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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Schnauzbartträger nahm sein Aktenköfferchen zur Hand, sein graues. Darin erspähte Ben einen grauen Anzug zum Wechseln sowie einige grau eingebundene Gesetzesbücher. Den größten Wälzer davon nahm sich der Beamte nun vor und studierte eifrig die Gesetze. Endlich räusperte er sich.
    „Die maßgebenden Gesetze, allen voran das Gesetz zur Mitreise von nicht registrierten Gruppen mit zahlenmäßig stärkeren Ansammlungen von beamten Kreaturen (kurz GzMnrGzsAbk), sprechen nicht dagegen, dass Sie mit uns reisen. Ich bitte jedoch, während der gemeinsamen Fortbewegung zu einem bestimmten Ziele hin alle Gesetze und Verordnungen aufs Allergenaueste einzuhalten. Danke. Schalter geschlossen, da Frühstückspause. Mahlzeit.“
    „Und die Moral von der Geschichte ist: Wir haben eine Karawane!“, freute sich Ben, jedoch immer noch kopfschüttelnd.
     
    Nach  Beendigung der beamtenrechtlichverankerten Frühstückspause ging es weiter im Programm. Die Karawane bewegte sich  (recht langsam) in Richtung Stadt der Kasathen. Allen voran die 37 Beamten, an deren Spitze der Bürovorsteher marschierte. Ein kleiner Mann mit grauem Haar, grauem Anzug, grauem kleinen Hut und einer Nickelbrille. Dahinter trabten Ben, Charly, Lisa, Nessy, Rippenbiest und ihre neuen Freunde von der Oase. Den Abschluss bildete Metzgereimeister Schmidt auf seiner Rieseneidechse. Außer Sichtweite hinter ihnen folgte eine plumpe vierbeinige Gestalt. Noch viel weiter dahinter verfolgte eine andere Gestalt auf lediglich zwei Beinen ihre unübersehbaren Spuren. Ben & Co. konnten gemächlich zu Fuß gehen, ohne Kleopatra als Reittier einsetzen zu müssen, was nicht heißen sollte, dass die weitere Reise allzu schläfrig von statten ging. Denn schließlich waren die eifrigen Beamten im Dienst und wurden pünktlich vor Ort erwartet.
    Am Ende des langen Tages in der Zwischendimension wurde endlich der gemeinsame, zweite Grillabend von Veranstalter Schmidt nachgeholt. Sogar die Beamten bekamen ein Häppchen ab, da kein Gesetz dagegen zu sprechen schien.
    Am Ende des nächsten langen Tages hatte die seltsame Karawane endlich die Stadtmauern der Kasathen erreicht. Eine große, mittelalterlich anmutende Stadt, wo nie zuvor ein Mensch gewesen war, wenn die Geschichten stimmten. Wie sollten sie also an den Wachen vorbeikommen, die am Stadttor  skrupellos alle Besucher einer Prüfung unterzogen, ob sich keine verhassten Menschen darunter befanden?
     
     
     
    *
     
     
     
     
     
     
    Kapitel  10
    Altglas und Wettkämpfe
    D er Mann in dem langen schwarzen Ledermantel schritt durch Macabra. Seine Hose war schwarz und ebenso der Hut, den er tief ins Gesicht gezogen hatte. Selbst seine Handschuhe, die er trotz der sommerlichen Temperaturen trug, waren schwarz. Er war nun schon seit etlichen Wochen im Zentrum unterwegs und suchte nach Zerstreuung. Was er halt so unter Zerstreuung verstand. Furchtlos eilte er durch die nicht gerade ungefährlichen Straßen dieses verrufenen üblen Viertels voller halb abgerissener Häuser und ausgebrannter Autos und hielt nach Wesen Ausschau, die er zu seinen Zwecken nutzen konnte. In einem Rinnstein, im Schatten eines hoffnungslos verrosteten und ausgebeinten Lastwagens hockte ein Wesen mit einem übel vernarbten, nagetierähnlichen Gesicht. Das haarige und verfilzte Geschöpf trug lediglich eine mottenzerfressene Jeanshose und ein elendig schmutziges, ehemals kariertes Halstuch. Eine nahezu geleerte Flasche Absinth befand sich in seiner innigen Umklammerung. Der schwarze Mann blieb stehen und beobachtete den Betrunkenen eine Weile lang, bevor er ihn ansprach.
    „Was bist du für eine elende Kreatur?“
    „Ein Munk, Herr. Ein Rattenmunk. Hast du vielleicht einen Dollar für mich?“
    „Damit du dir noch mehr Fusel besorgen kannst? Vergiss es!“
    „Aber, Herr. Nur einen Vierteldollar. Damit würdest du mein Leben retten.“
    „Das liegt nicht gerade in meiner Absicht.“
    „Nur einen Vierteldollar, Herr...“
    „Kein Geld. Aber ich werde deinem Leben und deiner Lebenszeit einen Sinn geben, mein Freund.“
    Der schwarze Mann blickte auf seine Hände. Rasch entledigte er sich der ledernen Handschuhe und wandte sich schließlich wieder dem Rattenmunk zu.
    „Reiche mir deine Hand, Freund Munk. Ich werde dir helfen.“
    „Du machst mir Angst“, behauptete das Geschöpf und schien mit einem Mal nüchtern zu sein. „Ich habe von den mumifizierten Leichen gehört, die man in dieser Gegend gefunden hat. Bist du etwa verantwortlich

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