Der Cowboy
schien noch immer nicht zu begreifen.
“Nicht wortwörtlich, aber es ist offensichtlich. Ich denke, das Leben hier ist ihm ein bisschen zu primitiv.”
“Was ist primitiv?”, fragte Quinn, der gerade den Kopf zur Tür hereinstreckte.
Jo sah auf und vergaß, was sie hatte sagen wollen. Er sah müde, aber immer noch umwerfend aus. Sie konnte sich kaum davon abhalten, zu ihm zu laufen und sich in seine Arme zu werfen.
Fred stand auf. “Ich hab im Stall zu tun. Sherry wird gleich kommen.”
“Und ich muss mich um den Garten kümmern”, murmelte Emmy Lou und erhob sich ebenfalls. “Es ist noch genug Frühstück über, Quinn. Bedienen Sie sich.” Mit diesen Worten hastete sie hinter Fred her aus dem Haus.
Quinn sah ihnen nach. “Die beiden wissen, wie man das Feld räumt.”
“Ich hab auch zu tun”, sagte Jo und schob ihren Stuhl zurück.
“Vorher möchte ich aber noch mit dir über etwas reden.”
“Worüber denn?” Ihr Herz begann laut zu pochen. Vielleicht wollte er ihr ja sagen, dass er doch auf die
Bar None
ziehen würde, um bei ihr zu sein. Sie wusste, dass alles dagegen sprach, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.
“Na ja, ich …”
“Hey, Brian!”, ertönte eine Stimme aus dem Vorgarten.
Jo stöhnte auf. Dieser verdammte Dick!
Quinn trat ans Fenster und warf einen Blick hinaus. “Er sitzt auf einem Fahrrad”, murmelte er ungläubig.
“Du machst Witze.” Jo stellte sich neben ihn. Dick fuhr tatsächlich auf einem Rad den Vorgarten auf und ab, und zwar auf einem rosafarbenen Kinderfahrrad, das viel zu klein für ihn war! Jo brach in schallendes Gelächter aus.
“Hey, Brian! Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich? Kommen Sie bitte raus! Mein Puls hat gerade genau die richtige Frequenz. Ich kann jetzt nicht aufhören, in die Pedale zu treten.”
“Ich komm schon”, schrie Quinn zurück. “Begleitest du mich?”, fragte er Jo.
“Okay.” Sie konnte ihm einfach nichts abschlagen.
Quinn trat, gefolgt von Jo, auf die Veranda. “Schönes Rad, Dick!”
“Ich hab es auf einem Flohmarkt gefunden. Es muss reichen, bis mein Heimtrainer geliefert wird.”
“Du hast dir wirklich einen bestellt?”, hakte Jo grinsend nach.
“Na sicher.” Dick stierte sie unverschämt an, während er weiter auf und ab fuhr. “Wenn die Leute mich in dem Film gesehen haben, werde ich mich vor weiteren Angeboten kaum mehr retten können. Ich muss in Form bleiben, weißt du? Natürlich trainiere ich nur, wenn meine Männer mich nicht sehen können.”
“Und, was haben Sie auf dem Herzen, Dick?”, fragte Quinn.
“Doobie und ich haben da so eine Idee.”
“Klingt beunruhigend”, flüsterte Jo.
“Und was für eine?”, hakte Quinn nach.
“Es ist klar, dass Sie nicht am Rodeo teilnehmen können, aber wir dachten, Sie würden nachher vielleicht die große Parade anführen!”
Jo musste an Quinns wilden Ritt auf Hyper denken und roch Gefahr. “Weißt du, Dick, das ist eine tolle Idee, aber Brian sollte derzeit wirklich nicht reiten.”
“Warum nicht?”
Fieberhaft suchte sie nach einer guten Erklärung. “Weißt du, er hat sich gestern aus Versehen in einen Kaktus gesetzt und ein paar Stacheln abbekommen.”
Quinn warf ihr einen empörten Blick zu. “Ich mach es!”, rief er. “Mir geht es schon wieder viel besser!”
“Spiel doch nicht den Helden”, raunte Jo und starrte ihn vorwurfsvoll an.
“Ich schaff das schon.”
“Sicher?”, fragte Dick nach. “Kakteen sind eine gemeine Angelegenheit!”
“Na klar”, versicherte Quinn. “Sie können auf mich zählen!”
“Toll! Also, ich muss weitertrainieren. Ich trinke übrigens jeden Morgen ein Glas rohe Eier!”
Jo schnitt eine Grimasse.
“Toll!”, lobte ihn Quinn, der sein Grinsen kaum mehr verbergen konnte.
“Bis später dann!” Dick radelte mit abstehenden Knien auf seinem winzigen pinkfarbenen Rad davon, während er die Titelmelodie von
Rocky
summte.
Quinn starrte ihm hinterher. “Du denkst also, dass ich nicht gut genug reite, um die Parade anzuführen?”
“Das hängt ganz vom Pferd ab. Du gehst ein großes Risiko ein, Quinn. Besser, du …”
“Besser, ich erzähle, dass ich mich in einen Kaktus gesetzt habe?”, unterbrach er sie.
“Tut mir leid. Mir ist auf die Schnelle einfach nichts Besseres eingefallen.”
“Reitest du auch bei der Parade mit?”, fragte er.
“Ja. Alle Wettbewerbsteilnehmer reiten mit.”
“Dann werde ich diese Parade anführen.”
“Dann empfehle ich dir
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