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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Ben.
    „Auch nicht schlecht“, meinte Herr Norbert. „Doch zurück zum Thema. Wo war ich stehengeblieben? Ach, ja:  Im Jahr 244 der alten Zeitrechnung schließlich ersann also eine ältere Dame namens Birnbaumia einen Plan, um den Heiligen Stein zu entwenden. Was sie damit wohl vorhatte, bleibt bis heute im Dunkeln. Sie lenkte den Jongleur unter Zuhilfenahme eines überaus wohlriechenden Apfelkuchens ab, während ihre  Halbschwester Klothilde sich dem Stein näherte. Der Plan scheiterte natürlich kläglich, da der Stein Klothilde pulverisierte, sobald diese ihn berührt hatte, und außerdem der Geschmack des Apfelkuchens nicht dem Wohlgeruch desselben entsprach. Also landete Birnbaumia ohne Umschweife im Gefängnis, wo sie schließlich in hohem Alter verstarb. Am 14. März des Jahres 1007 der alten Zeitrechnung wagte sich ein Strolch namens Saaki in die Nähe des Steins...“
    Irgendwann fielen Ben die Augen zu, und nicht nur ihm. Am Ende zeugten nur noch die allgemeinen Schnarchgeräusche von der Anwesenheit der Auserwählten. Doch Herr Norbert ließ sich davon nicht beirren.
    „Ich hoffe, ihr habt euch eifrig Notizen gemacht“, beendete er drei Stunden später seinen Monolog über die Gräueltaten längst verstorbener Attentäter, Schufte und Grobiane, die er mit unzähligen Jahreszahlen und Ortsangaben garniert hatte. „Ich wünsche euch einen guten Hunger. Mahlzeit!“
    Endlich erwachten die Kandidaten nacheinander aus ihrem Koma und legten ihre Bücher und kaum genutzten Hefte zur Seite. Binnen kürzester Zeit war der Gemeinschaftstisch zum Mittagessen gedeckt worden. Ben war heilfroh, dass er erst für den nächsten Tag zum Küchendienst eingeteilt war. Doch mit Grauen dachte er bereits an seine erste Prüfung im Fach Geschichte, denn er hatte während des ganzen Vormittags kein einziges Wort des Gelehrten mitgeschrieben. Das nächste schlechte Gewissen holte ihn ein, als er gerade seinen Vanillepudding in sich reinschaufelte: Nessy winkte ihm von der anderen Seite des Tisches kurz zu und wendete sich schließlich wieder ihrem eigenen Nachtisch zu. Sofort fiel Ben wieder siedend heiß ein, dass er sich noch keinen Wetteinsatz aus seiner Welt für das Mädchen aus dem Zentrum hatte einfallen lassen. Die Auswahl war nun wahrlich auch nicht besonders groß. Ben hoffte, bis zum Abend möge ihm noch etwas einfallen.
    Nach dem gemeinsamen Essen blieb Ben noch eine Viertelstunde Zeit, endlich einmal sein neu erworbenes Radio auszuprobieren. Jemand hatte eine abenteuerliche Konstruktion mit Kabelbindern an einem der Stützpfeiler des Schlafzeltes befestigt, und Ben glaubte, dass es sich um eine Art Steckdose handeln musste. Also schloss er das kleine Radio an und schaltete es ein. Zuerst hörte er nur ein Rauschen, woran auch sein wildes  Drehen  an  diversen  Knöpfen  und  Reglern  nichts  änderte.  Schließlich  brachte  er  die Antenne in verschiedene Positionen, doch der einzige Erfolg, der ihm beschieden war, lag darin dass das Rauschen mal zu- und mal abnahm. Mehr war dem Radio einfach nicht zu entlocken.
    „Schlechter Empfang hier“, sagte Rippenbiest, der gerade ins Zelt marschiert kam, um seine Waffen kurz noch zu inspizieren und gegebenenfalls erneut zu polieren. „Unser Zelt liegt weit entfernt von den Sendemasten des Zentrums. Versuchs doch mal mit Kurzwelle. Die kann man sogar bis in die Taurenebene empfangen.“
    „Ihr hört Radio?“
    „Klar, wenn wir nicht gerade kämpfen, schmieden, jagen oder unsere Waffen polieren, hören wir gerne mal ein wenig Marschmusik. Aber leider ist die Senderauswahl nicht besonders groß, da wir mindestens ebenso weit weg vom Zentrum leben.“
    „Und Fernsehen habt ihr auch?“
    „Nein. Das kenne ich nur aus meinen gelegentlichen Besuchen im Zentrum. Außerdem steht im Versammlungszelt ein Gerät, hab ich mir sagen lassen. Aber was soll ich großartig fernsehen? Das wahre Leben ist doch viel interessanter, findest du nicht?“
    „Da hast du wohl Recht“, antwortete der Erdenjunge und versuchte das kleine Radio auf Kurzwellenempfang einzustellen. Rippenbiest schärfte gerade sicherheitshalber noch einmal seine Axt, als Ben endlich erste vernehmbare Worte aus seiner Neuerwerbung vernahm. Begleitet von Rauschen, aber dennoch zu verstehen.
    „...wir nun zu Platz 18 unserer beliebten Zentrums-Hitparade. Brian Zahnloski mit seinem Sommerhit Sunburn In My Face. Viel Spaß wünscht Radio Zentrum...“
    Danach ertönte ein ziemlich belangloses

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