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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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erinnerte sich wieder an Dunkelzahns Botschaft, die ihm vor ein paar Tagen von einem Geist übermittelt worden war, der selbst nach dem Tod des Drachen noch irgendwie gebunden gewesen war.
    »Dein Auftrag lautet, das Drachenherz zur metaplanaren Stelle des großen Geistertanzes zu bringen und ihn der Frau zu geben, deren Lied die Zacke schützt. Sie heißt Thayla. Ich wiederhole das noch einmal, Ryanthusar, weil es so wichtig ist. Hole das Drachenherz und bringe es zur metaplanaren Stelle des Großen Geistertanzes - zur Brücke, die nicht fertiggestellt werden darf.
    Um deinen Auftrag zu erfüllen, mußt du dich der Dienste eines mächtigen Magiers versichern, der das Ritual beherrscht, dich und das Drachenherz auf die Metaebenen zu bringen. Dieser Magier muß der Sache ebenfalls absolut ergeben sein. Unter all meinen Freunden gibt es nur zwei, auf die diese Kriterien zutreffen ...
    Ich habe dir von den Zyklen der Magie erzählt, aber bisher hat es noch niemand gewagt, sie so zu manipulieren, wie das jetzt der Fall ist, und damit dieses Zeitalter so bald in diesem Manzyklus an den Rand der Zerstörung zu bringen. Die Entdeckung eines Locus durch Darke könnte das verheerendste Ereignis der gesamten Geschichte sein. Wenn der metaplanare Abgrund überbrückt wird, bevor wir bereit sind, werden wir alle leiden. Alle Lebewesen werden sterben.
    Alle Lebewesen.
    Die anderen Drachen sind zu überheblich und glauben, sie könnten sich in ihren Höhlen verstecken, wie sie es immer getan haben. Doch wenn der Feind kommt, werden die Ungeheuer in der Lage sein, unsere Technologie einzusetzen, um unsere Höhlen zu finden und in sie einzudringen. Diesmal ist kein denkendes Wesen sicher. Je mehr das Mananiveau ansteigt, desto schmaler wird der Abgrund, bis der Feind ihn auch ohne Brücke überqueren kann. Doch diesmal wird es keine Möglichkeiten geben, sich zu verstecken. Die Technologie verändert alles. Keine Magie kann vor ihr schützen.
    Diesmal also kein Verstecken, sondern Krieg. Wir müssen uns vorbereiten. Wir müssen die Zeit gewinnen, die wir brauchen, um unsere Technologie zu entwickeln, so daß wir die Fähigkeit besitzen, den Feind zu bekämpfen, wenn er kommt. Aber um Zeit zu gewinnen, müssen wir unsere natürlichen Grenzen schützen. Sie dürfen nicht fallen, und das Drachenherz wird dafür sorgen. Thayla wird wissen, wie sie es anwenden muß. Bring es zu ihr, bevor es zu spät ist...«
    Dann war der Geist verschwunden, da er seine Aufgabe erfüllt hatte. Ryan war wie betäubt gewesen. Wie konnte Dunkelzahn ihm so eine Verantwortung aufbürden?
    Ich will sie nicht.
    Ryan holte tief Luft und sank in die Polster. Der Auftrag war zu gewaltig, zu erschreckend, und außerdem hatte er nicht die geringste Ahnung, wie er auch nur beginnen sollte.
    Ryan war immer eine Waffe gewesen, die vom Großdrachen Dunkelzahn mit äußerster Präzision eingesetzt worden war.
    Jetzt war Dunkelzahn tot. In einer gewaltigen Explosion gestorben. Verdampft.
    Ryan war zwar als Waffe nicht stumpf geworden, aber es gab keine Hand mehr, die ihn führte. Jetzt war er auf sich allein gestellt.
    Seit seiner Feuerprobe bei Roxborough dachte Ryan häufiger an sich. Daran, was er vom Leben wollte. An die Annehmlichkeiten des Lebens, die andere genossen. Annehmlichkeiten wie ein Heim und eine liebevolle stabile Beziehung.
    Annehmlichkeiten, die Ryan sich noch nie gegönnt hatte.
    Dhins Stimme unterbrach seine Grübeleien. »Erwartest du Gesellschaft, Boß? Scheint so, als hätten wir einen Schatten bekommen.«
    Ryan richtete sich auf. Er holte tief Luft und sagte: »Danke, Dhin. Behalt ihn im Auge.«
    Er aktivierte sein Armbandkom und wählte Carla Brooks' Nummer. Eine Sekunde später füllte sich der winzige Bildschirm mit ihren platinblonden Haaren, der schwarzen Haut und den scharfen eifischen Zügen. Ihr Lächeln war warm, obwohl ihr Tonfall trocken war. »Aha, Quecksilber, wie ich sehe, erledigen Sie die Dinge immer noch gern auf Ihre Weise. Ich habe gerade mit Maxwell gesprochen ...«
    »Keine Zeit für Plaudereien, Black Angel. Haben Sie meine Handlungsweise vorausgesehen und unauffälligen Begleitschutz angeordnet?«
    Carlas Lächeln erlosch, und ihre Augen verengten sich. »Sie sollten mich eigentlich besser kennen. Solche Spielchen spielen wir zwei nicht miteinander. Ihrem Gesichtsausdruck entnehme ich, daß Sie unerwünschte Gesellschaft bekommen haben.«
    Ryan nickte.
    Carlas Miene nahm einen Ausdruck der Besorgnis an. »Wollen Sie, daß

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