Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
uns vorzustellen. Wie unaufmerksam von uns. Tut uns echt total leid. Mein Bruder hier heißt Stotterbär und mein Name ist Fielmann.“
„Und ich bin der Weihnachtsmann“, antwortete Ben patzig. „Fielmann und Stotterbär? Ihr wollt mich wohl verarschen? Sagt endlich, was ihr von mir wollt, oder haut ab von hier!“
„W-w-w-w-was ist denn an unseren N-n-n-n-namen so schlimm?“, fragte Stotterbär.
„Weiß ich auch nicht“, antwortete Stotterbärs Bruder. „Aber überlasse mir am besten das Reden, sonst stehen wir Morgen noch hier.“
„Ist g-g-g-gut, Fielmann.“
„Na schön“, gab sich Ben schließlich geschlagen. „Gehen wir mal davon aus, dass dies tatsächlich eure Namen sind, so albern sie in meinen Ohren auch klingen. Ich weiß aber immer noch nicht, was ihr von mir wollt. Seid ihr Psychopathen, Massenmörder oder Allerweltsbekloppte?“
„Weder noch, junger Mann. Doch bevor wir dich über unser Anliegen aufklären können, muss ich wissen, ob du wirklich Benjamin Engelbert Nebel bist. Die Beschreibung, die man uns von dir gab, war zwar ziemlich exakt, aber man weiß ja nie.“
„Ja, verdammt, ich bin es. Auch wenn ich meinen Zweitnamen hasse. Ben reicht. Wollt ihr vielleicht noch meinen Ausweis sehen? Den hab ich leider nicht dabei, müsst ihr wissen.“
„Nein, nein, den brauchen wir nicht. Wir waren uns auch so sicher, dass du es bist. Wir wollten es nur auch aus deinem Munde hören. Schließlich erwarten dich wichtige Aufgaben.“
„Wovon reden Sie? Hausaufgaben mache ich grundsätzlich erst Sonntagabends. Falls überhaupt. Und wie Lehrer seht ihr mir sowieso nicht aus.“
„Keine Hausaufgaben, keine Lehrer“, erwiderte Fielmann.
„Wir sind T-t-t-t-torhüter“, ergänzte dessen Zwillingsbruder.
„Cool, dann ab zwischen die Pfosten mit euch. Ich mach gleich mit meinem Elfertraining weiter.“
„Du verstehst uns falsch, Ben. Nicht diese Art von Torhütern. Wir arbeiten für das Büro für den Weltentransfer. Wir hüten das Tor in eine andere Welt.“
„Macht bloß, dass ihr wegkommt, ihr Spinner!“, schimpfte Ben und machte sich wieder auf den Weg zum Elfmeterpunkt. Sogleich folgten ihm die Zwillinge, die übrigens noch in denselben Klamotten des Vortages herumliefen, in Richtung Tor.
„H-h-h-halt!“ rief, beziehungsweise stotterte Stotterbär.
„Wir sind keine Spinner. Wir sagen die Wahrheit. Bitte hör uns zu“, bat Fielmann.
Auf dem Weg zum Tor drehte Ben sich zu den beiden Folgenden um und ergriff das Wort. „Das Tor in eine andere Welt, ja? Wo steht eure versteckte Kamera? Oder seid ihr aus dem Irrenhaus entflohen?“
„Keine Kamera, kein Irrenhaus“, antwortete Fielmann. „Bitte hör dir an, was wir zu sagen haben, dann kannst du immer noch entscheiden, ob du uns glaubst oder nicht. Am Ende wird es sowieso deine eigene Entscheidung sein, was du tun wirst. Bitte tue uns diesen einen Gefallen, und hör uns zu. Danach werden wir uns ohne Weiteres für immer von dir verabschieden, wenn du es dann noch wünschst. Es ist wirklich sehr wichtig.“
Fielmann und Stotterbär grinsten nun nicht mehr; vielmehr hatten ihre Gesichtsausdrücke eine flehentliche Tendenz angenommen. Ben ließ den Ball zu Boden fallen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Gut. Dann fangen Sie an. Aber Beeilung bitte, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Und danach verschwindet ihr bitte endlich auf Nimmerwiedersehen.“
„Ist gut. Vielen Dank. Ich werde deine Zeit nicht vergeuden. Aber bitte unterbrich mich nicht, sonst verliere ich gerne mal den Faden. Was wir zu sagen haben, klingt unglaublich. Und doch ist jedes Wort wahr. Allerdings wissen auch wir längst nicht alles. Das kann dir dann der Meister erzählen, schließlich haben wir von ihm den Auftrag erhalten, dich zu suchen und nach Möglichkeit auch zu finden.“
„Dann legen Sie halt los, wenn ich sonst schon keine Chance habe, euch loszuwerden. Bin mal gespannt, was für eine drollige Geschichte ihr euch da ausgedacht habt.“
Ben legte den Ball aus der Hand und setzte sich gleich daneben ins Gras des Sportplatzes und wollte diese seltsame Veranstaltung nur so schnell wie möglich hinter sich bringen. Offenbar würden die beiden Quälgeister vorher keine Ruhe geben. Stotterbär und Fielmann setzten sich Ben gegenüber und begannen, ihre unglaubliche Geschichte zu erzählen. Die beiden stammten angeblich aus einer anderen Dimension; aus einer Welt, die man das Nichts nannte. Dort gab es einen hoch angesehenen Wächter,
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