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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Mofina
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die Flasche öffnete. Er roch an dem Inhalt.
    Es war Bier. Kein Zweifel.
    Er goss etwas auf die Felsen, beobachtete den Schaum und stellte sich vor, wie es gekühlt an einem Sonntag während eines Spiels der Seahawks schmecken würde. Er blickte auf die anderen Flaschen in der Kiste und bemerkte, dass eine gesprungen war.
    Drucker holte sie heraus.
    Aus dem Leck tropfte es auf die Felsen, wo die Flüssigkeit zischend verdampfte. Das war kein Bierschaum!
    Kleine Rauchschwaden stiegen auf, der Geruch war merkwürdig. Ein bisschen wie Medizin, aber doch ganz anders. Drucker stellte die Flasche auf einen Felsen. Eine winzige Rauchwolke entstand, als die Flüssigkeit aus der Flasche lief.
    “Was zur Hölle …? Das ist kein Bier.”
    Drucker griff nach dem Funksprechgerät und benachrichtigte die Zentrale.
    Innerhalb weniger Minuten erreichte seine Meldung die höchsten Ebenen der nationalen Sicherheitsbehörden.
    Sein Bericht wurde von den örtlichen über staatliche und bundesstaatliche Stellen bis nach Washington, D. C., weitergeleitet, wo er von Analytikern der Geheimdienste beurteilt wurde. Die Experten markierten es als wichtiges Vorkommnis, das vorherige Geheimdienstberichte über ein jemenitisches Schiff mit Kurs auf die USA und feindlicher Fracht an Bord bestätigte.
    Eine Verbindung zwischen zwei Punkten.
    War das Ganze ein mögliches Puzzleteil zu einem bevorstehenden Anschlag, der während des Papstbesuchs geplant war?
    Doch nur wenige Glieder in der Sicherheitskette besaßen die nötige Freigabe, um auf die Analyse zuzugreifen. Sie wurde als Geheimsache betrachtet.
    An der Küste von Pysht hatte man Drucker empfohlen, die mysteriöse Substanz als möglichen Sprengstoff oder als Biowaffe zu behandeln.
    Auf dem Wasser schirmten Boote der US-Küstenwache, des Washington Department of Fish and Wildlife und des Clallam County den Bereich ab.
    Im Umkreis von eineinhalb Meilen gab es keine Anwohner. Man sagte Drucker, dass eine sofortige Evakuierung daher nicht notwendig sei. Auch eine öffentliche Bekanntmachung sei nicht notwendig. Unterstützt von der Washington Highway Patrol und örtlichen Feuerwehrmännern, sicherte Drucker gerade den Fundort, als Spezialisten für Biowaffen eintrafen, um eine erste Einschätzung vorzunehmen.
    Das Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe entsandte ein Team aus Seattle, um die Substanz zu untersuchen. Das FBI schickte ein Spurensicherungsteam aus ihrem Büro in Seattle, um Fuß- und Reifenspuren sicherzustellen und den Ort wie einen Tatort zu behandeln.
    Zur gleichen Zeit setzte sich ein landesweiter Mechanismus in Gang.
    Eine neue Sondereinheit aus Spezialisten verschiedener Sicherheitsbehörden und Experten der CBIRF, der Chemical Biological Incident Response Force, wurde zusammengestellt.
    Das Zehn-Personen-Team startete mit einer beachtlichen Ladung modernster Technologie in einem neutralen zweimotorigen Jet von einer Militärbasis in Indian Head, Maryland, aus.
    Dr. Tony Takayasu leitete die Einheit. Seine Aufgabe bestand in der zeitnahen Reaktion auf Bedrohungen, die chemischer, biologischer, nuklearer oder radiologischer Natur waren.
    Takayasu kam vom Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien. Er hatte geheime militärische Forschungen in der Entwicklung und Entdeckung bislang unbekannter Substanzen geleitet. Er zählte zu den weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der molekularen Forschung.
    Seine Stellvertreterin war Karen Dyer, eine Harvard-Professorin für angewandte Chemie. Sie verfügte außerdem über Berkley-Abschlüsse in Physik und Genetik.
    Zu den weiteren Mitgliedern gehörten eine führende Ärztin der Seuchenschutzbehörde und ein pensionierter Techniker von der Sprengstoffabteilung des FBI, der schon an dem Fall des Unabombers und bei den Bombenanschlägen auf das World Trade Center sowie in Oklohoma City mitgearbeitet hatte. Außerdem befanden sich noch ein Nuklearphysiker aus Los Alamos sowie verschiedene Militärangehörige, die auf biologische, nukleare und chemische Kriegsführung spezialisiert waren, in dem Flugzeug. Während der Jet über das Land flog, studierte Takayasu die aktuellen Berichte, die ihnen die Ermittler vor Ort schickten.
    Etwa drei Stunden später landete ihr Flugzug bei Clallam Bay auf einem Rollfeld, das normalerweise für Gefängnistransporte aus dem nahe gelegenen Staatsgefängnis genutzt wurde. Sie wurden von einem Konvoi von Einsatzwagen empfangen, die sie und ihre Ausrüstung zum Fundort

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