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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Strapp, weil er seine Heimkehr störte. Ryan unterdrückte seinen Ärger rasch, als sie Nadjas Arbeitszimmer betraten. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.
    Das Durcheinander sprach Bände, wie ausgefüllt Nadjas Tag seit Dunkelzahns Tod war. Sim-aufgezeichnete beeidete Ausagen lagen verstreut auf ihrem riesigen Schreibtisch, während sich auf mehreren Tischen an der Rückwand des Raums schriftliche Anfragen stapelten, die alle an die Draco Foundation gerichtet waren. Memos aus Präsident Kyle Haeffners Büro waren nach Datum geordnet. Zweifellos hatten sie mit ihrer Nominierung für den freien Posten des Vizepräsidenten zu tun.
    Nadja war sehr beschäftigt.
    Ryan betrachtete sie eingehend, als sie sich umdrehte, und versuchte objektiv zu sein, sich seinen Scharfblick nicht durch seine Gefühle für sie trüben zu lassen. Ja, er konnte den Streß sehen, den Druck, unter dem sie stand. Sie sah immer noch bezaubernd aus, aber die Erschöpfung lauerte wie ein Ungeheuer unter der Oberfläche eines stillen, wunderschönen Sees, das jeden Augenblick aus dem Wasser schießen konnte.
    »Mister Strapp, bitte nehmen Sie doch Platz.« Nadja deutete auf einen der beiden hochlehnigen Ledersessel vor ihrem Schreibtisch, während sie um ihn herumging, um sich auf ihren Schreibtischstuhl zu setzen.
    Ryan nahm Platz, aber Strapp blieb stehen. »Vielen Dank, aber es wird nicht lange dauern.« Er zückte einen kleinen Audiorecorder und zeigte ihn Nadja und Ryan. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich unser Gespräch aufzeichne?«
    »Absolut nicht.«
    Gordon Wu schloß die Tür und blieb einfach im Zimmer stehen.
    Strapp wandte sich an Ryan. »Mister Mercury, ich bin sicher, Sie haben eine Ahnung, warum ich hier bin.«
    Ryan nickte. »Natürlich, und ich werde Ihnen auf jede mir mögliche Weise helfen. Den Mörder des Präsidenten zu finden, ist von vorrangiger Wichtigkeit sowohl für das Land im allgemeinen als auch für mich im besonderen.« Ryan gestattete sich ein Stirnrunzeln. »Dunkelzahn und ich standen uns sehr nahe, und ich fühle mich schuldig, weil ich nicht hier war, als es geschah. Ich denke immer wieder, daß ich vielleicht etwas hätte tun können. Ich weiß nicht, was, aber ich glaube trotzdem, ich hätte das Geschehene vielleicht verhindern können, wäre ich nicht außer Landes, sondern hier in Washington gewesen.«
    Strapp stand einen Moment lang schweigend da, wandte den durchdringenden Blick jedoch nicht einen Sekundenbruchteil von Ryans Gesicht. »Natürlich. Trotzdem würde ich Ihnen gern ein paar Fragen darüber stellen, wo Sie sich zum Zeitpunkt des Attentats aufgehalten haben. Einfache Routine, wie Sie verstehen werden, aber ich muß Sie dennoch darauf hinweisen, daß ich ein Magier bin und den Wahrheitsgehalt einer Aussage erkenne.«
    Ryan begegnete seinem Blick und fand darin trotz des warmen Tonfalls nichts als kalte Berechnung. »Natürlich.«
    »Nun gut, also fangen wir an. Sie sagten, Sie seien außer Landes gewesen. Ist das korrekt?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    Ryan lächelte. »Ich habe mich um einige von Dunkelzahns Geschäftsinteressen in Aztlan gekümmert.«
    Strapp lächelte. »Tatsächlich? Das ist ein ziemlich finsteres Land für eine Geschäftsreise.«
    Ryan nickte. »Ich will Ihnen nichts vormachen. Die Reise war nicht ganz ungefährlich.«
    »Gibt es jemanden, der Ihren Aufenthalt in Aztlan bestätigen kann? Hatten Sie vielleicht noch jemanden bei sich?«
    Ryan runzelte die Stirn. »Ich war allein.«
    »Ich verstehe.«
    »Carla Brooks kann für mich bürgen, Mr. Strapp.«
    »Ja, vielleicht ist das der Fall, aber Ms. Brooks war zum Zeitpunkt des Attentats hier in Washington.«
    »Ich habe kurz vor der Explosion mit ihr am Telekom gesprochen.«
    Strapp lächelte und zeigte gelbliche Zähne hinter seinen dünnen Lippen. »Ist das derselbe Anruf, den der Präsident kurz vor dem Anschlag erhielt?«
    Wiederum nickte Ryan. »Ja. Carla hat mich mit Dunkelzahn verbunden. Ich hatte entdeckt, was ich suchen sollte, und strikte Anweisung, ihn in diesem Fall sofort anzurufen. Ich befolge meine Befehle.«
    Strapps Blick wurde noch durchdringender. »Was haben Sie entdeckt?«
    Ryan schüttelte den Kopf. »So gern ich Ihnen das auch sagen würde, es steht mir nicht frei, Ihnen diese Information zugänglich zu machen.«
    Strapp wandte sich abrupt ab und begann mit einer oberflächlichen Inspektion der alten Bücher in den Regalen des Arbeitszimmers. »Mister Mercury, Sie sind nach dem Tod des Präsidenten für ein

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