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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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ergebenden Konsequenzen genügend Einfluß, um in der ganzen Welt Hebel in Bewegung zu setzen. Vor Dunkelzahns Tod war sie die Stimme des Drachen gewesen und hatte seine telepathischen Reden für die Welt übersetzt. Außerdem hatte sie seine Präsidentschaftskampagne geleitet, und zwar mit Hingabe und äußerster Intelligenz.
    Jetzt, nach dem Anschlag, war Nadja die Leiterin der Draco Foundation, einem neuen Megakonzern, der aus den größeren Besitzungen des Drachen gebildet worden war. Außerdem war sie für das Amt des Vizepräsidenten der UCAS nominiert. Ein Wink ihrer makellos manikürten Finger, und Leute in den entferntesten Winkeln der Erwachten Welt beeilten sich, ihren Wünschen nachzukommen.
    Ryan lächelte, als er an Nadja dachte, an die Schönheit ihres Gesichts, ihren kurvenreichen Körper, ihr unbeirrbares Pflichtgefühl, ihren scharfen Intellekt und unbestechlichen Verstand, ihre befehlsgewohnte Aura. All das besaß sie, und all das hatte sie ihm angeboten, rückhaltlos und mit einer tiefen, dauerhaften Liebe und einem gleichermaßen starken Vertrauen, das ihm den Atem zu rauben drohte. Es verblüffte ihn, daß eine derart tüchtige, fähige Frau in den wenigen Momenten, die sie allein zusammen verbrachten, so sanft und zärtlich sein konnte.
    Wenigstens war es früher so gewesen ...
    Mit einem dumpfen Schlag und dem Jaulen bremsender Düsentriebwerke setzte die Platinum III auf der Landebahn auf. Ryan stand auf, knöpfte seinen Haifischhautmantel zu und nahm seinen Koffer. Äußerlich sah er wie ein ganz gewöhnlicher hochrangiger Exec aus, aber unter der Verkleidung verbargen sich natürliche Haut und magisch verstärkte Muskeln. Unter der Armanté-Garderobe steckte ein Arsenal, bei d essen Anblick ein Waffenfetischist vor Neid grün geworden wäre. Pistolen und Wurfpfeile, Granaten und Messer, alles gut verborgen.
    Die Maschine rollte aus, und Ryan ging nach vorn, wo ihm Dhin begegnete, der soeben das Cockpit verließ. In Dhins knorrigem Gesicht sah Ryan einen Spiegel seiner eigenen Erschöpfung. Der Ork trug einen braunen Anzug, der ihm etwas zu klein zu sein schien und über der tonnenförmigen Brust und den muskulösen Armen spannte, aber der Eindruck trog. Der Anzug verdeckte sehr wirkungsvoll die beiden vernickelten Pistolen vom Typ Savalette Guardian unter den Armbeugen. Dhins faltige Lippen teilten sich zu einem Grinsen, bei dem er gelbliche Zähne und einen abgebrochenen linken Hauer zeigte. »Ende der Reise - alles aussteigen.«
    Der Ork drückte auf den Knopf, der das Druckschott öffnete. Dumpfe, feuchte Hitze überflutete die kühle Kabine und brachte einen vertrauten Gestank mit sich, den Ryans magisch verstärkter Geruchssinn mühelos wahrnahm. Es war der Gestank des Schlachtfelds, ein verbrannter, toter Geruch, der von beispielloser Gewalt und ungeheurem Leiden kündete.
    Dhin rümpfte seine platte Nase. »Das stinkt so, als sei da draußen irgendwas gestorben.«
    Ryan nickte. »Ist es auch.« Dann trat er hinaus in den schwülen Nachmittag.
    Als er die Stufen zum heißen Rollfeld hinunterging, war Ryan sich der Tatsache bewußt, daß Dhin dicht hinter ihm war. Die Haltung des Orks konnte er sich lebhaft vorstellen: Wie seine Augen die Landebahn nach möglichen Gefahrenquellen absuchten, eine klo bige Hand in der Anzugjacke vergraben und bereit, beim ersten Anzeichen von etwas Verdächtigem eine Guardian zu ziehen. Er würde seine Leibwächterrolle bis zum äußersten ausreizen.
    Ryan erreichte den Boden, und Ausbildung und Instinkte lösten höchste Alarmstufe in ihm aus, während seine Sinne jede Nuance der stinkenden Brise und jeden möglichen Hinterhalt in den umliegenden Gebäuden prüften, wo sich ein Heckenschütze verbergen mochte, und seine Infrarotsicht nach Wärmequellen an Orten suchte, wo es eigentlich keine geben durfte. Sein Gehör unterdrückte automatisch die dumpfen Hintergrundgeräusche, die es auf jedem geschäftigen Flughafen gab, und suchte nach jenem einen Laut, der nicht dorthin gehörte, der Gefahr heraufbeschwor.
    Ryan konzentrierte sich, als er den beiden Limousinen entgegenstrebte, und wechselte auf Astralsicht, um auch auf dieser Ebene nach Gefahren Ausschau zu halten. Er entdeckte nichts Außergewöhnliches.
    Die Limousinen waren pechschwarze Mitsubishi Nightskys, deren schnittige Karossen auf Hochglanz poliert waren und das Sonnenlicht in einem Regenbogen leuchtender Farben widerspiegelten. Auf den Seitentüren prangte das holografische Logo der Draco

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