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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Er schrie auf und Burnout ebenfalls, als der Geist mit aller Kraft zudrückte und dabei die mechanischen Stiche von Burnouts Spornen in Hals und Gesicht ignorierte.
    Lethe wehrte sich, versuchte den Schmerzen, dem stinkenden Übel zu entkommen. Er warf sich mit aller Kraft gegen die Fasern des magischen Netzes, das ihn in Burnout festhielt. Lethe konzentrierte sein ganzes Wesen auf eine Richtung in dem Bemühen, nur eine einzige der Fasern zu zerreißen.
    Die Faser riß nicht, sondern dehnte sich nur. Weg von der Enge von Burnouts Körper, weg von den Schmerzen. Lethe verstärkte seine Bemühungen noch einmal, und plötzlich kam er mit dem Drachenherz in Kontakt.
    Wie kühles Wasser in der Wüste linderte das Herz seine Qualen und erfüllte ihn mit seiner herrlichen reinen Macht. Ohne nachzudenken benutzte Lethe das Herz als Quell für seine Kräfte und schlug mit einem Blitz aus reiner Energie zu, der den Blutgeist in Fetzen riß und seine Essenz in alle astralen Winde zerstreute.
    Burnout fiel zu Boden und lag einen Moment lang still. Dann sagte er laut: »Ich erkenne einen Bann, wenn ich einen sehe. Wo bist du? Zeig dich.«
    Lethe wurde langsam wieder zurück in die Enge des sich zusammenziehenden magischen Netzes gedrängt. Er versuchte sich daran zu erinnern, was er getan hatte, um Burnout zuvor seine Warnung zu übermitteln. Er verankerte seine Worte in Burnouts Gedächtnisspeicher. »Du hast keinen Grund zur Furcht.«
    Diesmal wurde ein kybernetischer Schaltkreis aktiv, und Lethe spürte, wie seine Worte über das Interface in den Verstand des Mannes weitergeleitet wurden.
    Anstatt sich zu entspannen, sprang Burnout auf und sah sich geduckt um, wobei die Waffe an seinem dritten Arm auf der Suche nach seinem unsichtbaren Gegner hin und her schwenkte. »Wie, zum Teufel, aktivierst du meinen IGS? Ich nehme es Leuten ziemlich übel, wenn sie in meinem Verstand oder meiner Cyberware herumpfuschen. Und jetzt zeig dich.«
    »Ich werde Lethe genannt, Burnout, und ich kann mich nicht zeigen, weil ich keinen Körper besitze.«
    »Ein verdammter Geist«, murmelte Burnout, während er sich vollständig erhob. »Ich habe noch nie von einem Geist mit derartiger Macht gehört. Nun, wer du auch bist, ich schätze, ich bin dir was schuldig, sowohl für die Warnung als auch für den Bann.«
    Die Maschine übersetzte. »Ich bin kein Geist, und ich nehme an, daß du weitaus weniger dankbar sein wirst, wenn du die Wahrheit erfährst.«
    »Leg dich nicht mit mir an, du astraler Wichser. Ich habe mich bedankt, und jetzt mache ich mich wieder auf den Weg. Wenn du kannst, hindere mich daran, andernfalls laß mich in Ruhe.«
    Lethe seufzte und erwartete eigentlich nicht, daß die Maschine den Laut übersetzte, war aber auch nicht überrascht, als sie es doch tat. »Ich kann dich weder an irgend etwas hindern noch kann ich dich in Ruhe lassen. Hätte ich geahnt, daß ich diese IGS-Vorrichtung benutzen kann, um mich mit dir zu verständigen, hätte ich mich schon vor Tagen bemerkbar gemacht.«
    »Invozierter Gedächtnisstimulator«, murmelte Burnout, während er sich wieder in Bewegung setzte.
    »Was?«
    »Der IGS«, sagte Burnout. »Er stimuliert mein Gedächtnis, wenn mein Geist ziellos umherwandert. Oder jedenfalls hat man mir gesagt, daß er das tut. Seit dem Absturz hat er es noch nicht einmal getan.«
    »Vielleicht liegt das an mir.«
    »Erzähl mir von dir.«
    Während sie weitergingen, schilderte Lethe ihm das Vorgefallene. Wie er Besitz von Burnout ergriffen hatte, um das Drachenherz zu schützen, und daß er nun in der Falle saß. Lethe erzählte ihm, daß er in der Lage war, Burnouts Körper zu bewegen, wenn der Cyberzombie das Bewußtsein verlor, und wie er sich an dem Boot festgehalten und sie aus dem Fluß gezogen hatte.
    »So bin ich Mercury also entkommen. Ich schätze, ich schulde dir noch mehr, als ich dachte.« Burnouts Tonfall klang zum erstenmal zufrieden. Aber danach schwieg er lange Zeit, und Lethe hatte den Eindruck, als denke er nach.
    »Burnout«, sagte Lethe. »Ich glaube, dieser Blutgeist wurde geschickt, um dich zu suchen. Aber ich glaube nicht, daß er von Ryan geschickt worden ist.«
    »Also suchen auch die Azzies nach mir«, überlegte Burnout. »Das kann schon sein. Der Geist hat versucht, mich zu betäuben. Ich bin ziemlich wertvoll für sie.«
    »Ich habe damit begonnen, die Fährte zu maskieren, die du im Astralraum hinterläßt«, sagte Lethe. »Sie ist nicht völlig unsichtbar, aber für Geister und

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