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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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ich ein Abfangteam schicke?«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Wir kümmern uns selbst darum. Dhin wird Sie mit den Fahrzeugdaten und allen Informationen versorgen, die er hat. Überprüfen Sie den Wagen von Ihrem Ende aus. Wenn ich in drei Minuten nichts von Ihnen gehört habe, schlagen wir zu.«
    »Verstanden, Quecksilber. Gute Jagd.« Carlas Gesicht verschwand vom Bildschirm.
    Ryan zog seine Anzugjacke aus, krempelte die Ärmel seines Hemds hoch und holte die mattschwarze Ingram Warrior Maschinenpistole aus ihrem maßgeschneiderten Futteral an seiner Hüfte. Er prüfte das Magazin, dreißig Schuß, einer davon in der Kammer. Ryan zog den Schalldämpfer aus dem dazugehörigen Halfter und schraubte ihn auf den Lauf der Ingram. Als Ki -Adept folgte er dem Lautlosen Weg und achtete wann immer möglich auf Stille und Verstohlenheit.
    Ryan legte die schallgedämpfte Ingram neben sich auf den Sitz und griff dann in die Innentasche seiner Anzugjacke, um den MGL Mini-6 Granatwerfer herauszuholen. Wiederum überprüfte er das Magazin. Sechs hochexplosive Geschosse. Einer Eingebung folgend, zog er ein weiteres Magazin aus der Tasche. Sechs Phosphorgranaten.
    Das Magazin mit den Explosivgeschossen stopfte er in das Futteral, in dem zuvor die Ingram gesteckt hatte, und lud den Werfer mit den Phosphorgranaten. Außerdem hatte Ryan noch seinen üblichen Brustgurt mit Betäubungswurfpfeilen, die er vorzugsweise benutzte. Aber wenn die Dinge nicht so liefen, wie er es erwartete, würde das Phosphor seine Verfolger aus ihrem Fahrzeug treiben und die Ingram den Rest erledigen. Er hoffte nur, daß es dazu nicht kam.
    Drei Minuten verstrichen, ohne daß Carla Brooks sich meldete. »Dhin, Statusmeldung«, sagte Ryan zu dem Ork.
    »Sie sind noch bei uns.«
    »Abstand?«
    »Sie hängen zweihundert, zweihundertfünfzig Meter zurück.«
    Sie hatten den Abstand nicht verringert. Das an sich war merkwürdig. Sie mußten wissen, daß Ryan sie entdeckt hatte.
    Irgend etwas nagte in Ryans Hinterkopf, etwas, das er übersah. Er rieb sich die Augen und verfluchte sich dafür, nicht ausgiebig geschlafen zu haben. Er war nicht so hellwach, wie er sein mußte, und in der Welt der verdeckten Unternehmungen war Trägheit des Geistes gleichbedeutend mit einem raschen Tod.
    An ihrer Stelle hätte Ryan eines von zwei Dingen getan. Entweder hätte er sich zurückfallen und ein Reserveteam die Verfolgung übernehmen lassen, vorausgesetzt es gab eines, und Ryan mußte annehmen, daß dies der Fall war. Wenn kein Reserveteam verfügbar war, wäre Ryan in Angriffsposition gegangen, bevor das Opfer die Zeit hatte, Abwehrmaßnahmen zu ergreifen.
    Das leise Unbehagen wollte nicht verschwinden, ein vertrautes Zwicken, das er einfach nicht einordnen konnte. Fast ein Gefühl des déjà vu. Diese ganze Situation kam ihm irgendwie bekannt vor, aber dennoch konnte er sie nicht unterbringen.
    »Hätten wir die Möglichkeit, sie abzuhängen?« fragte Ryan.
    Dhins Kichern war kalt und humorlos. »In diesem Schiff? Sie fahren einen frisierten Eurocar. Schnittig, schnell und, welch Überraschung, leicht gepanzert. Keine Chance, ihnen wegzufahren.«
    »Haben wir irgendwelche Drohnen an Bord?«
    Nach einer kurzen Pause: »Ja, eine.«
    »Überwachung oder Angriff?«
    Dhin lachte wieder. »Tja, ich schätze, Angriff faßt es wohl zusammen, weil das alles ist, was sie kann. Es ist eine modifizierte Stealth Sniper II, aber jemand mit einer Vorliebe für Feuerkraft hat sämtliche Panzerung entfernt und das Präzisionsgewehr durch eine Minikanone ersetzt. Sie hat ziemlich heiße Munition, mit der sie den Eurocar in zwei Hälften zerlegen kann, aber ein Treffer mit einer Fliegenklatsche, und die Drohne war einmal.«
    Ryan lächelte.
    »Boß, soll ich sie von der Straße drängen?«
    Ryan dachte kurz über diese Möglichkeit nach, bevor er sie verwarf. »Nein, das Resultat wäre zu ungewiß. Außerdem würden wir hier eine ganze Menge unerwünschtes Aufsehen erregen.«
    Ryan beugte sich zum Telekom vor und rief eine Straßenkarte vom Herzen des DCer Sprawls auf. Das Konturgitter erschien und zeigte ihre Position auf der George-Mason-Gedächtnisbrücke. Wenn Ryan sich die Zeit genommen hätte, aus dem Fenster des Nightsky zu schauen, hätte er das Smog-vernebelte Sonnenlicht auf dem vergifteten Wasser des Potomac funkeln gesehen.
    »In Ordnung, Dhin, folgender Plan. Nimm nach dem Jefferson-Denkmal die Vierzehnte am Weißen Haus vorbei.«
    »Willst du, daß sich die Bundespolizei um sie

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