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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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schlechte Nachricht überbrachte. »Danken Sie mir noch nicht. Als ich mit Strapp geredet habe, sagte er, ich solle Sie bis zu seinem Eintreffen festnehmen. Im Moment ist er unterwegs zum Anwesen.«
    »Festnehmen?«
    »Das waren seine Worte, nicht meine, Quecksilber.«
    »Diese Worte gefallen mir nicht, Black Angel.«
    »Mir auch nicht. Irgend etwas geht vor, und es sieht ganz so aus, als wollte man Sie dabei haben.«

6
     
    Die Nachmittagssonne schien auf die Felswand herab und wärmte das Gestein mit ihrer Hitze, während Lethe dem unverkennbaren und rasch lauter werdenden Dröhnen von Hubschrauberrotoren lauschte.
    Lethe kämpfte gegen den Drang an, vor den sich nähernden Hubschraubern zu fliehen. Statt dessen konzentrierte er sich darauf, sich und Burnout sowohl für physikalische als auch astrale Beobachtung unsichtbar zu machen. Der Cyberzombie preßte seinen großen, auffälligen Körper in eine schmale Felsspalte und richtete den Blick auf die drei Aztechnology-Hubschrauber vom Typ Aguilar-EX, die in bedrohlicher Angriffsformation an ihnen vorbeiflogen.
    »Sie werden mich mit Sicherheit bemerken«, sagte Burnout. »Ich versuche sie abzuschießen.« Er verankerte sich mit seinen Fersenspornen in der Felsspalte und richtete automatische Waffen auf die sich nähernden Hubschrauber.
    »Warte!« sagte Lethe. »Ich habe uns getarnt.«
    Burnout zögerte, und die drei Hubschrauber flogen vorbei und verschwanden aus ihrem Blickfeld. Burnout wartete zwanzig Minuten, bevor er aus der Spalte in der Felswand kletterte und den Aufstieg fortsetzte. »Wie hast du sie daran gehindert, uns zu entdecken?« fragte er.
    »Ich besitze die Fähigkeit, mich so zu maskieren, daß mich nur die Aufmerksamsten wahrnehmen können«, erklärte Lethe. »Diese Fähigkeit habe ich einfach auf dich ausgedehnt.«
    »Ich stehe noch tiefer in deiner Schuld.« Und trotz aller Bemühungen Lethes, das Gespräch fortzusetzen, schwieg Burnout danach beharrlich.
    Schließlich erreichten sie die Oberkante der Felswand und gingen rasch den sanft abfallenden, mit Pinien bewachsenen Hang hinab. »Gerade noch rechtzeitig«, sagte Burnout, während er durch den Wald eilte.
    »Was meinst du?«
    Burnout kicherte. »Seit dem Kampf mit dem Blutgeist bin ich auf Reserveenergie. Meine kybernetischen Teile brauchen Elektrizität, um funktionieren zu können. Und mittlerweile ist fast alles an mir kybernetisch. Noch einen Tag ohne Aufladung, und die ganze Arbeit wäre vergebens gewesen. Wir wären bewegungsunfähig gewesen und dort gestorben, wo wir umgefallen wären.«
    »Du kannst dich hier aufladen?« Lethe konnte nichts außer hohen Pinien ringsumher entdecken.
    Burnout lachte. »Ja. Hör doch.«
    Lethe konzentrierte sich auf Burnouts Gehör, und plötzlich vernahm er durch die leisen Geräusche der Wildnis ein schwaches Hupen. »Zivilisation.«
    »Ist das nicht wunderbar? Aber es kommt noch besser. Laut GPS ist der Ort unmittelbar vor uns ein winziger Fliegendrek namens Kooskia direkt an der Kreuzung der Highways Dreizehn und Zwölf. Außerdem befindet sich dort zufällig ein Versorgungsdepot für die automatisierten Lastzüge, die über diese Autobahnen fahren. Mehr Energie für mich, als ich brauche. Wir können einfach hingehen und uns soviel nehmen, wie wir brauchen.«
    Lethe dachte darüber nach. »Das Depot wird bewacht sein, oder nicht? Ich bezweifle, daß die Wachen dir ohne irgendeine Form von Bezahlung Energie abtreten.«
    Burnout lachte. »Wie wollen sie mich daran hindern? Ein Blick in dieses Gesicht, und sie laufen wahrscheinlich schreiend in die Nacht. Diejenigen, die das nicht tun, werden sterben.«
    Lethe gefiel die Vorstellung nicht, Unschuldige zu töten, und wollte gerade seinen Standpunkt klarmachen, als ihm ein anderer Gedanke kam. »Burnout, etwas beunruhigt mich. In der kurzen Zeit meiner Bekanntschaft mit Ryan Mercury habe ich erfahren, daß er sehr gewissenhaft, intelligent und äußerst methodisch ist. Wäre das nicht genau der Hinweis, nach dem er Ausschau halten wird?«
    Burnout zuckte die Achseln. »Dieses Risiko muß ich eingehen. Wir hatten Glück, daß er uns bisher noch nicht gefunden hat, und ich werde versuchen, in das Depot einzudringen, ohne daß jemand etwas merkt, aber ich brauche die Energie, um mich bewegen zu können. Ich muß den Kodiak möglichst schnell erreichen. Außerdem, selbst wenn er die Fährte hier aufnimmt, wird er sie wieder verlieren, wenn wir die Straße erreichen.«
    Ein paar Minuten später näherte

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