Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
Vom Netzwerk:
Aber es gibt alte Überlieferungen in meinem Volk, die ein jedes Fohlen kennt. Demnach leben hier im Nichts Wesen von der Erde, dazu eingeborene Kreaturen und natürlich Mischwesen aus beiden Dimensionen.“
    Ben zeigte sich beeindruckt. „Interessant. Wie kam es dazu, Viktoria?“
    „Nun, vor unendlich langer Zeit waren euer Reich und das unsere offensichtlich noch nicht voneinander getrennt. So berichten es zumindest unsere Ahnen in ihren Legenden. Es gab damals viele Durchlässe von der Erddimension in unsere Zwischenwelt und umgekehrt. So tauschten wir uns einst aus. Es sind Tiere von drüben hier ansässig geworden, haben sich teilweise mit hiesigen vermischt und andersherum war es mit den Tieren, die hier gelebt, zu euch übergesiedelt sind und sich mit anderen vermischt haben. So sind zum Beispiel auch die Schnabeltiere auf eurer Erde entstanden, die kein Zoologe bis heute einordnen kann. Eure Welt birgt mehr Geheimnisse als die Menschheit je wird ergründen können. Um aber nun auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen: Unsere Vorfahren waren, wie du dir vielleicht denken kannst, Zebras aus eurer Dimension. Sie lebten zur Zeit der offenen Durchgänge zwischen den Reichen. Doch dann hat die Evolution in eurer Welt bei der Bastelei an den Chromosomen eines unglücklichen Äffchens einen verheerenden Leichtsinnsfehler begangen und schuf den Menschen. Fortan machte er sich die Erde Untertan. Auf brutalste und übelste Weise, soweit ich weiß. Die anderen Lebewesen verloren ihre Jahrmillionen alte Gleichberechtigung. Viele Tiere flohen in diese Dimension hier vor euren Vorfahren. Dann schlossen sich nach und nach fast alle Durchlässe, und die Welten entwickelten sich fortan voneinander weg. Aber die Erinnerung an alte Zeiten blieb bestehen. Sie wurde weitergegeben von einer Generation zur anderen. Auf diese Weise war auch unser Urahn damals vor den Menschen in diese Welt hier geflohen. So hat es uns unser Vater erzählt. Und ihm wiederum dessen Vater und so weiter. Und in allen Erzählungen kommen die Menschen verdammt schlecht weg. Du verstehst?“
    „Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Dann haben wir ja riesiges Glück gehabt, dass ihr uns dennoch mitgenommen habt. Immerhin sind vier von uns Menschen. Und ich stamme ja sogar von der Erde, wo deine Vorfahren einst soviel Leid erfahren haben.“
    „Das ist längst Geschichte“, erwiderte das gestreifte Pferd. „Vielleicht lässt sich das Ganze ja auch irgendwann noch einmal umkehren. Und womöglich werden unsere Welten dann eines Tages wieder näher zusammenrücken. Ihr würdet dann auch Wesen wiedertreffen, die bei euch längst ausgestorben sind, was man aber nicht immer den Menschen ankreiden kann. Ich denke da an die Dinosaurier.“
    „Du meinst, es gibt hier noch Dinosaurier. Wo?“
    „Sie ziehen in Herden rund um das Zentrum unserer Welt. Wo auch immer das Zentrum gerade sein mag. Du weißt, es gibt hier weder Zeit noch Raum. Alles ist immer und nie, überall und nirgendwo.“
    „Das versuche ich schon seit ich hier bin zu verstehen, aber es ist sehr schwierig. Ich bin halt nur ein Erdling. Aber ich habe schon viel von dir und deinen Freunden gelernt. Danke!“
    „Ich von dir auch, Ben. Mehr als du glaubst! Aber jetzt sollten wir etwas essen und trinken, bevor wir uns zur Nachtruhe begeben. Wir haben noch viel vor uns.“
    So wie Kleopatra es vorgeschlagen hatte, wurde es schließlich gemacht. Nur auf einen weiteren Grillabend wie tags zuvor verzichtete man lieber. Denn nach dem Ereignis mit den Monsterbeißern, welches dem Zebra Hans das Leben gekostet hatte, mochte heute Abend niemand mehr Fleisch essen. Die Schwester des toten jungen Hengstes weinte sich leise in den Schlaf unter freiem Himmel.
    Die Nacht verlief immerhin ruhig und ohne weitere Zwischenfälle, abwechselnd hatten die Teilnehmer der gemischten Gruppe Wache gehalten. Zuletzt Schmidt, das Schwein, doch schlief es ein. Im Stehen.
     
    Die Sonne war gerade wieder aufgegangen. Alle schliefen noch.
    „Was muss ich da sehen? Das Kampieren in Gruppen auf freiem Gelände ohne vorherige Genehmigung der entsprechenden  Behörde ist nach § 141 Absatz 3 Buchstabe C der Flur- und Wiesen-Freizeitnutzungs-Verordnung (kurz FWFVo) strengstens untersagt. Ich könnte Sie auf der Stelle festnehmen lassen, habe  jedoch nach § 27 der Ermessensrichtlinien für höhere Beamtenschaften (kurz EriLiHB) die Möglichkeit, Ihnen zehn Minuten nicht existierender Zeit zur Verfügung zu stellen, um diesen

Weitere Kostenlose Bücher