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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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absolut regelwidrigen Zustand zu beseitigen. Von dieser zweiten Möglichkeit mache ich hiermit unter Abwägung aller in Frage kommender Begleitumstände Gebrauch. Zu diesem Akt hat das Dimensionsverwaltungsgericht im übrigen ein Urteil erlassen. Aber ich weiß nicht, ob sie die Rechtsquelle interessiert, bitte jedoch um sofortigen Vollzug. Danke.“
     
    Die Reisenden waren überrascht worden. Schmidt blickte sich schuldbewusst um. Die anderen waren ebenfalls erwacht, konnten den Ausführungen des kleinen Herren im grauen Anzug jedoch nicht voll und ganz folgen. Ben rieb sich die Müdigkeit aus den Augen. Aber er hatte wohl richtig gesehen. Vor ihm stand nicht nur dieser eine kleine Herr, sondern noch etwa drei Dutzend anderer, die alle die gleichen Anzüge trugen, Nickelbrillen auf ihren Nasen balancierten und tödlich langweilig aussahen.
    „Guten Morgen auch! Leider hab ich die Hälfte Ihrer Ansprache verpennt, äh, verpasst meine ich natürlich. Ewig schade. Ich erinnere mich aber dunkel daran, dass wir hier schleunigst verschwinden sollen, oder?“
    „So kann man es auch sagen. Obwohl Ihre Ausdrucksweise keinesfalls der Amtssprache gebührt, Sie Mensch mittlerer Statur, Geschlecht männlich, Alter circa zwölf bis dreizehn Jahre mit dunklem Haar und von durchschnittlicher Erscheinung.“
    „Hallo? Ich bin schon fast vierzehn. Naja, wir wollten sowieso jetzt weiterziehen, Herr..., Herr..., wie heißen Sie eigentlich?“
    „Herr Amtmann, wenn ich doch darum bitten dürfte. Amtsbezeichnung entsprechend § 5 Absatz 8 der Dimensionsverwaltungsordnung DVwO.“
    „Haben Sie denn keinen Namen?“
    „Nein!“
    „Aber jeder Mensch hat doch einen Namen“, beharrte Ben auf seinem Weltbild.
    Der kleine Mann räusperte sich voller Ungeduld. „Ich bin kein Mensch. Ich bin Beamter.“
    „Und all die anderen da?“
    „Alles Beamte. Kollegen von mir. Aber sagten Sie nicht eben gerade, Sie wollen weiterziehen?“
    „Ja, das haben wir vor. Warum?“
    Nach einem weiteren Räuspern erhielt Ben auch auf diese Frage eine Antwort.
    „Ich nehme ja nicht an, dass Sie ein etwaiger eingetragener Handlungsreisender sind. Dann müsste ich nämlich auf der Stelle ihre Sozialversicherungspflicht nach § 5 Absatz 1 des fünften Sozialgesetzbuches SGB V einer gebührenden Prüfung unterziehen.„
     
    „Nein, nein, Herr Amtmann. Wir sind lediglich auf dem Weg in die Stadt der Kasathen. Zu den Wettkämpfen, wissen Sie.„
    „Hmm, dagegen ist wohl nichts einzuwenden. Zumindest nicht, solange es noch kein Gesetz dagegen gibt. Im übrigen mache ich Sie hiermit im Rahmen meiner Informationspflicht darauf aufmerksam, dass auch wir uns auf diesem Weg befinden.“
    „Ja, klar! Schon verstanden!“, rief Charly dazwischen. „Ein bisschen den Büromief aus den alten Knochen wehen lassen und anderen beim Bluten zusehen, was? Oder wollt ihr selbst an den Kämpfen teilnehmen und eure Gegner der Reihe nach zu Tode langweilen?“
    „Mitnichten, Sie weiteres namentlich nicht bekanntes menschliches Objekt, männlichen Geschlechts. Wir wurden bestellt durch den obersten Vertreter der kasathischen Stadtverwaltung, um den diesjährigen  Wettkampf auf Regeleinhaltung und rechtsverbindliche Schiedsrichterentscheidungen hin zu überwachen. Falls Sie interessiert, welche Vorschrift uns dazu bevollmächtigt...“
    „Nein! Nur das nicht!“, bettelte Charly. „Erbarmen. Wir wollen uns wirklich nur die Kämpfe ansehen und nicht Juristen werden.“
    „Schade. Ein durchaus interessantes Rechtsgebiet, meine Herren. Jedoch sehe ich da für Sie noch einen schwerwiegenden Hinderungsgrund nicht gesetzlicher Ursache. So wie ich das überschaue, mit meinen durch lange Beamtentätigkeit geschulten Auge, handelt es sich bei einigen Objekten Ihrer nicht registrierten Reisegruppe um Wesen menschlichen Ursprungs. Und diese sowie ähnliche lassen die Kasathen nicht in ihre Stadt hinein, obwohl das gegen das Grundgesetz verstößt. Jawohl!“
    „Na ja, das klären wir, wenn wir da sind. Ich hab da schon so eine Idee“, meinte Ben. „Aber was anderes: Sehen es die Statuten vor, dass Sie in Ausnahmefällen auch nichtregistrierte Gruppen mitnehmen dürfen? Wir würden Sie nämlich gerne begleiten. In Gruppen reist es sich doch eben viel angenehmer, oder?“
    „Sie wünschen also eine konkrete Rechtsauskunft. Wie ist ihr Name?“
    „Nebel. Benjamin Engelbert Nebel.“
    „N-e-b-e-l, das beginnt mir einem N, das ist Schalter Sieben. Bitte wenden Sie sich an meinen

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