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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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vollführte eine Reihe von Überschlägen, solange er in der Luft war.
    Während Burnout noch flog, kam Bewegung in Ryan. Er übersprang den ersten Blumentisch mit einer eleganten Bewegung. Als Burnout wie eine Katze mit den Füßen zuerst landete, krachte Ryans Fuß seitlich gegen Burnouts Kopf.
    Ryan nutzte den Abprall zu einem Salto rückwärts und nahm sofort wieder Kampfhaltung an, während Burnout mit dem Geräusch sich verbiegenden Metalls zu Boden ging.
    Ryan zog seinen Manhunter und wollte gerade abdrücken, als er Janes Stimme in seinem Ohr hörte. »Nicht, Ryan! Wenn du jetzt schießt, kann ich nicht einmal Nadja retten. Ihr seid ihr zu nahe.«
    Burnout sah auf und raste ihm plötzlich entgegen.
    Ryan warf sich rückwärts und umklammerte die Kante des Tisches direkt hinter sich mit der linken Hand.
    Er zog die Beine an und stieß sich mit der Hand ab, so daß er einen Salto über den Mittelgang hinweg beschrieb.
    Ryan blieb einen Moment lang in der Stille stehen. Wieder einmal war Burnout verschwunden.
    »Position?«
    »Er steht direkt neben Daviar. Er weiß, daß du nicht auf ihn schießen wirst, wenn dabei die Möglichkeit besteht, daß du sie triffst.«
    »Burnout!« rief Ryan. »Du spuckst große Töne, aber wenn es hart auf hart geht, kommt deine Feigheit durch. Man braucht nicht viel Mumm, um sich hinter einer Frau zu verstecken.«
    Aus dem Augenwinkel sah Ryan eine Gestalt durch die Luft wirbeln, und er drehte sich um, den Manhunter zum Schuß bereit, aber er bekam keine Gelegenheit dazu.
    Mit einem wütenden Aufschrei prallte Burnout gegen ihn. Eine Metallhand packte den Lauf der Pistole, die andere umklammerte Ryans Hals.
    Als sie fielen, rammte Ryan seine freie Hand gegen Burnouts Brust, wobei er den Stoß magisch verstärkte. Burnouts Körper drehte sich in der Luft. Der Schwung des Cyberzombies trug ihn über Ryans Kopf hinweg, aber der Metallmann ließ Ryans Hals nicht los. Ryan spürte, wie ihm schwarz vor Augen wurde, als er nach hinten gerissen wurde.
    Ryans Griff um den Kolben des Manhunter lockerte sich für einen Augenblick, dann war die Waffe aus seiner Hand verschwunden.
    Verdammt, er ist so stark.
    Keuchend schwang er die Beine über den Kopf und fand sich rittlings auf Burnouts metallenem Rumpf wieder.
    Burnout hielt Ryan auf Armeslänge von sich entfernt und drückte fester zu. Ryan bemerkte, wie sich sein Blickfeld verkleinerte, da von den Rändern her Schwärze einsickerte. Ryan wehrte sich, seine Hände schlugen auf Burnouts Chromkörper ein und trieben tiefe Beulen in das verschrammte Metall. Seine Beine traten auf der Suche nach Widerstand wild um sich.
    Dann, als ihm die Kräfte schwanden, ertasteten seine zitternden Finger das Drachenherz, das an Burnouts Hüfte befestigt war.
    Ryan berührte es mit seinem Geist und spürte, wie ihn die Kraft des Herzens durchpulste.
    »So treffen wir uns wieder, Ryan Mercury.«
    Die Stimme hallte durch Ryans Verstand wie die einer alten Geliebten, vertraut und doch so feindselig.
    Ich dachte mir, daß ich dich hier finde, Lethe.

38
     
    Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid. Die Worte waren zu einem Mantra in Luceros Gedanken geworden, das sie nicht mehr abschütteln konnte. Sie war wieder in dem dunklen Kreis auf dem metaplanaren Felsvorsprung. Sie saß am Rande des neu gebildeten Keils der Schwärze, den Rücken gegen die Leiche eines Jungen gelehnt, dessen glatte Haut sie kalt an ihrem Rückgrat spürte.
    Direkt vor ihr führte Señor Oscuro ein weiteres fügsames junges Mädchen zu dem neuen Altar der Leichen. Das hübsche schwarzhaarige Kind glitt auf dem Blut des letzten Opfers aus und fiel auf die Knie.
    Oscuro hatte nicht lange gebraucht, um den neuen keilförmigen Fleck nahe der Spitze des Vorsprungs zu erschaffen. Er arbeitete mit einem Eifer, der Lucero krank machte, vergoß Blut und produzierte Leichen im Kampf gegen die Musik, drängte immer weiter, bis die dunkle Barriere der Sängerin des Liedes sehr nahe kam.
    Die schwarze Linie tastete sich um die Quelle des Lichts herum.
    Jetzt nahm Oscuro die Hand des Mädchens mit der Grazie eines Prinzen beim königlichen Ball und half ihm auf die Beine.
    Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid. Bei jeder Wiederholung stellte Lucero sich vor, daß der Fleck auf ihrer Seele schwächer und schwächer wurde, bis er fast verschwunden war. Verschwunden war auch ihr seltsamer Blutdurst, die perverse Manifestation ihrer Sehnsucht nach der Macht, die dem Blut

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