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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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verkrampfen ließ, da er vor der Berührung des puren Bösen zurückschreckte. Dies war Verzweiflung in ihren wahren Tiefen, dies war Haß in seiner bösartigsten Form. Das einzige, was sie davor bewahrte, völlig den Verstand zu verlieren, war die gedämpfte Musik.
    Luceros Magenmuskeln krampften sich zusammen, und sie erbrach Blut. Es spritzte auf den Boden, vermischte sich mit dem Blut jener, die zuvor gestorben waren, und fing an zu zischen. Sie würgte weiter, bis nichts mehr aus ihren Eingeweiden hochkommen wollte. Mit zitternder Hand wischte sie sich den Schleim vom Kinn und hob langsam den Kopf.
    Oscuro kniete vor ihr, ein belustigtes Lächeln auf seinem finsteren Gesicht. »Beeindruckend, nicht wahr?«
    Lucero wollte sich wieder übergeben, wollte ihre Innereien über diese verhaßte Kreatur vor ihr speien, aber sie war zu schwach, um ihn auch nur anzuspucken.
    Sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. »Wie man zu sagen pflegte, als ich noch jung war, das ist noch nicht einmal der Anfang.«
    Oscuro erhob sich und trat hinter sie, und es bedurfte jedes Fünkchens an Kraft, daß Lucero sich umdrehen und ihm zusehen konnte. Er stand so nah am Abgrund, wie er konnte, und hob die Arme zu einem Willkommen. »Gebieter, Darke bittet euch zu kommen. Zerschmettert das Licht, das euch so lange zurückgehalten hat. Kommt und nehmt euch, was rechtmäßig euer ist.«
    Zuerst glaubte Lucero, daß sie halluzinierte. Die grausame Kälte verstärkte sich für einen Augenblick, und sie hatte das Gefühl zu ersticken, dann bewegte sich etwas am Rande ihres Blickfelds. Sie wandte den Kopf gerade noch rechtzeitig, um eine der Leichen, ein braunhaariges Mädchen, aufstehen zu sehen.
    Der Kopf des Mädchens kippte auf die Seite und blieb so, daß die halbmondförmige Wunde in seinem Hals klaffte wie der Mund eines Gehenkten. Dann wurde Lucero sich der Bewegungen ringsumher bewußt, als alle Toten zum Leben erwachten und sich aufrichteten.
    Mit einer raschen Bewegung nahm Oscuro den Opferdolch vom Altar und fügte sich zwei schnelle diagonale Schnitte am linken Unterarm zu. Dann nahm er das Messer in die andere Hand und wiederholte die Prozedur an seinem rechten Unterarm.
    Kein Blut floß aus diesen Wunden. Oscuro stimmte einen Singsang in einer Sprache an, die Lucero nicht verstand, ihr aber in den Ohren schmerzte.
    Mehrere der Zombie-Leichen ringsumher fingen an, sich zu verwandeln. Sie krümmten sich vor Schmerzen, als dicke, stachelige schwarze Borsten aus ihrer Haut drangen. Ihre Arme und Beine verwandelten sich in bepelzte Tentakel und vervielfältigten sich, bis sich auf jeder Seite ihrer nun abstoßenden Leiber vier befanden. Ihre Köpfe wurden flacher, und aus ihren Kiefern sprossen mit einem feuchten Knirschen gewaltige Insektenmandibel, während sich die Augen teilten. Mehr sah Lucero nicht, weil sie in diesem Augenblick mit der vollen Kraft des Bösen über den Abgrund geschleudert wurde. Es war der Alptraum eines Wahnsinnigen, die Grausamkeit eines Irren, die Häme eines Vergewaltigers über die Unterwerfung all dessen, was er überblickte.
    Es tut mir leid, es tut mir ...
    Als Lucero die Sinne schwanden, traf sie das Wissen, daß ihre Sünden das alles erst ermöglicht hatten, mit voller Wucht. Das hohle Geräusch von Oscuros Gelächter verfolgte sie, während seine neuen Truppen langsam gegen das Licht vorrückten.
    Lucero wußte, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis das Lied verstummen und das Licht erlöschen würde.
    Und wie bei ihr selbst sich Schönheit in Häßlichkeit verwandeln würde.
    ln Scheußlichkeit.

39
     
    Auf dem Boden des Arboretums saß Ryan auf dem blutverschmierten Körper des Cyborgs und hatte das Gefühl, die Zeit stehe still, als sich Burnouts kalte Metallfinger um seine Kehle schlossen. Sein Blickfeld verdunkelte sich allmählich, während ihn die Kraft des Drachenherzens durchpulste.
    Plötzlich spürte Ryan, wie Lethe seinen Einfluß geltend machte und Ryans Verbindung zum Drachenherzen störte.
    Ryan wußte, daß Lethe nicht seine ganze magische Kraft einsetzen konnte, weil Ryan in diesem Fall niemals in der Lage gewesen wäre, ihm zu widerstehen.
    Lethe, warum tust du das? Ich dachte, du wolltest helfen.
    »Dir helfen, das Drachenherz für dich zu behalten? Lieber würde ich diesem Mann aus erbärmlichem Metall das Drachenherz überlassen. Mit ihm kann man zumindest vernünftig reden, und er ist wenigstens ehrenhaft.«
    Ryan mühte sich zu verstehen, was Lethe sagte. Dann begriff

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