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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Foundation.
    Ryan schüttelte den Kopf. Er wäre lieber auf einem der kleineren, weniger prestigeträchtigen Flugplätze gelandet und anschließend in etwas weniger Protzigem zu Dunkelzahns Anwesen in Georgetown gefahren, wie zum Beispiel in einem gepanzerten Lieferwagen. Aber in der von der Konzernwelt und der Regierung dominierten Innenstadt von DC war diese Protzerei weniger auffällig als alles andere.
    Die Tür im Fond der vorderen Limousine öffnete sich, und ein dünner Mensch mit weißen Haaren stieg aus und ging ihnen entgegen. Der Anzug des Mannes ähnelte Ryans, obwohl er wegen der hageren Gestalt des Mannes sehr locker saß. Er lächelte. »Mr. Mercury?«
    Ryan nickte und nahm die ausgestreckte Hand des Mannes, die wie ein toter Fisch in seiner lag - schlaff, weich und feucht.
    »Ich bin Maxwell Hersh, Assistent von Miss Carla Brooks. Sie wollte Sie persönlich abholen, aber durch ihre neue Stellung in der Scott-Kommission ist sie äußerst beschäftigt. Sie läßt Sie grüßen und hofft, daß Ihre Reise ereignislos und glatt verlaufen ist.«
    Ryan grinste zum erstenmal an diesem Tag. Carla Brooks alias Black Angel - Dunkelzahns ehemalige Sicherheitsleiterin - hatte noch nie auch nur einen halb so langen Satz gebildet, ohne wenigstens sechs Kraftausdrücke zu benutzen. Jetzt war Carla die Sicherheitschefin für Nadja und die Draco Foundation und gehörte der Scott-Kommission an - einem in erster Linie politischen Komitee, welches das Attentat auf Dunkelzahn untersuchte. Ryan war froh darüber. Es gab niemanden, der besser dafür geeignet war.
    Maxwell erwiderte das Grinsen, als verstehe er Ryans Gedanken hinsichtlich der Fähigkeiten seiner Chefin. »Außerdem hat sie mir ein paar Anweisungen erteilt, obwohl sie sagte, sie würden ihnen vermutlich widersprechen, woraufhin ich darauf bestehen solle, bis Sie kurz davor seien, mich halb totzuschlagen, um Ihnen dann zu gestatten, was Sie für das beste halten. Wenn es Ihnen recht ist, überspringen wir den verbalen Schlagabtausch und beginnen gleich an der Stelle, wo Sie tun, was Sie wollen. Einverstanden?«
    Hinter Ryan hallte Dhins brüllendes Gelächter über die Landebahn.
    Ryan lächelte breiter. Er fühlte sich so gut wie schon seit Tagen nicht mehr. »Einverstanden«, sagte er. »Wie lauten Ihre Anweisungen?«
    Maxwell deutete auf die Limousine. »Zu dem Wagen gehört auch ein Rigger. Unter keinen Umständen sollte ich gestatten, daß Ihr Begleiter sie fährt. Miss Brooks scheint zu glauben, daß Sie in irgendwelche Schwierigkeiten geraten, wenn Sie sich selbst überlassen sind. Und...« Maxwell schaute von Ryan zu Dhin und maß den Ork mit einem einzigen beiläufigen Blick. »Miss Brooks scheint außerdem zu glauben, daß die Draco Foundation bald ein sehr teures Luxusautomobil verlieren wird, wenn Ihrem Begleiter gestattet wird, sich ans Lenkrad zu setzen.«
    Dhin schnaubte. »Als könnte sie es sich nicht leisten.«
    Ryan ging zu Maxwell, legte ihm einen Arm um die mageren Schultern und drehte ihn in die Richtung der Limousine. »Ich werde Ihrer Chefin sagen, daß Sie Ihr Bestes getan haben, mich von Eigenmächtigkeiten abzuhalten, und sich sogar vor den Wagen geworfen haben, um uns daran zu hindern, eine Dummheit zu begehen. Wie Carla jedoch korrekt vorausgesehen hat, wird mein Begleiter fahren. Ich nehme an, Sie finden den Weg zur anderen Limousine.«
    Maxwell nickte und öffnete die Tür im Fond des vorderen Nightsky für Ryan.
    Dhin ging zur Fahrertür, öffnete sie und bedeutete der darin wartenden Fahrerin auszusteigen, was die Frau auch tat, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Vielen Dank, Maxwell. Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
    »Gleichfalls, Mister Mercury. Möge Ihre Reise zügig verlaufen und ihren Zweck erfüllen.«
    Ryan lächelte und schloß die Tür. Sekunden später fuhr die Limousine durch das Tor der Ausfahrt und fädelte sich in den spärlichen Verkehr ein. Allein in dem üppig eingerichteten Fond und auf einem Polster, das sich jeder Kontur seines Körpers anzupassen schien, verlor sich seine gute Laune wieder. Sein Ver stand weigerte sich einfach abzuschalten, weigerte sich zuzulassen, daß er sich entspannte.
    Bei der Bergung des Drachenherzens war alles schiefgegangen, und zum erstenmal seit dem Tod seiner Eltern hatte Ryan versagt. Er war dieses Gefühl nicht gewöhnt und wollte sich auch nicht daran gewöhnen. Sein Magen hatte sich verkrampft, und dumpfe Schmerzen zuckten durch seine Eingeweide.
    Er

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