir uns jetzt zurückziehen, was wird die Welt dann sehen? Sie wird sehen, dass wir – ein Symbol für die menschliche Rasse selbst – geschlagen worden sind und keine wirksame Lösung mehr wussten. Wie, glauben Sie, wird das unser Denken auf Jahre hinaus, vielleicht Dekaden, beeinflussen?« Er schüttelte noch einmal den Kopf. »Nein. Jetzt, da wir so weit gekommen sind, müssen wir beweisen, dass der Mensch vielleicht manchmal Fehler machen mag, sich aber zum Schluss immer über sie erheben wird. Wenn wir das schaffen können, werden die siebenundfünfzig Menschen nicht ganz umsonst gestorben sein.«
Dyer lehnte sich zurück, zog die Schultern nach vorne, holte tief Luft und ließ sie mit einem plötzlichen Seufzer wieder entweichen. Krantz hatte recht.
»Oder wie die Zahl zum Schluss auch aussehen mag, wenn alles vorbei ist«, sagte er schwer.
In der Kommandozentrale informierte Fred Hayes, der auf dem Podest Wache gehalten hatte, während sich Dyer, Krantz und Linsay zu ihrer Privatkonferenz zurückzogen, Dyer über die jüngsten Ereignisse. Zumindest im Vergleich mit den früheren Vorfällen war es ziemlich ruhig gewesen. Spartakus hatte versucht, seine letzten Truppen durch die Spindel in die Nabe vorrücken zu lassen, aber dieses Mal waren die Verteidiger gut vorbereitet gewesen und hatten den Angriff erwartet, sodass er schnell zusammengebrochen war. Eine ähnliche Auseinandersetzung hatte im Randgebiet von Southport mit ähnlichen Ergebnissen stattgefunden. Das war ungefähr alles.
Etwas erleichtert und optimistischer ging Dyer zu Laura hinüber, die bei Chris, Ron und einer Gruppe von KIM-Wissenschaftlern stand. Sie sah ihn kommen, löste sich von der Gruppe und kam zu ihm.
»Der Held ist heimgekehrt«, sagte sie. »Du siehst aus, als hättest du dich gerade auf eine Schlägerei mit dem gesamten Marinekorps eingelassen.« Dyer sah an sich herunter. Nach seiner Rückkehr von der Nabe war er direkt in die Kommandozentrale gegangen. Seine Kleider waren zerrissen und stellenweise mit Blut bespritzt, und wenn er im Gesicht die gleichen Farbstreifen trug wie auf seinem Arm, musste er wie ein Zulukrieger in voller Kriegsbemalung aussehen. »War es schlimm?« fragte sie.
»Es war … schlimm.«
»Ich war krank vor Sorge. Jedes Mal, wenn wir eine Liste von Spätankömmlingen von der Nabe bekommen haben und dein Name nicht dabei war, war ich einfach … Na ja, du hast es ja überstanden. Jetzt wird es wohl egal sein.« Sie ging mit ihm auf den Kaffeeautomaten auf der einen Seite des Raums zu. »Hast du das mit Kim schon gehört?«
»Nein, habe ich nicht.« Dyer wandte ihr ein ernstes Gesicht zu. »Was ist denn mit ihr?«
»Sie ist zusammengebrochen«, sagte ihm Laura. »Als es all die Leute erwischt hat, hat das gereicht. Sie hat das Team geleitet, das das System entworfen hat. Es war zu viel.«
»Was ist passiert?«
»Oh, nichts Dramatisches. Ihr Schuldkomplex über das Ganze ist übergekocht, und sie ist einfach still zerbrochen. Der Arzt hat ihr ein Beruhigungsmittel gegeben, und sie hat sich hingelegt.«
»Zu Hause?«
»Nein, einen Stock höher. Sie ist noch für
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