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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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würde.
    Nach etwa einer Stunde fuhr Nina in einem Taxi vor, stieg aus und ging ins Haus. Sie war allein. Mike musste sich schwer am Riemen reißen, nicht auszusteigen und bei ihr zu läuten. Lass den Unsinn, ermahnte er sich streng, sie kann nicht noch mehr Komplikationen in ihrem Leben brauchen. Ebensowenig wie du in deinem. Also blieb er sitzen und wartete ab, ob sich Julien Duchesne wohl noch ein zweites Mal blicken lassen würde.
    In dieser Hinsicht tat sich nichts. Stattdessen öffnete sich nach Einbruch der Dunkelheit die Haustür, und Nina trat heraus. Leichtfüßig sprang sie die Treppen herab und lief rasch durch die Toreinfahrt zu ihrem Wagen. Sie wirkte so ausgeruht und hübsch, dass Mike der Atem stockte. Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln. Mike hätte alles dafür gegeben, wenn es ihm gegolten hätte.
    Sie stieg in ihren BMW und fuhr weg. Mike ließ ein paar Autos vor und folgte ihr. Sie fuhr ein paar Minuten kreuz und quer durch die Gegend, an einem kleinen Park vorbei, die engen Straßen hinauf und hinunter, und kurz bevor sie wieder an ihrem Haus angelangt war, bog sie ab und nahm die Straße, die ins Hafenviertel führte.
    Mike stieß einen leisen Pfiff aus und trommelte mit den Fingern auf dem Steuer herum. Was hatte sie vor?
    Nun fuhr sie die Delaware Avenue in Richtung Norden entlang. Um sich dem Verkehrsfluss anzupassen, gab sie mehr Gas. Wohin wollte sie? An der Callowhill Street bog sie auf eine Ausfahrt ab, die direkt zu den alten Lagerhallen führte. Mike wurde schla gartig klar, dass sie wieder in die Gegend fuhr, in der sich die Schießerei ereignet hatte. Er wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass sie auf bestem Wege war, sich von neuem ins Unglück zu stürzen. Vielleicht war sie ja tatsächlich in irgendeine Drogensache verwickelt. Oder in eine andere Schmuggelaffäre. Was immer es sein mochte, Mike durfte nicht zulassen, dass sie noch weiter da hineingezogen wurde. Das letztemal, als sie hier war, wäre sie fast getötet worden … Sie hatte das Ende der Ausfahrt fa st erreicht. Er gab Gas.
    Nina hatte eigentlich gar kein richtiges Ziel im Sinn. Zuerst hatte sie nur ein bisschen auf dem East River Drive am Park hinter dem Kunstmuseum herumfahren wollen, doch nachdem ihr klar geworden war, dass es jetzt, am späten Abend, dort nicht viel zu sehen gab, entschied sie sich umzudrehen. Kurz bevor sie wieder zu Hause war, beschloss sie, ins Hafenviertel zu fahren. In die Gegend, in der Mike wohnte. Sie brauchte nicht einmal die Augen zu schließen, um sich Mike auf dem Nebensitz vorstellen zu können, direkt neben ihr, stark und zuverlässig …
    Nicht etwa deshalb, weil sie die Kurve bei der Abfahrt zu schnell genommen hätte, spürte Nina, dass irgend etwas nicht stimmte. Sie hatte zwar den Fuß auf der Bremse, aber die Geschwindigkeit verringerte sich nicht. In Panik geraten, trat sie wieder und wieder auf die Bremse, doch es nützte nichts. Im Gegenteil - da es bergab ging, wurde der Wagen schneller. Sie raste auf die Kreuzung zu. Um die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen, drückte sie auf die Hupe, erkannte jedoch im selben Moment, dass dieser Versuch zwecklos war. Der Verkehr war zu dicht, um ein Ausweichen zu ermöglichen. So tat sie das einzige, was ihr zu tun blieb. In Panik riss sie das Steuer herum und scherte aus.
    Der Wagen kam ins Schleudern, schoss über die Straßenbegrenzung auf den Seitenstreifen hinaus, neigte sich zur Seite und raste - auf zwei Rädern, wie ihr schien - den mit Gras bewachsenen Hügel hinab. Sie betete, dass irgendetwas das Tempo des Autos bremsen möge, bevor es an der Baumgruppe, die sich in einiger Entfernung dunkel vor ihr erhob, zerschellen würde. Plötzlich ragte ein dicker Baumstamm gespenstisch bleich im grellen Scheinwerferlicht vor ihr auf. Sie riss das Steuer herum, doch zu spät. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen prallte der BMW gegen den Baum. Selbst als Nina nach vorn gegen das Steuer geschleudert wurde, war sie sich noch nicht sicher, ob der Wagen tatsächlich zum Stehen gekommen war.

8. KAPITEL
    Als Mike die Bremslichter des Sportwagens aufleuchten sah, wusste er sofort, dass irgend etwas nicht stimmte; Nina raste mit erhöhter Geschwindigkeit auf die überfüllte Kreuzung der Callowhill Street zu. Das Blut gefror ihm in den Adern.
    Er drückte das Gas durch. Das Ende der Abfahrt war durch eine Autoschlange blockiert. Großer Gott, reiß das Steuer rum, Baby. Wenn du auf die Kreuzung kommst, ist das dein sicherer Tod. Als ob

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