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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Dach. Gerade die richtige Größe für einen Drachen, um eintreten zu können, ohne seine Gestalt ändern zu müssen.
    Während Matthews ausstieg, stand Ryan wie verzaubert da. Alle Sorgen waren vergessen.
    Nadja kam in einem schlichten smaragdgrünen Kleid die Treppe herunter. Sie war groß und schlank, und ihre eifischen Züge waren umwerfender, als er sie in Erinnerung hatte. Irgend etwas hatte sie mit ihren Haaren gemacht. Die ebenholzfarbenen Strähnen rahmten die Porzellanhaut ihres herzförmigen Gesichts ein.
    Ohne nachzudenken, setzte Ryan sich in Bewegung. Sein ganzer Verstand geriet bei ihrem Anblick ins Schwimmen, hielt nach irgendeinem Zeichen Ausschau. Dann war sie in seinen Armen und sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergraben. Ryan sog den Duft ihrer Haut ein.
    »Ich habe dich vermißt«, sagte er, als sich ihre Arme um seinen Hals legten. »Es tut mir so leid.«
    Nadjas zierliche Hand strich ihm über den Kopf. »Schsch, mein Schatz. Alles ist verziehen.«
    Er drückte ihren geschmeidigen Körper an sich und zerquetschte sie beinahe in dem Bemühen, alles an ihr gleichzeitig zu berühren. Sie küßte ihn, zärtlich und innig, eine Geste, die in krassem Gegensatz zu seiner ungestümen Umarmung stand.
    Der Augenblick wurde durch eine Stimme von weiter oben ruiniert, die in einem schleppenden Tonfall sprach, ein Beleg für eine in den Konföderierten Amerikanischen Staaten verbrachte Kindheit. »Tja, nun, ich hasse es, diese rührende Szene zu unterbrechen, aber die Zeit ist knapp.«
    Ryan löste sich von Nadja. Auf der obersten Stufe stand ein Mann von etwa vierzig mit dichten schwarzen Haaren mit einer einzigen schneeweißen Strähne und tiefen Geheimratsecken. Sein Gesicht war breit, Kiefer und Kinn kräftig, die Lippen sehr dünn. Buschige Augenbrauen wuchsen zwischen dunkelbraunen Augen zusammen, die ständig überallhin schauten und denen nichts entging.
    Plötzlich richteten sich diese Augen auf Matthews. »Ah, Agent Matthews, wie ich sehe, nehmen Sie Ihre Überwachungsaufgaben ernst, obwohl ich angenommen hatte, Sie würden Mr. Mercury in Ihrem eigenen Wagen beschatten. Was ist mit Ihrem Partner geschehen?«
    Matthews blinzelte im Sonnenlicht und zuckte die Achseln. »Wir hatten ein paar Probleme mit dem Wagen. Mister Mercury war so nett, mich mitzunehmen, während Phelps bei unserem Wagen geblieben ist.«
    Quentin Strapps buschige Augenbrauen verengten sich. »Darüber reden wir später noch.«
    Matthews lächelte. »Davon bin ich überzeugt, Sir. Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Nadja nahm Ryans Hand und führte ihn die Stufen hinauf. Aus der Nähe war Quentin Strapp eher klein, aber breitschultrig und stark. Ohne nachzudenken, wechselte Ryan auf Astralsicht und sah zu seiner Überraschung, daß Strapps Aura unbeeinträchtigt war. Mit Ausnahme einer Datenbuchse hinter dem rechten Arm war der Mann vollkommen unvercybert. Vielleicht ist er ein Magier.
    »Quentin Strapp«, sagte Nadja mit honigsüßer Stimme, die Ryan wieder in die physikalische Welt zurückholte, »ich möchte Ihnen Ryan Mercury vorstellen. Ryan, das ist Quentin Strapp. Mister Strapp hat seinen vollen Terminkalender extra umgestellt, um sich heute nachmittag mit dir zu treffen.«
    Ryan verstand ihren Wink. Sie befand sich in äußerstem Alarmzustand. Alle Schutzschirme waren hochgefahren, während äußerlich nur eine glatte, freundliche Fassade sichtbar war. Er lächelte und streckte die Hand aus. »Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich habe viel Gutes über Sie gehört. Es heißt, wenn jemand herausfinden kann, was mit dem Präsidenten geschehen ist, dann sind Sie der richtige Mann dafür.«
    Strapp nahm Ryans Hand, schüttelte sie genau einmal und ließ sie dann wieder los. »Sollen wir ins Haus gehen? Von diesen verdammten Blumen bekomme ich Kopfschmerzen.«
    Nadja lächelte und deutete auf die Tür, wobei sie Ryans Hand noch einmal drückte, bevor sie sie losließ. »Selbstverständlich. Wenn Sie bitte eintreten wollen.« Sie wandte sich dem Eingang zu und nahm erst jetzt ihren Sekretär Gordon Wu zur Kenntnis, der in der Tür stand und alles mit aufmerksamer Eindringlichkeit beobachtete. Der zurückhaltende Asiat begrüßte Ryan mit der Andeutung eines Kopfnickens. Zweifellos zeichnete er alles mit seiner Cyberkamera auf.
    Nadja sah Wu an, während sie Strapp ins Haus führte. »Mein Arbeitszimmer dürfte der richtige Rahmen für ein vertrauliches Gespräch sein.«
    Ryan verstand die Botschaft. Strapp war gefährlich, extrem

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